Fakten:
The Canyons
USA. 2013. Regie: Paul Schrader. Buch: Bret Easton Ellis. Mit: Lindsay Lohan, James Deen, Amanda Brooks, Gus Van Sant, Nolan Gerard Funk, Tenille Houston, Jim Boeven u.a. Länge: 99 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 17. März auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Canyons
USA. 2013. Regie: Paul Schrader. Buch: Bret Easton Ellis. Mit: Lindsay Lohan, James Deen, Amanda Brooks, Gus Van Sant, Nolan Gerard Funk, Tenille Houston, Jim Boeven u.a. Länge: 99 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 17. März auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Filmproduzent Christian lebt zusammen mit seiner Partnerin, der Ex-Schauspielerin Tara, seine sexuelle Phantasien aus. Als er jedoch herausfindet, dass Tara in der Vergangenheit mit einem gemeinsamen Freund liiert war, beginnt ein langsamer aber stetiger Absturz.
Meinung:
Es gab mal eine Zeit, in der Paul Schrader dank seiner phänomenalen Skripts zu „Taxi Driver“ und „Wie ein wilder Stier“ zu den Koryphäen unter den amerikanischen Drehbuchautoren gehörte. Heute allerdings findet die Branche keine Verwendung mehr für einen Künstler wie Paul Schrader, dem man eigentlich für alle Ewigkeit mit dem höchsten Maß an Respekt begegnen sollte, immerhin hat der Mann nicht einfach "nur" die ikonische Figur Travis Bickle entwickelt, er hat Martin Scorsese damit in der Pionierzeit des New Hollywood Cinemas die richtigen Vorlagen servierte und so seine unnachahmliche Weltkarriere mit eingeleitet. Schrader ist inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem er das Kino als klassisches Lichtspielhaus längst in die Brüche gehen zu sehen glaubt, zu fremd aufeinander abgestimmt scheinen die heutigen Sehgewohnheit, zu groß das virtuelle Spektrum, sich die Filme auf andere Weise beschaffen zu können: Die „post-theatrical cinema“-Epoche erreicht in Kürze ihre Hochphase, geht es nach Schrader, und unzählige Kinosäle verkommen zu zerfallenen Friedhöfen für ehemalig auf Zelluloid gebannte Träume.
Es gab mal eine Zeit, in der Paul Schrader dank seiner phänomenalen Skripts zu „Taxi Driver“ und „Wie ein wilder Stier“ zu den Koryphäen unter den amerikanischen Drehbuchautoren gehörte. Heute allerdings findet die Branche keine Verwendung mehr für einen Künstler wie Paul Schrader, dem man eigentlich für alle Ewigkeit mit dem höchsten Maß an Respekt begegnen sollte, immerhin hat der Mann nicht einfach "nur" die ikonische Figur Travis Bickle entwickelt, er hat Martin Scorsese damit in der Pionierzeit des New Hollywood Cinemas die richtigen Vorlagen servierte und so seine unnachahmliche Weltkarriere mit eingeleitet. Schrader ist inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem er das Kino als klassisches Lichtspielhaus längst in die Brüche gehen zu sehen glaubt, zu fremd aufeinander abgestimmt scheinen die heutigen Sehgewohnheit, zu groß das virtuelle Spektrum, sich die Filme auf andere Weise beschaffen zu können: Die „post-theatrical cinema“-Epoche erreicht in Kürze ihre Hochphase, geht es nach Schrader, und unzählige Kinosäle verkommen zu zerfallenen Friedhöfen für ehemalig auf Zelluloid gebannte Träume.
Tara: raus mit dem Qualm, rein mit den Problemen |
Langeweile oder Faszination: Christian und Tara |
„The Canyons“ dreht sich immerzu um die eigene Achse, weil sich auch diese Menschen selber nicht mehr aus diesem Teufelskreis zu helfen wissen: Eine Endlosschleife der (inneren) Leere. Sex ist hier zwar immer gegenwärtig, doch der ist unpersönlich und wird mit fremden Leuten aus dem Internet angereichert. Nicht, um die Lust zu steigern, um die Bettspiele interessanter zu gestalten, sondern nur, um seine Macht auf andere auszuüben und daran zu laben, um bestimmen zu können. So schwierig „The Canyons“ auch ers-heinen mag, so dünn in seinen Dialogen und falsch in seiner Digitaloptik, ein Film über die unentwegte Entfremdung dieses Umfelds hat doch genau so auszusehen. Die größte Überraschung liefert im eh schon recht interessanten Cast dann nicht der aus Hardcore-Pornos bekannte James Deen, der sein narzisstisches Image auf psychopathischen Tendenzen bettet, sondern Skandalnudel Lindsay Lohan, die mit aufgedunsenem Gesicht ein hervorragendes Porträt ihrer selbst offeriert.
6 von 10 nötigen Alibis
von souli
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