Fakten:
Das Ding aus einer anderen Welt (The Thing)
USA, 1982. Regie: John Carpenter.
Buch: Bill Lancaster, John W. Campbell Jr.. Mit: Kurt Russell, Wilford Brimley,
Keith David, T.K. Carter, David Clennon, Richard Dysart, Charles Hallahan,
Peter Maloney, Richard Masur, Donald Moffat, Joel Polis u.a. Länge: 109
Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Eine US-Forschungsstation am Südpol
bekommt überraschenden und ungebetenen Besuch: Ein Hund, gejagt von
norwegischen Kollegen. Der Mann mit der unverständlichen Aussprache und dem
nervösen Finger muss sterben, der Hund findet ein warmes Plätzchen in der
Station. Die Nachforschungen stellen heraus, dass die Norweger wohl berechtigt
Angst hatten. Zu spät, denn das Ding hat jetzt eine neue Heimat.
Meinung:
Der Abschluss der ganz großen Phase
von John Carpenter. Nicht sein letzter guter oder hervorragender Film, aber der
Schlusspunkt seiner goldenen Zeit, von 1976 bis 1982, von „Assault – Anschlag bei Nacht“ bis „Das Ding aus einer anderen Welt“. Sein bester Film, auf
Augenhöhe mit „Halloween – Die Nacht des Grauens“. Dabei ist sein Ding „nur“
ein Remake des (im Original) gleichnamigen Films von Howard Hawks aus dem Jahr
1951. Carpenter liebt diesen Film (er wurde schon bei „Halloween“ gewürdigt)
und er setzte ihm ein seltenes Denkmal: Eine Neuverfilmung, die in dem Status
als Klassiker nicht nur gleichzog, sondern ihn übertroffen hat. Carpenter
zelebriert hier hochgradig ansteckendes, eiskalt-brutales, mutierendes
Genre-Kino auf einem Höhepunkt, den eigentlich Ridley Scott mit „Alien“ drei
Jahre zuvor für sich beansprucht hatte. Da zieht ein Carpenter in Höchstform
locker mit.
Da friert dir der Bart ein... |
Unglaublich packend,
hochatmosphärisch und in jedem Detail perfekt inszeniert erschafft Carpenter
einen beklemmenden Eiswürfel mit pfeifenden Wind, lange indizierten,
wunderbaren Effekten, einem erschreckend unberechenbaren Body-Change-Szenario
mit entsprechender Würdigung (dem Bluttest) und einem mal wieder brillanten
Score. Bei diesem Ding stimmt einfach alles. Böse, drückend, klaustrophobisch.
Angst, Beklemmung und Paranoia dominieren jede Minute, Feuer, Eis, Blut und
Panik. Zwischen bisswütigen Torsos und achtbeinigen Köpfen gibt es pures
Misstrauen und Bäumchen-wechsel-dich. Tolle Ausgangssituation, die Carpenter
geschickt und wahnsinnig spannend einfängt, perfekt heraus kitzelt und
präzise auf den Punkt. Man möchte und muss den Atem anhalten, während ein Parasit
sein unsichtbares Spiel treibt und den potenziellen Wirten nichts anderes übrig
bleibt, als sich gegenseitig den Strick zu drehen. Wenn das Monster sich
offenbart, dann so ungemein effektvoll, das schockt selbst heute noch. Deutlich
mehr, als das Ding, was 2011 auf uns losgelassen wurde. Dieses Ding ist handgemacht,
schauderhaft in Bild, Ton und Wirkung und nach wie vor eine Meilenstein seines
Genres.
Es ist erstaunlich, was Carpenter
hier veranstaltet. Ein schockgefrostetes Feuerwerk mit punktgenauem Timing,
ekelhaften Schweinereien und einer Stimmung, die man heute nur noch lauwarm aus
der Mikrowelle kennt. Klassiker, eines der besten Remakes der bisherigen
Filmgeschichte und ein Meisterwerk eines Meisters, der heute nur noch Rente
bezieht. Für solche Menschen würde ich gerne in die Kasse einzahlen. Die haben
es wahrlich verdient, sogar den vorzeitigen Ruhestand. Leider.
9 von 10 kalten Hundeschnauzen.
ein super text auch ich mag den alten also den jungen john carpenter sehr gerne. warum hast du aber das wort penis in deine labels eingefügt? nur so eine frage sprang mir gerade ins auge. gruß
AntwortenLöschenNa ja, jeder in dem Film hat einen. Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung. :D Wurde geändert.So was...
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