Fakten:
Life
US. 2015. Regie: Anton Corbijn.
Buch: Luke Davies. Mit: Robert Pattinson, Dane Dehaan, Ben Kingsley, Joel
Edgerton, Alessandra Mastronardi, Peter J. Lucas, ua. Länge: 106 Minuten. FSK:
ohne Altersbeschränkung. Ab dem 26. Februar 2016 auf DVD und Blu-Ray erhältlich.
Story:
Der Film folgt dem Fotografen
Dennis Stock und seiner weltberühmten Arbeit mit James Dean und untersucht, wie
die Fotos der Legende die Leben der beiden veränderte.
Meinung:
Es ist etwas über 60 Jahre her,
dass ein weltberühmter Porsche 550 Spyder - vorne verschönt mit der Nummer 130,
hinten mit dem Schriftzug „Little Bastard“ - mit einem Ford Truck kollidierte
und zum Tod von dem damals 24-jährigen James Byron Dean führte. James Dean und
die Worte, die jedem Gedanken an ihn auf Schritt und Tritt folgen: Was wäre,
wenn? Was wäre, wenn Dean nicht gestorben wäre, aus seiner Person geworden?
Wäre er so legendär, wie er es nun ist oder wäre er irgendwann traurig und nach
Aufmerksamkeit lechzend in der Versenkung verschwunden? Fragen, die unbeantwortet
bleiben müssen und Fragen, an denen der neuste Spielfilm von Anton Corbijn
nicht interessiert ist. „Life“ handelt von gänzlich anderem.
Auf der Rückbank ist Jimmy besser aufgehoben |
Dennis trifft auf einer Party von
Nicholas Ray, der später „… denn sie wissen nicht, was sie tun“ inszenieren
sollte, auf den noch unbekannten jungen Jimmy Dean und ist sofort von dessen
Persönlichkeit gefangen. Er wirkt echt und das ist etwas, was in Los Angeles
und Hollywood im speziellen, eine Seltenheit ist. Das ist aber auch etwas, was
von den Studiobossen, allen voran Jack L. Warner, nicht geduldet wird. Dean hat
nicht zu sagen, was er sagen möchte, er hat zu sagen, wie toll alles ist, dann
lächelt er für’s Foto und dann klingelt die Kasse. Mehr nicht. Kann ja wohl
nicht so schwer sein. Dennis’ Chef ist anfangs keineswegs angetan von Dean, er
versteht „this James Dean thing“ nicht. Dean ist die Galionsfigur eines Lebens,
das viele der älteren Generation zu der Zeit nicht kennengelernt haben, sie
haben keinerlei Verbindung zu seinem ermüdeten und von Sehnsucht zerstampften
Lebensstil. Im Bezug auf diese vorangegangene Generation zeigt James später
selbst, dass er die älteren nicht versteht. Er sieht kein Ziel vor sich, nichts
Bekanntes, was er als erstrebenswert ansehen würde. Er möchte leben, weiß aber
nicht, wie das aussieht, weil es ihm außerhalb seiner Familie nicht gezeigt
wird.
Komasaufen in den 50ern |
Mit „Life“ hat Regisseur Anton
Corbijn ein überaus sehenswertes biographisches Drama inszeniert. Und wie! Die
Bildregie dieses Films ist nichts weniger als schlicht bemerkenswert. Immer
wieder fängt Corbijn Dean und Dennis ein, wie sie sich in einem Rahmen
wiederfinden, wie sie versuchen, sich vor ihren Pflichten und Verantwortungen zu
drücken, wie sie auf der Suche nach der Erfüllung sind - auf völlig
unterschiedliche Art und Weise. Corbijn nimmt sich Zeit und Gefühl, um seine
beiden Charaktere scheitern und lernen zu lassen und vor allem, wie wohltuend,
stellt er James Dean nicht als Star-Figur dar, nicht als Produkt, zu dem die
Produzenten ihn formen wollten, sondern als Menschen, der nicht wusste, ob er
sich über seinen Ruhm freuen sollte oder ob dies ein Grund zur überstürzten
Flucht wäre. Ergreifend, entspannend und mit Robert Pattinson und Dane Dehaan
sehr überzeugend gespielt.
7 von 10 Fan-Diensten
von Smooli
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