Review: IRON MAN 3 - Der Eisenmann ist müde



Fakten:
Iron Man 3
USA. 2013. Regie: Shane Black. Buch: Drew Pearce, Shane Black. Mit: Robert Downey jr., Gwyneth Paltrow, Guy Pearce, Don Cheadle, Ben Kingsley, James Badge Dale, Jon Favreau, Rebecca Hall, Ty Simpkins, William Sadler, Stephanie Szostak, Dale Dickey, Miguel Ferrer, Ashley Hamilton, Shaun Toub, Wang Yuequi u.a. Länge: 131 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Im Kino.


Story:
Nach den Ereignissen mit den Avengers, leidet Tony Stark immer öfters an Panikattacken. Dazu bedroht ein Terrorist, der Mandarin, die USA und tötet beinah einen guten Freund von Stark. Dieser fordert daraufhin den Mandarin heraus. Ein Fehler, wie Tony schnell bemerken muss.




Meinung:
Mit „Iron Man“ hatte damals keiner so richtig gerechnet. Hauptdarsteller Robert Downey jr. war damals nicht gerade ein Schauspieler, der dafür bekannt war die Massen ins Kino zu locken, doch die Zweifel verloren jegliche Relevanz, als der erste Auftritt von Tony Stark bei Kasse und Kritiken gut an kam. Fast schon über Nacht wurde „Iron Man“ zum beliebtesten Superhelden der jüngeren Kinogeschichte und zum Aushängeschild des cineastischen Marvel-Universums. Doch Helden, das ist allgemein bekannt, fallen tief und bereits „Iron Man 2“ war eine Enttäuschung, die zu viel wollte aber zu wenig gab. Nun steht der dritte Solo-Auftritt des fliegenden Blechmanns an. Diesmal nicht unter der Regie von Jon Favreau (der in den Filmen Starks Bodyguard Happy Hogan spielt), sondern unter Shane Black, der mit seinem Regiedebüt „Kiss Kiss Bang Bang“ dafür verantwortlich war, das Downey jr. überhaupt wieder in Hollywood bemerkt wurde.


Auch ein Superheld aus Metall muss mal entspannen
„Iron Man 3“ kann wie sein Vorgänger auch nicht an die Qualität des Erstlings anknüpfen. Regisseur Black mag es zu verstehen wie man Dialoge schreibt, doch wie man sie umsetzt, ohne dass es sich gestreckt anfühlt, dies vermag er hier nur sehr selten. Auch gelingt es ihm nicht den Film so zu erzählen, dass auch Zuschauer die neu in der Welt von Stark sind sich zu Recht finden. Kein wirklicher Makel, handelt es sich schließlich um ein Sequel, es macht aber deutlich, dass Black keine neuen Akzente in die Reihe einbringt und das wäre bitter nötig gewesen. Bereits beim zweiten Teil ließen sich eindeutige Ermüdungserscheinungen ausmachen, die nun immer aufdringlicher werden. Besonders beim Gegenspieler ist dies zu merken. Der wird groß vorgestellt, letztlich aber noch mehr verheizt als Whiplash im Vorgänger, auch wenn der Mandarin die Struktur der Verhältnisse zwischen Held und Schurke positiv aufbricht und kurzzeitig neuen Schwung in "Iron Man 3" bringt.


Iron Patriot im Einsatz
Allgemein wirkt die gesamte Handlung, die um Iron Man gezimmert wurde lust- und kraftlos. Rache darf als Motiv herhalten und auch Tony Stark darf sich nun ähnlich wie Marvel-Kollege Spider-Man mit Selbstzweifel plagen, auch wenn er diese gut mit seinem Ego kaschieren kann. Aber nicht alles kann der Eisenmann, bzw. seine Macher kaschieren. Die Story will nie wirklich in Fahrt kommen und Regisseur Black lässt Stark lange Zeit, ja zu lange, außerhalb der Rüstung agieren und zerdehnt den Film dann mit langgezogen Expositionen. Die Besonderheit des Erstlings war ganz klar Tony Stark, die Actionpassagen waren zwar gelungen, hoben sich aber nicht von anderen Effektgewittern Hollywoods ab. Nun ist mittlerweile so, das Hauptfigur und Radau auf einer Ebene angekommen sind. Starks Person, seine charakterliche Masche verkommt zu bloßer Mechanik. Er ist nicht mehr Interessant. Er wirkt wie ein Spezialeffekt und eben wie diese vermag er nicht mehr wirkliches Staunen auszulösen, weil sich eine Art Sättigung eingestellt hat. Als Kenner von Shane Black und seinen früheren Arbeiten ist es zwar recht interessant ein paar seiner bevorzugten Stilelemente zu finden (z.B. seine Vorliebe Weihnachten actionreich zu feiern), dies ist aber nicht mehr als ein kleines Intermezzo für Cineasten und macht „Iron Man 3“ auch nicht interessanter. Gleiches gilt für den Cast, der mit Guy Pearce ("Lockout"), Ben Kingsley ("Schindlers Liste") und Rebecca Hall ("The Awakening") aufgestockt wurde.


Als Vehikel für High-Tech-Action taugt „Iron Man 3“ durchaus, doch weil diese zu oft pausiert und die Geschichte und Nebenfiguren blass und lustlos bleiben, ist der groß angelegte Start der zweiten Phase der Avengers dann doch eher enttäuschend. Die Figur des Tony Starks ist ausgereizt, vor allem weil dem Film ein wirklich überzeugender Antagonist fehlt. „Iron Man 3“ ist nicht mehr als solides Blockbuster-Material, dem es an erzählerischen Rhythmus und echten Ablenkungen vor seinen inhaltlichen Schwächen mangelt.


5 von 10 Glückskeksen

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