Review: INFERNO - HORROR INFERNAL - Argento's Mütter-Mittelstück

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Fakten:
Inferno - Horror Infernal (Inferno)
IT, 1980. Regie & Buch: Dario Argento. Mit: Leigh McCloskey, Irene Miracle, Eleonora Giorgi, Daria Nicolodi, Sacha Pitoeff, Alida Valli, Veronica Lazar, Gabriele Lavia u.a. Länge: 107 Minuten. FSK: keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Rose entdeckt in einem Buch die Geschichte der drei Mütter, uralten Hexen, denen einst drei Häuser gebaut wurden. Eins in Freiburg, eins in Rom und eins in New York. Und Rose glaubt, in diesem Haus zu wohnen. Sie schreibt ihrem Bruder Mark, der in Rom Musik studiert, einen Brief mit ihrer Befürchtung. Kurz darauf werden Rose und Mark tatsächlich die Macht der Mütter am eigenen Leib zu spüren bekommen.





 Meinung:
"Diese sogenannten Mütter sind eigentlich nur böse Stiefmütter, unfähig Leben zu erschaffen, die selbst erzeugt wurden im Inferno."

Dario Argento zweiter Muttertag nach seinem Meisterwerk "Suspiria". Nachdem der alten Breisgau-Mutti der Garaus gemacht wurde, sind nun die Schwestern gefragt.

Angst geht um im Hexenhaus
Narrativ verliert Argento schon früh jeglichen Boden unter den Füßen, wer nach Logik oder wenigstens einer vernünftig erzählten Handlung suchen will, sollte sich die Mühe gleich sparen. Der Film lebt einzig und allein von seiner Stimmung, den Spielerein des Regisseurs und seiner rudimentär angerissenen Grundstory, die einfach faszinierend ist...auch wenn hier nur wenig davon erzählt wird. Argento treibt sein wildes Farbenspiel von "Suspiria" fort und es gelingen ihm immer noch wunderbare Momente, die heute so keiner nur versucht zu machen. Allerdings gelingt es ihm nicht, das (zugegeben, verdammt hohe) Niveau des Vorgängers zu halten. Dennoch ist das hier Gebotene aller Ehren wert und zeugt für ein Inszenierungstalent, das sich wohl kaum lernen lässt. Die Stimmung von "Inferno" ist durchgehend einnehmend und die Idee, beim Score fast ausschliesslich auf klassische Musik umzusteigen, gibt Argentos Höllenritt eine gewisses Pathos-Element, was gar nicht negativ gemeint ist. So wird das Nichts von Drehbuch (was wohl eher aus Skizzen und Kameraeinstellungen bestanden haben kann) noch etwas besser kaschiert.


Willkommen im Inferno
Leider ist das so konfus, umständlich und manchmal leicht anstrengend erzählt, dass sich in alle gelungenen Inszenierungsmomente förmlich geretten werden muss, um nicht das Handtuch zu werfen. Da war "Suspiria" nicht nur um Längen besser umgesetzt, die Handlung war zumindest schlüssig und halbwegs vernünftigt ausgearbeitet. "Inferno" ist eine  reine Ansammlung von Bild-, Stimmungs- und Beleuchtungsideen...aber das nun mal echt gut. Trotz des ganzen Unsinns und der kratergroßen Plot- und Logiklöchern, "Inferno" hat wahnsinnig viel Stil. Aber mehr dann auch kaum...


6,5 von 10 Höllen-Muttis

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