Fakten:
Battle Royale (Batoru rowaiaru)
JP, 2000. Regie: Kinji Fukasaku. Buch: Koushun Takami. Mit: Takeshi Kitano, Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda, Taro Yamamoto, Chiaki Kuriyama, Sosuke Takaoka, Takashi Tsukamoto, Yukihiro Kotani, Eri Ishikawa u.a. Länge: 114/122 Minuten (Kinofassung/Extended Cut). FSK: keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Japan,
Anfang des neuen Jahrtausends: Das Land droht im Chaos zu versinken.
Die Wirtschaft ist am Boden, die Arbeitslosenrate so hoch wie nie zuvor,
die Jugend sieht kaum noch Perspektiven. Gewalt an Schulen und das
Verweigern des Unterrichts ist Alltag geworden. Die Regierung greift
hart durch, es wird gnadenlos selektiert. Die Battle Royale ist der
Höhepunkt: Eine willkürlich ausgewählte Schulklasse wird zu einem
perversen Spiel gezwungen. Die Schüler werden auf eine Insel
verfrachtet, bekommen drei Tage Zeit und individuelle Waffen, um sich
gegenseitig zu eliminieren. Wenn nach Ablauf der Zeit kein Gewinner
feststeht, werden die elektronischen Zeitbomben um ihren Hals gezündet.
Das Spiel hat begonnen...
Meinung:
- "Wir bleiben doch Freundinnen, oder?"
- "Ganz bestimmt!"Der Film von Kinji Fukasaku, beruhend auf einer Romanvorlage von Koushun Takami, avancierte schnell zum Kultfilm rund um den Globus, was sicherlich auf verschiedene Gründe zurück zuführen ist.
Um es mal ganz platt aufzudröseln: "Battle Royale" ist ein Schlachtfest, das seinesgleichen sucht. 40 junge Menschen, eher noch Kinder, werden in ein furchtbar kompromissloses "Spiel" verwickelt, das in drei Tagen (bzw. 2 Stunden Film) nur einen Überlebenden zulässt. Ergo: Bodycount deluxe. Genau das bietet "Battle Royale", speziell zu Beginn wird im minutentakt gestorben. Erschossen, aufgeschlitzt, vergiftet, erschlagen, in die Luft gesprengt. Nichts wird nur angedeutet, jede Leiche, fast jede Execution wird überdeutlich gezeigt, das Blut spritzt meterhoch, Gorehounds bekommen hier reichlich Futter.
Das Spiel beginnt... |
"Ich mag dich doch, keine Angst..." |
Doch
in erster Linie zelebriert "Battle Royale" typische
Teenager-Schul-Probleme, nur unter den extremsten Bedingungen.
Gruppenbildungen, Mobbing, Anti- und Sympathien, nur auf einem blutigen
Schlachtfeld ausgetragen. Und da zählen anfängliche Treue- und
Freundschaftsschwüre gar nichts mehr. Am Ende ist sich jeder selbst der
Nächste, Coming-Of-Age Survival-Massaker ohne Rückzugsmöglichkeiten oder
geheime Tagebucheinträge, sondern mitten in die Fresse oder eher auf
Leben und Tod.
"Battle Royale" ist eine
ultra-zynische, widerlich-überspitze Orgie, die dabei aber weitaus
cleverer, überlegter und hintergründiger ist, als es viele
"Skandalfilme" gerne wären. Voll auf's Maul ist manchmal mehr Meta, als
irgendwo vergessen um die Ecke geschwurbelt.
7,5 von 10 Topfdeckeln.
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