Review: EIN BRÄUTIGAM ZU VIEL - Aufgewärmter Einheitsbrei




Fakten:
Ein Bräutigam zu viel (Bridal Wave)
Kanada, 2015. Regie: Michael Scott. Buch: Neal Dobrofsky, Tippi Dobrofsky. Mit: Arielle Kebbel, Andrew W. Walker, David Haydn-Jones, Colleen Wheeler u.a. Länge: 85 Minuten. FSK: Freigegeben ab 0 Jahren. Ab 08. Oktober 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Die Arzthelferin Georgie steht kurz vor der Hochzeit mit dem Schönheitschirurgen Philipp. Georgies Mutter wünscht sich eine perfekte Hochzeit und bucht deswegen für ein Wochenende Zimmer in einem Luxushotel, welches für traumhafte Hochzeiten bekannt ist. Als Philipp aus beruflichen Gründen immer wieder verschwinden muss, lernt Georgie den Architekten Luke kennen und zweifelt immer mehr an der Heirat mit Philipp.






Meinung:
Wenn man „Ein Bräutigam zu viel“ gesehen hat dann erscheint es nicht weiter verwunderlich, dass der Film ursprünglich nur eine Fernsehproduktion war. Er wirkt geradezu perfekt für das Sonntagnachmittags Programm des ZDF, irgendwo zwischen dem Traumschiff und Rosamunde Pilcher könnte er laufen. Bloß nicht zu viel Aufregung, eine seichte Beziehungskomödie ohne wirkliche Konflikte und Höhepunkte. Dabei hilft es ungemein, dass man schon nach zehn Minuten weiß wie alles ausgeht, man will ja schließlich nebenbei eine Zeitschrift lesen. Das man dabei nichts verpasst spricht jedoch nicht gerade für den Film...


Noch stimmt die Anzahl der Bräutigame
Harmlos ist wohl das Wort, welches „Ein Bräutigam zu viel“ am treffendsten beschreibt, denn über knapp 90 Minuten plätschert der Film fröhlich vor sich hin. Das tut keinem weh, Höhepunkte gibt es dabei aber fast keine. Humoristisch gesehen sind es die überzeichneten Schwiegermütter, die gelegentlich für einen kurzen Schmunzler sorgen. Die dramatische Ebene wiederum fällt komplett unter den Tisch, jede Uneinigkeit wird schnellstens beseitigt, so dass auch ja kein Konflikt entstehen kann. Selbst die Trennung am Morgen der Hochzeit ist einvernehmlich, alle Parteien sind glücklich, jeder Charakter scheint die Verständnis in Person zu sein. Darüber hinaus gibt es jedoch nicht viel was sie auszeichnet. Grundsätzlich fehlt es dem Film aber vor allem an einem Alleinstellungsmerkmal. Von den Schauspielleistungen über die Inszenierung bis hin zum Drehbuch bewegt sich das alles an den Grenzen des unteren Durchschnitts und jede Szene kommt dem Zuschauer bekannt vor. „Ein Bräutigam zu viel“ fühlt sich zu jeder Sekunde uninspiriert und eintönig an, wenn man alle Witze schon zehnmal gehört hat dann kann man einfach nicht mehr darüber lachen. Nicht einmal das Hauptaugenmerk des Films, die emotionale Komponente, kann überzeugen, denn dafür sind die Charaktere einfach zu platt und klischeehaft.


„Ein Bräutigam zu viel“ ist eine romantische Komödie, die den Regeln des Genres strikt folgt und dabei sehr lustlos und uninspiriert wirkt. Die einzige Frage, die der Film dabei aufwirft lautet wohl wer sich diese Filme immer noch ansieht. Gibt es sie überhaupt, die interessierten Zuschauer? Oder flimmert das Ding nur über den Bildschirm, weil die Fernbedienung zu weit weg ist? Wahrscheinlich eine Mischung aus Beidem, sonst würden sich Filme dieser Art nicht lohnen. Wirklich aufregen kann man sich darüber aber auch nicht, denn dafür ist „Ein Bräutigam zu viel“ schlichtweg zu harmlos und unrelevant.


3 von 10 nervigen Schwiegermüttern


von Vitellone

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