Fakten:
The Voices
USA. 2014. Regie: Marjane Satrapi. Buch: Michael R. Perry. Mit: Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick, Jacki Weaver, Ella Smith, Valeria Koch, Stephanie Vogt, Gulliver McGrath, Adi Shankar, Sam Spruell, Alessa Kordeck u.a. Länge: 109 Minuten. Ab 8. Oktober 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Voices
USA. 2014. Regie: Marjane Satrapi. Buch: Michael R. Perry. Mit: Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick, Jacki Weaver, Ella Smith, Valeria Koch, Stephanie Vogt, Gulliver McGrath, Adi Shankar, Sam Spruell, Alessa Kordeck u.a. Länge: 109 Minuten. Ab 8. Oktober 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Jerry ist unscheinbar, höflich und schizophren. Deswegen muss er Tabletten nehmen und regelmäßig zur Therapie. Doch die Pillen machen aus Jerry einen Menschen, der es schwer hat mit anderen. Doch es scheint fast so, als ob auch ein gehemmter Jerry Erfolge feiern kann. Die hübsche Fiona will mit ihm ausgehen. Als es dann aber zu einem Unfall kommt, beginnt Jerrys Leben doch noch kompliziert zu werden – und sehr aufregend.
Meinung:
Nein, Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) hat man gern, gar keine Frage, und um seine Sympathieachse zu betonieren braucht „The Voices“ nicht einmal 5 Minuten. Wenn wir unseren Protagonisten im pinken Overall durch die Badewannenfabrik „Milton, Fixture & Faucet“ schlendern sehen und dieser nach einem Lob seines Chefs ein breitgezogenes Dumpfbackengrinsen auflegt, dann scheint die Welt endlich im Gleichgewicht einzurasten, alles blüht farbenfroh, obwohl nirgendwo ein Blümchen zu sehen ist, der Himmel strahlt in einem wunderbar reingespülten Blau, obwohl über unseren Köpfen doch nur die kahle Decke des industriellen Übermaßes wartet. Grundsätzlich ist es ja schon mal von Vorteil, wenn es einem Film ohne jede Mühsal gelingt, seine Hauptfigur so liebenswert zu gestalten, dass man ihr gerne dabei zusieht, wie sie ihr Tagwerk verrichtet. Marjane Satrapis „The Voices“ aber hat das Problem, dass der Film sich bereits nach 20 wirklich amüsanten Minuten als vollständig auserzählt erweist und sein inhaltliches Misslingen fortan auf dem Silbertablett serviert.
Nein, Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) hat man gern, gar keine Frage, und um seine Sympathieachse zu betonieren braucht „The Voices“ nicht einmal 5 Minuten. Wenn wir unseren Protagonisten im pinken Overall durch die Badewannenfabrik „Milton, Fixture & Faucet“ schlendern sehen und dieser nach einem Lob seines Chefs ein breitgezogenes Dumpfbackengrinsen auflegt, dann scheint die Welt endlich im Gleichgewicht einzurasten, alles blüht farbenfroh, obwohl nirgendwo ein Blümchen zu sehen ist, der Himmel strahlt in einem wunderbar reingespülten Blau, obwohl über unseren Köpfen doch nur die kahle Decke des industriellen Übermaßes wartet. Grundsätzlich ist es ja schon mal von Vorteil, wenn es einem Film ohne jede Mühsal gelingt, seine Hauptfigur so liebenswert zu gestalten, dass man ihr gerne dabei zusieht, wie sie ihr Tagwerk verrichtet. Marjane Satrapis „The Voices“ aber hat das Problem, dass der Film sich bereits nach 20 wirklich amüsanten Minuten als vollständig auserzählt erweist und sein inhaltliches Misslingen fortan auf dem Silbertablett serviert.
Jerry und seine Liebste - wahre Liebe braucht keinen Torso! |
Jerry und Mr. Whiskers im Dialog |
Von bissiger Satire aber ist „The Voices“ weit entfernt, stattdessen darf irgendwann die Vulgärpsychologie-Peitsche zum Vorschein kommen und blutige Striemen auf dem Rücken unseres psychotischen Hauptdarstellers ziehen, was den Film in seinem gesamten Gebaren umso einfallsloser erscheinen lässt. Als leidlich groteske Posse blickt „The Voices“ letzten Endes treu-doof aus der Wäsche und erinnert vor allem daran, doch mal wieder John Waters „Serial Mom – Warum lässt Mama das Morden nicht?“ in den Player zu schmeißen, der war nämlich so reflektiert, das Serienkiller-Motiv auch als Spiegelung eines in Bonbonpapier gehüllten amerikanischen Suburbia zu deuten. In „The Voices“ hingegen funktionieren die Gags ausschließlich ohne anhaltende Halbwertszeit, ohne Hintersinn, ohne Mehrwert, ohne geistreichen Vorstoß: Innereien in gestapelten Tupperdosen, sprechende Köpfe von schönen Frauen im Kühlschrank und der Katzenkot auf der Couch. Dass Ryan Reynolds eine wirklich gute Leistung an vorderster Front abliefert, muss ihm anerkannt werden, wenn auch nur als Wermutstropfen.
4,5 von 10 Gesprächen mit einem Fisch
von souli
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