2013 liegt in den letzten Zügen, nun wird es auch für uns endlich einmal Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Kobbi, souli, Jacko und stu ziehen Bilanz. Ernennen ihre Top- und Flopfilme des Jahres und sinnieren über Überraschungen und die Zukunft. Viel Spaß und guten Rutsch,
eure Muscheln
Kobbi's 2013
Seine TOP 5
5. Die Tribute von Panem – Catching Fire
Als bester
Blockbuster des Jahres schafft es „Catching Fire“ mit seiner starken Heldin
Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) den soliden Vorgänger zu toppen und mit
ruhiger Kamera und verstärkter, der Zielgruppe angemessener Kritik an Politik
und Gesellschaft nicht nur ein reiner Unterhaltungsfilm zu sein. > Zur Review
4. Der große Gatsby
Herrlicher
Spagat zwischen grotesk überzeichneter Gesellschaftssatire und herzergreifender
Liebesgeschichte, die besonders durch die Musik und relativ moderne Optik eine
Verbindung zwischen den Zwanzigern und unserer Zeit herstellen kann. > Zu souli's Review
3. Stoker
Ästhetische
Bilder, eine beeindruckend dichte Atmosphäre und unglaublich viele kleine
Hitchcock-Anspielungen dieses visuellen Festschmauses lassen die doch
stellenweise etwas dünne Story schnell vergessen. > Zur Review
2. Prisoners
Unheimlich
packender Psychothriller über eine Kindesentführung, der das Thema der
Gefangenschaft konsequent und variabel bei allen Figuren durchzieht und so auch
den Zuschauer mitzittern lässt und damit fesseln kann. > Zur Review
1. Les Misérables
Eine Geschichte
über Liebe, Kampf und Rache, große Emotionen und Gefühle, opulente Kostüme und
Kulissen, fantastische Schauspieler und natürlich wunderbare Musik – für genau
solche Filme wurde das Kino erfunden.
Seine Flop 5
5. Keinohrhase und Zweiohrküken
Obwohl hier auf
kindgerechte und unterhaltsame Weise eine sinnvolle Moral präsentiert wird,
können die mau animierten Tiere, die lieblose gestaltete Welt und vor allem die
schlechten Synchronstimmen nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Til
Schweigers bester Film leicht unterdurchschnittlich bleibt. > Zur Review
4. Der Hobbit – Smaugs Einöde
CGI-Spektakel und
schwächerer zweiter Teil der Hobbit-Trilogie, der als unfreiwillige und
seelenlose Actionkomödie halbwegs funktioniert, dem aber seine Figuren genauso
egal sind wie seine bruchstückhaft erzählte Geschichte und der gemessen an
seinem Potential die größte Enttäuschung des Kinojahres darstellt. > Zu souli's Review
3. Get The Gringo
Phasenweise
sogar solider B-Movie, bei dem Mel Gibson versucht, an seine alte Coolness
heranzukommen, aber aufgrund der hirnverbrannten Story einfach keine rechte
Chance bekommen will. > Zu Jacko's Review
2. Movie 43
Was auf Youtube
(vielleicht) funktioniert, das muss als Spielfilm noch lange nicht klappen –
eigentlich nur schade um den namhaften Cast, der zwischen Muschis, Scheiße und
saublöden Flachwitzen in dieser schwachen Komödie total verheizt wird. > Zu stu's Review
1. Die Hochzeit unserer dicksten Freundin
Schreckliches
Machwerk, das nicht nur mit der angewidertsten Fresse der Filmgeschichte
(Kirsten Dunst), sondern auch ohne Witz, mit viel Ekel und erbärmlichen
Schauspielerinnen aufwarten kann.
Was Kobbi noch empfehlen will…
ist „Schuld sind immer die anderen“. Zugegeben, der Titel ist recht
irreführend, gerade, wenn man in der Liste der erfolgreichsten deutschen Filme
des vergangenen Jahres Vertreter wie „Kokowääh 2“ oder „Fuck Ju Göhte“
entdeckt. Klischeebeladene, meist recht doofe, reine Feel-Good-Komödchen. Aber
jedes Jahr gibt es ein paar gute, deutsche Filme, die leider beim Publikum
gnadenlos durchfallen. Diese guten deutschen Kinoproduktionen führen ein
Schattendasein, werden nach schwachem Einspielergebnis mit viel Glück mal
irgendwo im Nachtprogramm ausgestrahlt und dann für immer vergessen. Einer
dieser unbekannten, aber dafür hervorragenden deutschen Filme ist „Schuld sind
immer die anderen“ von Lars-Gunnar Lotz, in dem der brutale, junge Straftäter
Ben in einer Einrichtung des Freien Vollzugs auf Eva, eines seiner früheren
Opfer, trifft, was sowohl Ben als auch Eva auf eine harte Probe stellt. Sperrig
und unangenehm kommt der Film daher, ist wohl gerade deshalb voller Emotionen,
lässt aber Klischees größtenteils weg und weiß vollends zu überzeugen. Aber
auch diesem Film schien ein Schattendasein bestimmt zu sein, nur in wenigen
Kinos in Deutschland bekam er im Frühjahr einen Starttermin. Bis im Sommer ARTE
kam und den Film nur kurz nach seiner Kinoauswertung zur Prime-Time
ausstrahlte. Natürlich ist das nur ein kleiner Schritt, natürlich ist das „nur“
ARTE und natürlich braucht man auch ein Publikum, das diesen Film dann auch
ansieht, aber dieses Verhalten lässt hoffen, dass die kleinen, eigenen, guten
Filme wenigstens nachträglich gefördert werden und ein bisschen mehr in den
Fokus der Öffentlichkeit rücken. Wie der deutsch-französische TV-Sender möchte
darum auch ich hier auf diesen kleinen, hervorragenden Film aus Deutschland
noch einmal aufmerksam machen. Er hat es verdient.
Soulis 2013
Seine Top 5
5. Only God Forgives
Nicolas Winding
Refn nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch die Hölle und dekonstruiert
falsche Männerphantasie so brachial, wie es in dieser poetischen Potenz schon
lange nicht mehr zu sehen war. > Zur Review
4. The Innkeepers
Ti West bringt
die Nostalgie zurück in das Genre und beweist dabei ein meisterhaftes Gespür
dafür, die kalten Finger des subtilen Horrors langsam um den Hals des
Zuschauers zu legen. > Zur Review
3. Der Geschmack von Rost und Knochen
Es ist ein
authentischer und ungemein bereichernder Kraftakt, diese beiden Gestrandeten
bei ihren gemeinsamen Gehversuchen zu beobachten. > Zur Review
2. The Act of Killing
Die Banalität des Tötens wird in ihrer psychologischen Grausamkeit
darstellt und hinterlässt tiefe Narben. > Zur Review
1. The Master
Wuchtiges,
gnadenlos menschliches Kino, ein Brocken von Meisterwerk, natürlich brillant
gespielt. > Zur Review
Seine Flop 5
5. Prisoners
Eigentlich als
Krimi-Meisterwerk des neuen Jahrtausends verkauft, ist „Prisoners“ so banal wie
altbacken. Die tollen Bilder und ein hervorragender Jake Gyllenhaal lösen
jedoch Glücksgefühle aus. > Zu Kobbi's Review
4. Star Trek Into Darkness
Wer seine
Hoffnungen in „Stark Trek Into Darkness“ für den Blockbuster des Jahres gelegt
hat, der wurde ebenso enttäuscht, denn am Ende blieb nur ein schnöder
Schwanzvergleich zwischen aufmüpfigen Spitzbuben. Cumberbatch jedoch rettet das
Ganze in den Durchschnitt. Schon wieder! > Zur Review
3. Der Hobbit:
Smaugs Einöde
Und der nächste
Meister, der nicht mehr so recht weiß, wie man eine Geschichte erzählt UND den
Zuschauer in eben diese einbindet. Zum Glück gibt es noch die Stimme von
Benedict Cumberbatch, die lässt jeden Bildschirm beben. > Zur Review
2. Django
Unchained
Es scheint so,
als hätte der Meister der Hommage sein Mojo verloren und auch die Italo-Western
nicht verstanden, denen er hier die letzte Ehre zollt. Schade drum,
unterhaltsam ist der Unfug dennoch. > Zur Review
1. Man of Steel
Platt,
oberflächlich, laut, laut, laut, laut. Und dumm. Richtig dumm. Aber sowas von
dumm.
> Zu stu's Review
> Zu stu's Review
Was sagt souli zum Filmjahr 2013?
Was soll man über das Jahr 2013 schon groß sagen? Die großen Heilbringer zeichnen
sich durch schwache Inszenierungen und verwaschene Narrationen aus. Erwartungen
wurden nicht nur NICHT bestätigt, sie wurden gänzlich zur Farce ihrer eigenen
Ambitionen degradiert und landetet – im besten Fall -, gerade so im Mittelfeld
der Jahresauswertung. 2013 ist ein Jahr der Enttäuschungen, selbst dann, wenn
man einige große Filmziele noch nicht abarbeitet hat. Gerade die diesjährige
Blockbuster-Saison mauserte sich schlichtweg zur Katastrophe und durfte sich zum
Ende des Jahre noch glücklich schätzen, dass wenigstens der zweite Teil von
„Thor“ mächtig Eindruck machte. Egal, immerhin durfte man Joaquin Phoenix in
„The Master“ bestaunen, denn das war schauspielerische Perfektion im reinsten
Glanze. Nächstes Jahr dann aber bitte wieder mehr Qualität – oder weniger
Geschmack, wer weiß.
Jackos 2013:
Seine Top 5
5. Take this Waltz
Der schönste Liebesfilm, den ich dieses Jahr sehen durfte. Wunderbar. > Zur Review
4. Stoker
Im Gegensatz zu Kim Jee-woon darf sein Landsmann Park Chan-wook beim
US-Debüt seine Stärken ausspielen. Mehr davon. > Zu Kobbi's Meinung
3. Die Jagd
Moderne Hexenjagd in der dänischen Provinz. Erschreckend und großartig. > Zur Review
2. The Master
Das sperrige Meisterwerk von Paul Thomas Anderson, mit der besten
Performance des Jahres (Joaquin Phoenix). > Zu souli's Review
1. Django Unchained
Tarantino machte endlich seinen Western. Das Warten hat sich gelohnt. > Zur Review
Seine Flop 5
5. Zimmer 205
Deutscher Horrorfilm, die Erste: Ein tolles Jahr für den heimischen
Genrefilm. Da entsteht was...fragt sich nur was. > Zur Review
4. Upside Down
Kitsch-Alarm des Jahres. Das stehste' Kopf.
3. Sharknado
Asylum bleibt Asylum, aber geile Werbestrategie. Respekt. > Zur Review
2. Lost Place
Deutscher Horrorfilm, die Zweite: Immerhin im Kino und in 3D. War zumindest
das unterhaltsamste Kinopublikum des Jahres (danke Leute, mit euch hat das Spaß
gemacht. Ich sag nur: Szenenapplaus.) > Zur Review
1. Plastic Surgery Massacre (Plastic)
Deutscher Horrorfilm, die Dritte: Okay, genau genommen im Dezember 2012
gestartet, allerdings nur auf "ausgewählten" Festivals... oder im
Partykeller von "Regisseur" Marcel Waltz. Gina-Lisa Lohfink gehört
die Zukunft. > Zur Review
Jackos letzte Worte… für 2013
In meinen "letzten Worten" des Jahres will ich gar nicht direkt
auf einen Film eingehen, sondern eher auf das Filmjahr gesamt. Was erschreckend
markant war: Ganz viel grauer Durchschnitt. Natürlich mit positiven wie
negativen Ausreißern, doch etliche Filme blieben im schalen Bereich jenseits
von Gut und Böse. Meine Enttäuschungs-5 kommt nicht ohne Grund und sie
ließe sich noch locker verlängern. Es fehlte oft schlicht der Mut zur Lücke,
mal etwas riskieren. Das war ausgesprochen selten der Fall. Viele große Namen
dieses Jahres waren mir relativ egal und wurde komplett ausgelassen, ohne dass
ich dabei ein schlechtes Gewissen habe. Gut, dann dürfte ich mir genau genommen
kein Urteil erlauben, tue ich auch nicht. Ich behaupte ja nicht, dass Filme wie
z.B. "Pacific Rim", "Man of Steel", "Die fantastischeWelt von Oz", "Oblivion" und wie sie alle heißen schlecht sind,
ich habe nur nicht das Bedürfnis, sie mir anzusehen. Passiert ohnehin
irgendwann, ihr Reiz hält sich jedoch in Grenzen. Selten waren mir so viele
große Filme so gleichgültig wie in 2013. Hoffentlich ändert sich das im
nächsten Jahr, denn eigentlich gehe ich gerne ins Kino. Nur will ich zwischen 7
und 13 Euro (nur fürs Ticket) für etwas ausgeben, dass mich nicht reizt? Eher
nicht. Da warte ich lieber auf die Auswertung fürs Heimkino. Und selbst dann.
Da greife ich eher zu DTV-Premieren, die vielleicht eine positive Überraschung
darstellen. Bestes Beispiel war in diesem Jahr "Byzantium". Dafür
wäre ich auch ins Kino gegangen. Tja, da war aber für den kein Platz.
Ärgerlich. Na ja, alle Hoffnungen auf 2014. In diesem Sinne, ein frohes neues
Jahr!
Stus 2013
Seine Top5
5.The World’s End tie Gravity
Der eine Filme rührte und amüsierte mich wie kein Zweiter, der andere
beeindruckte mich durch seine visuelle Kraft. Gleichstand deswegen zwischen
Edgar Wrights melancholischer Chaoskomödie und Alfonso Cuarons Weltall-Spektakel. > Zur "Gravity"-Review > Zur "The World's End"-Review
4. Der Geschmack von Rost und Knochen
Mit der Kraft die das Drama „Der Geschmack von Rost und Knochen“ ausstrahlt
könnte man die Energieversorgung eines großen Landes für einige Jahre
sicherstellen. Einfach sehr großes Emotionskino, das mit seinen Darstellern und
seiner ungeschönten Ehrlichkeit überzeugt. > Zu souli's Review
3. Django Unchained
Eine gut geölte Unterhaltungslok von Film. Tarantino vermischt erneut
effektiv und erinnerungswürdig Stile, Fakten und Fiktion. > Zu Jacko's Review
2. Zero Dark Thirty
Bigelows Film ist keine definitive Antwort. Bigelows Film ist eine Frage
und diese stellt der ambitionierte Thriller konsequent und ungeschönt. Ein mehr
als würdiger Nachfolger zu „The Hurt Locker“. > Zur Review
1. John dies at the End
Eine adäquate Zusammenfassung von Don Doscarellis Kuriositätenkabinett zu
erstellen scheint genauso unmöglich für mich, wie russisches Roulette mit
vollem Magazin lebendig zu überstehen. Ein pures, phantastisches Kuriosa ohne
Wenn und Aber, an dem ich dieses Jahr mein Herz verloren habe. > Zu Jacko's Review
Seine Flop 5
5. Olympus has fallen
Stupide, langatmig, schlecht getrickst und als Krönung wird hier alles
erniedrigt was nicht weiß und männlich oder Morgan Freeman ist. Action at his worst. > Zu souli's Review
4. House at the End of the Street
Der kleine Bruder von Nett ist Scheiße und dieser hüftlahme Horrorfilme
scheint das inzestuöse Ergebnis von beiden zu sein, nur das Nett seinen Namen
in „Gewöhnlich“ geändert hat.
3. Man of Steel
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Depriman. Snyders
„Superman“-Reboot war wohl das lächerlichste und nervigste Wiedersehen mit dem
Comic-Urgestein seit „Superman IV“. > Zur Review
2.Oldboy
Toll besetzt, aber inszenatorisch wie inhaltlich ein absolute missglückter
Versuch das südkoreanische Original neu zu definieren. Eine Schande. > Zur Review
1. After Earth
Kein Sci-Fi-Abenteuer, sondern mehr eine Art Elendstourismus. Diesen Film
durchzustehen war eine einzige Qual. > Zu souli's Meinung
stu wurde 2013 überrascht
Was soll ich zum Filmjahr 2013 nur sagen? Rückblickend kein wirklich
schlechtes Jahr, auch wenn es mir nun, wenige Stunden vorm Jahreswechsel
wirklich schwerfällt eine große Besonderheit, Schwäche oder Stärke her
auszukramen. Größere Frauenrollen, die mehr sind als Abziehfiguren, habe ich in
den Blockbustern vermisst, auch wenn Disneys „Frozen“ diesbezüglich mit
Emanzipation überraschen konnte. Die größte Überraschung des Filmjahres 2013
war für mich aber das Remake von „Tanz der Teufel“, auch wenn ich damit meist auf Unverständnis stoße. Er gefiel mir,
obgleich es eigentlich nicht mein favorisiertes Genre ist, alleine schon
dadurch, dass es Regie-Newcomer Fede Alvarez gelang es einen einfachen, aber
optisch stimmungsvollen Attraktionsfilm zu inszenieren, der bodenständig und hausgemacht
wirkte und mir statt leblosen CGI-Effekte im Dauerfeuermodus (Gruß an „Man of Steel“) grafisc´h imposante Handmade-Abscheuchlichkeiten darbot. Ja, richtig gruselig ist die
Necronomicon-Modernisierung nicht. Es ist eine anspruchslose Achterbahn, die schnell
von einem Looping zum anderen heizt, aber nach pseudo-intelligenten Spukfilmen
wie „Mama“ und Möchtegern-Philosophischen Schlachtplatten wie den „Saw“-Filmen
empfand ich diese Art der Horror-Unterhaltung als sehr ansprechend. Deswegen ist „Evil Dead“
für mich die positive Überraschung des Jahres. Ansonsten wünsche ich mir von
2014 in der erster Linie eines: gute Filme.
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