The
Trust
US,
2015. Regie: Ben Brewer, Alex Brewer. Buch: Ben Brewer, Adam Hirsch.
Mit: Nicolas Cage, Elijah Wood, Sky Ferreira, Jerry Lewis, Kevin
Weisman, Steven Williams, Christie Beran u.a. Länge: 90 Minuten.
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab dem 29. April 2016 auf DVD und
Blu-ray erhältlich.
Story:
Jim
Stone und David Waters sind zwei Polizisten, die ihrem meist eher
monotonen Alltag im Büro nachgehen. Als Jim mitbekommt, dass ein
Heroin-Dealer eine auffällig hohe Kaution sofort zahlen kann, heftet
er sich an dessen Fersen und stößt auf einen gut gesicherten Safe
mit unbekanntem Inhalt. Zusammen mit David schmiedet er einen Plan,
um die Kriminellen um deren Besitz zu erleichtern.
Meinung souli:
„Langeweile
ist eine Sünde, für die es keine Absolution gibt.“, sagte Oscar
Wilde einmal. Und gerne darf man dieses Zitat auch in Verbindung mit
„The Trust“ bringen. Jim Stone und David Waters nämlich sind
Polizisten in Las Vegas, ihr Alltag besteht jedoch nicht, entgegen
des allgemeinen Irrglaubens, aus spektakulären Ermittlungen
querfeldein durch die Stadt der Sünde und dem Ausheben von
Massengräbern im trockenen Wüstensand Nevadas. Stattdessen herrscht
hier vor allem Monotonie. Langeweile. Man treibt so durch das Leben,
man sitzt es regelrecht aus, man lässt es schlichtweg über sich
ergehen. Tatsächlich ist dieser entlarvende Blick auf die verklärte
Polizeiarbeit, genau in diesem geographischen Sektor, überraschend
treffend: Zum Verbrecher avanciert man, weil man sonst nichts
Besseres zu tun hat, während am Horizont das Lichtermeer von Las
Vegas den Nachthimmel erhellt. Sorgen bereitet man sich also selber,
weil man einfach keine hat. Nicolas Cage, der schon lange nicht mehr
so gut in Szene gesetzt wurde, und Elijah Wood geben an vorderster
Front ein Duo, welches sich ebenfalls in die thematische Offenlegung
des Drehbuches einquartiert und zeitweise durch einen Humor besticht,
der nie forciert wirkt, sondern irgendwie in die Situation
hineinplatzt, was ihn umso natürlicher erscheinen lässt. Stone und
Waters sind keine souveränen Alleskönner, sondern fehlerbehaftete
Normalos, die mit einer Instanz konfrontiert werden, der man sich in
anderen Genre-Streichen gerne mal entledigt: Die eigene
Moralauffassung und ihre Dehnbarkeit. Sicherlich ist „The Trust“
nicht herausragend geglückt, doch der Nihilismus und der Sinn für
das alltägliche Danebenhauen, mit dem die Gebrüder Brewer den
Zuschauer entlassen, macht durchaus Lust auf mehr.
6
von 10 buschigen Schnauzbärten
Meinung Pat:
"The
Trust" ist ein Film, den man grundsätzlich nicht gesehen haben
muss. Das Drehbuch von Ben Brewer und Adam Hirsch verfolgt zwei nicht
ganz so saubere Cops bei ihrem Plan, den gut gesicherten Safe einer
Drogendealer-Bande um dessen unklaren Inhalt zu erleichtern. Die
Geschichte des Films verläuft dabei recht unspannend, folgt bis auf
kleinere, unerwartete Zwischenfälle strikt dem Schema F und hebt
sich ansonsten kaum von zahlreichen anderen B-Movies ab, in denen man
solch eine Handlung fast auf genau die gleiche Weise erleben
durfte. "Nicolas Cage" lautet allerdings der
Grund, weshalb man "The Trust" ruhig mal sehen kann. An der
Seite von Elijah Wood, der hier bodenständig, aber dadurch leider
auch ziemlich unauffällig spielt, liegt es wieder einmal alleine an
Crazy Cage, die Laune beständig oben zu halten. Seinem Spitznamen
macht der Schauspieler in einigen Szenen mal wieder alle Ehre,
schiebt sich Zitronenscheiben in den Mund, über die er vorher
Tabasco gießt, telefoniert mit irrwitzigem Dialekt nach Deutschland,
verliert das ein oder andere mal ordentlich die Nerven, lässt
folgerichtig der mit mächtigem Schnäuzer bestückten Gesichtsdisco
freien Lauf und sorgt wie gewohnt für eine Menge Spaß. Auf der
Zielgeraden nimmt sich "The Trust" schließlich doch noch
ziemlich ernst, was dem locker-amüsanten Tonfall, den der Streifen
vorab durch einen in kleinen Dosen entfesselten Cage, schräge
Situationskomik sowie einen spritzigen Soundtrack, in dem manche
Songs bestimmte Szenen ironisch aufbrechen, merklich schadet. Als
knapp überdurchschnittliche Genre-Kost für zwischendurch und
selbstverständlich beinharte Fans von Nicolas Cage taugt "The
Trust" auf die Schnelle, ist aber fernab der skurril-köstlichen
Cage-Momente aufgrund des ziemlich beliebigen Drehbuchs nach dem
Abspann bereits recht flott wieder vergessen.
5,5 von 10 nicht ganz glatt verlaufende Coups
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