Fakten:
Gone Girl – Das Perfekte Opfer (Gone Girl)
USA. 2014. Regie: David Fincher. Buch: Gillian Flynn (Vorlage). Mit: Ben Affleck, Rosamund Pike, Neil Patrick Harris, Tyler Perry, Missi Pyle, Patrick Fugit, Kim Dickens, Emily Ratajkowski, Casey Wilson, Lisa Banes David Clennon, Carrie Coon, Kathleen Rose Perkins u.a. Länge: 149 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 27. Februar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich..
Gone Girl – Das Perfekte Opfer (Gone Girl)
USA. 2014. Regie: David Fincher. Buch: Gillian Flynn (Vorlage). Mit: Ben Affleck, Rosamund Pike, Neil Patrick Harris, Tyler Perry, Missi Pyle, Patrick Fugit, Kim Dickens, Emily Ratajkowski, Casey Wilson, Lisa Banes David Clennon, Carrie Coon, Kathleen Rose Perkins u.a. Länge: 149 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 27. Februar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich..
Story:
Am fünften Hochzeitstag verschwindet Amy, die Frau von Autor Nick Dunne so spurlos wie plötzlich. Die Polizei ermittelt, da alles nach einer Entführung aussieht. In der Öffentlichkeit wird das Verschwinden ebenfalls thematisiert, doch als herauskommt, dass Nick eine Affäre hatte, steht plötzlich er unter Mordverdacht.
Meinung:
Seine Hand fährt ganz sanft und bedächtig über ihren Hinterkopf, ihr dünnes, blondgefärbtes Haar fällt unter den Bildrahmen, bis sie sich ruckartig der Kamera zuwendet. „Was denkst du?“, fragt sich Nick Dunne (Ben Affleck), Besitzer der kosenden Hand, und würde den Kopf seiner Gattin Amy (Rosamund Pike) am liebsten öffnen, um irgendwie an Antworten zu gelangen. Diese Szene dient „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ als eine Art erzählerische Klammer, als identischer Anfangs- und Endpunkt. Dem Zuschauer erscheint jedes Frame schlussendlich jedoch in neuen Farben, das Karussell hat seine Runden gedreht und ist wieder in seine Startposition eingerastet, doch nichts ist mehr wie vorher – Nicht für sein Ehepaar, noch für das Publikum. „Was denkst du?“, so fällt die Frage erneut, und vielleicht sollte er es einfach tun, seiner Frau den Kopf eingeschlagen, um die Schädeldecke zu öffnen und das von durchtriebenen Gedankengängen marmorierte Gehirn sezieren.
Seine Hand fährt ganz sanft und bedächtig über ihren Hinterkopf, ihr dünnes, blondgefärbtes Haar fällt unter den Bildrahmen, bis sie sich ruckartig der Kamera zuwendet. „Was denkst du?“, fragt sich Nick Dunne (Ben Affleck), Besitzer der kosenden Hand, und würde den Kopf seiner Gattin Amy (Rosamund Pike) am liebsten öffnen, um irgendwie an Antworten zu gelangen. Diese Szene dient „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ als eine Art erzählerische Klammer, als identischer Anfangs- und Endpunkt. Dem Zuschauer erscheint jedes Frame schlussendlich jedoch in neuen Farben, das Karussell hat seine Runden gedreht und ist wieder in seine Startposition eingerastet, doch nichts ist mehr wie vorher – Nicht für sein Ehepaar, noch für das Publikum. „Was denkst du?“, so fällt die Frage erneut, und vielleicht sollte er es einfach tun, seiner Frau den Kopf eingeschlagen, um die Schädeldecke zu öffnen und das von durchtriebenen Gedankengängen marmorierte Gehirn sezieren.
Glücklichere Zeiten? |
Ist Amys Ex der vermeintliche Entführer? |
Nick sucht öffentlichkeitswirksam nach Amy |
Traum oder Alptraum? |
Natürlich hat er mit dieser Mimik sein mediales Todesurteil unterzeichnet. Hinter dem pechschwarzen Humor, den Haken und Wendungen, behält „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ aber noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand, weil er Erwartungshaltungen nahezu im Stakkato zu torpedieren und aufzubrechen weiß, um am Ende ganz frech in die Einstellung zurückzufinden, die er dem Zuschauer noch vorausgesetzt hat: Die perfekte Ehe, auf schlimmer und ewig. „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ ist eben auch eine zutiefst effiziente Reflexion über das Erzählen an und für sich, was der unglaubliche Klangteppich von Trent Reznor und Atticus Ross nachhaltig unter Beweis stellt: Dieses elektronisch-mechanische Gewitter krächzt, windet sich und wummert, um „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ auch akustisch in Bahnen zu lenken, die eh mit einem doppelten Boden gehaftet sind und ihn so zu der memorablen Satire stilisiert, die der Film letztlich bedeutet. „Gone – Girl – Das perfekte Opfer“ ist damit David Finchers wohl weitsichtigstes und bestes Werk seit „Zodiac“.
8,5 von 10 überwachten Häusern
von souli
Till Lindemann
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