Review: DEATH DO US PART - Neues aus der Ramschkiste



Fakten:
Death Do Us Part
USA. 2014. Regie: Nicholas Humphries. Buch: Peter Benson, Julia Benson, Ryan Copple Mit: Peter Benson, Julia Benson, Emilie Ullerup, Kyle Cassie, Benjamin Ayres, Dave Collette, Aaron Douglas, Christine Chatelain, Willis Horst u.a. Länge: 89 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Ab 28. Oktober 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Das Leben als Single ist für Kennedy und Ryan bald vorbei, denn das Paar wird in wenigen Tagen vor den Traualtar schreiten. Um die letzten Tage in Freiheit gebührend zu feiern, laden sie einige Freunde für ein Wochenende in eine Waldhütte ein. Doch statt ausgelassener Partystimmung gibt es diverse Gründe, warum die Gäste eher etwas verstimmt sind. Doch private Diskrepanzen sind schnell vergessen, als ein Unbekannter den Partygästen nach dem Leben trachtet.





Meinung:
Kein anderes Genre hat solch einen enormen wöchentlichen Auswurf wie der Horrorfilm. Die Masse von kostengünstiger Grusel- und Schockerware, die im gefühlten Minutentakt in die deutschen Videotheken strömt, ist seit Jahrzehnten ununterbrochen. Dabei verstecken sich in dieser Fülle von Genre-Vertretern gerne auch die ein oder andere Perle. Findet man eine davon, lässt dies den guten Glauben an diese Direct-to-DVD-Produktionen in enorme Höhen steigen. Endet der Griff ins Regal, bzw. ins Auswahlregister der diversen Video-on-Demand-Diensten allerdings mit einem echten Reinfall, so verliert der Glaube an den guten, unbekannten Horrorfilm meist seine positive Unterfütterung. Warum man es dennoch immer wieder wagt solchen Werken eine Chance zu geben, lässt sich wohl nur mit unermüdlichem (vielleicht sogar leicht krankhaftem) Optimismus erklären.


Braut und Killer, oder nur ein weiteres Opfer?
Doch jeder Optimismus findet irgendwann einen pessimistischen Stein, der das Fenster des positiven Denkens zum splittern springt. „Death Do Us Part“ ist so einer. Wer nach der Sichtung dieses Very Low Budget Horrors immer noch hofft im Ramschregal etwas Großartiges zu finden, muss über einen wirklich ungesunden Optimus verfügen, den man gut und gerne auch als masochistisch bezeichnen könnte. „Death Do Us Part“ ist ein so widerlich individualitäts-, inspirations- und lustloser Genre-Einheitsbrei, dass es wirklich schmerzt diesen Schund ansehen zu müssen. Wenn ein paar Freunde sich innerhalb eines Wochenendes mit einem mysteriösen Killer konfrontiert sehen, wird Bekanntes so stagnierend abgespult, dass sich wahrlich nichts gibt, was sich hier auch nur Ansatzweise von der Masse abhebt. Selbst ur-instinktive Genre-Formen wie kreative Kills oder mysteriöse Stimmung werden zäh und keineswegs ausfüllend durchexerziert. Das Ergebnis ist ein so unvollkommener wie unangenehm unausstehlicher Film. Ein Gefühl, welches sich durch die unsympathischen Figuren aus der Manufaktur öder wie gefälliger Charaktere ins Unermessliche steigert.


Bei „Death Do Us Part“ bleibt eigentlich nur eines übrig: eine große, rotblinkende Warnung auszusprechen. Dieser Debütfilm (wäre es dies nicht, wäre es so verblüffend wie erschreckend) wird mit großer Wahrscheinlichkeit jegliche noch vorhandene Lust am durchstöbern der videothekaren Ramschkiste, in der sich wirklich auch Schätze verbergen können, rigoros niedermetzeln und dabei weit aus rabiater zu Werke gehen als der geheimnisvolle Killer im Film, dessen Identitätsauflösung im Übrigen auch nicht mehr bietet als durchgekaute Stangenware. Wobei selbst das noch zu positive Worte sind. Beschließen wir die Review ganz mit derselben stupiden, ideenlosen Schmucklosigkeit, mit der auch „Death Do Us Part“ ans Werke geht: Der Film ist scheiße.


0,5 von 10 fragenden Sheriffs

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen