Fakten:
The Gunman
USA. 2015. Regie: Pierre Morel. Buch: Pete Travis, Don Macpherson, Sean Penn. Mit: Sean Penn, Jasmina Trinca, Mark Rylance, Ray Winstone, Javier Bardem, Idris Elba, Peter Franzén, Billy Billingham, Daniel Adegboyega, Ade Oyefeso u.a. Länge: 115 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Gunman
USA. 2015. Regie: Pierre Morel. Buch: Pete Travis, Don Macpherson, Sean Penn. Mit: Sean Penn, Jasmina Trinca, Mark Rylance, Ray Winstone, Javier Bardem, Idris Elba, Peter Franzén, Billy Billingham, Daniel Adegboyega, Ade Oyefeso u.a. Länge: 115 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Jahre nach seinem letzten Einsatz holt den Ex-Söldner Jim Terrier die Vergangenheit ein. Getarnt als NGO-Mitarbeiter hatte Terrier vor Jahren im Auftrag eines Wirtschaftskonzerns einen tödlichen Anschlag auf einen hochrangigen Minister im Kongo ausgeführt. Doch jetzt gerät er selbst ins Visier seines ehemaligen Auftraggebers und eine tödliche Verfolgungsjagd von Afrika über London quer durch Europa beginnt. Terrier muss nicht nur um sein eigenes Leben kämpfen, sondern auch um die Frau, die er liebt.
Meinung:
Unter dem neumodischen Begriff „Geriaction“ versteht man die Art von Action-Filmen, die sich durch ihr durchaus in die Jahre gekommenes Zugpferd auszeichnen: „96 Hours“ gab 2008 dafür den Startschuss und ließ Liam Neeson unter der Ägide von Pierre Morel als vor Wut schäumenden Berserker durch Frankreichs Hauptstadt meucheln. Diesem kommerziell äußerst ergiebigen Feldzug folgten Mel Gibson („Auftrag Rache“), Denzel Washington („The Equalizer“) und auch Michael Caine (Harry Brown), wenngleich nicht mit demselben Box-Office-Renommee, aber grundsätzlich immer noch so ansprechend, dass man den gestandenen Darstellern gerne dabei zusieht, wie sie sich ebenfalls als Ein-Mann-Armee profilieren wollen. Ist es im Kontext dieser florierenden Konzeption daher noch verwunderlich, dass auch ein eigenbrötlerischer Künstler wie Sean Penn irgendwann zu den Waffen greift, um sich auf diesem raubeinigen Metier zu beweisen? Ja und nein. Die ledrige Körperlichkeit, um in dem Genre zu bestehen, bringt Penn definitiv mit, genauso die schauspielerische Klasse, ein pointiertes Charakter-Porträt anzulegen.
Unter dem neumodischen Begriff „Geriaction“ versteht man die Art von Action-Filmen, die sich durch ihr durchaus in die Jahre gekommenes Zugpferd auszeichnen: „96 Hours“ gab 2008 dafür den Startschuss und ließ Liam Neeson unter der Ägide von Pierre Morel als vor Wut schäumenden Berserker durch Frankreichs Hauptstadt meucheln. Diesem kommerziell äußerst ergiebigen Feldzug folgten Mel Gibson („Auftrag Rache“), Denzel Washington („The Equalizer“) und auch Michael Caine (Harry Brown), wenngleich nicht mit demselben Box-Office-Renommee, aber grundsätzlich immer noch so ansprechend, dass man den gestandenen Darstellern gerne dabei zusieht, wie sie sich ebenfalls als Ein-Mann-Armee profilieren wollen. Ist es im Kontext dieser florierenden Konzeption daher noch verwunderlich, dass auch ein eigenbrötlerischer Künstler wie Sean Penn irgendwann zu den Waffen greift, um sich auf diesem raubeinigen Metier zu beweisen? Ja und nein. Die ledrige Körperlichkeit, um in dem Genre zu bestehen, bringt Penn definitiv mit, genauso die schauspielerische Klasse, ein pointiertes Charakter-Porträt anzulegen.
Schießt scharf für den guten Zweck: Sean Penn |
Sean Peann hat ordentlich Muckis zugelegt |
Man glaubt es Sean Penn durchaus, dass ihm dieses Thema am Herzen liegt. Dass er aber in jedem Interview negiert, „The Gunman“ wäre ein Genre-Film, lässt erst recht Fragen aufkommen: Warum der aufgepumpte Physis, wenn es doch eh nicht um die Körperlichkeit gehen soll? Und warum das immanente Sträuben dagegen, das eigene Arrangement zu akzeptieren? Mit Pierre Morel hätte man jedenfalls einen Filmemacher gehabt, der in der Lage ist, energetische und vor allem sauber staffierte Set Pieces aufzubereiten. Doch „The Gunman“ gerinnt zur verklausulierten Lachnummer, fortwährend transparent in seinem angeblich so „bedeutsamen“ Gebaren, ist der Film letzten Endes doch nur das Ablassventil eines mit seiner persönlichen Gesinnung hausieren gehenden Stars, der das Wachrütteln anvisierte, aber schlussendlich nur zur Frustration verleiten konnte. Um eine stichhaltige, zum Nachdenken anregende Aussage zu treffen, benötigt es nun mal schlichtweg mehr, als das bloße Ausstellen von nationalen respektive kulturellen Notständen. Immerhin macht Sean Penn in den spärlich gesäten Action-Sequenzen eine gute Figur, aber die scheinen ihn ja ohnehin nie interessiert zu haben, was „The Gunman“ in seinem Niedergang noch vermessener erscheinen lässt.
3 von 10 rotsehenden Toreros
von souli
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