Review: BLUTIGER VALENTINSTAG & MY BLOODY VALENTINES – Spitzhackenmassaker im Bergwerk



Fakten:
Blutiger Valentinstag ( My Bloody Valentine)
USA. 1981. Regie: George Mihalka. Buch: John Beaird. Mit: Paul Kelman, Neil Affleck, Lori Hallier, Alf Humphreys, Keith Knight, Cynthia Dale, Rob Stein, Helene Udy, Don Francks, Terry Waterland u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: keine Freigabe (Spio/JK: Strafrechtlich unbedenklich). Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Jahre lang war Tom aus seiner Heimatstadt, dem Bergarbeiterkaff Valentine Bluffs verschwunden. Nun kehrt er zurück, doch kurz nachdem er wieder da ist, beginnt eine grausame Mordserie, die in Verbindung steht, mit einem Grubenunglück von vor 20 Jahren.





Meinung:
Spitzehackenmassaker im Bergwerk. Immer wieder eine Freude, sich dieses 1980er Jahre Vehikel zu Gemüte zu führen, das auch heute noch durch den wirklich beachtlichen Härtegrad überrascht: Wenn das klobige Mordinstrument von dem schnaubenden Heine in die Köpfe der kreischenden Opfer gepflockt wird, dann aber auch richtig deftig. Die Exposition von „Blutiger Valentinstag“, der auch Grund für die gnadenlose Stereotypisierung des (Sub-)Genres ist, bringt die Motivik des Slashers schön auf den Punkt: In Schräglage streifen wir durch das Innere des Stollens und stoßen alsbald auf eine blonde Dame, die mit einem der Minenarbeiter auf Tuchfühlung geht. Das Prusten unterhalb seiner Maske intensiviert sich, die Kamera saugt sich an ihrem Körper fest, bis dieser schließlich von einer aus dem Wand ragenden Spitze durchbohrt wird und wir uns in ihrem aufgerissenen Mund verlieren. Sex und Gewalt stehen im Slasher immer in fester Relation und „Blutiger Valentinstag“ ist sich darüber natürlich vollkommen im Klaren. Im Endeffekt hat George Mihalka hier einen flotten Film vollbracht, dessen Antagonist mit entsprechender Gnadenlosigkeit auftritt und Herzen – ganz dem Valentinstag angepasst – in chirurgischer Präzision aus dem Brustkorb schält. Dass die Schauspieler alle nur, bestenfalls, semi-begabt sind und die auf der Zielgeraden eingestreute dissoziative Identitätsstörung ein Witz ist, ändert nichts daran, dass „Blutiger Valentinstag“ eigentlich immer noch ziemlich gut funktioniert.


6 von 10 Reflexionen des Helmlichtes


von souli




Story:
My Bloody Valentine
USA. 2009.
Regie: Patrick Lussier. Buch: Todd Farmer, Zane Smith. Mit: Jaime King, Kerr Smith, Jensen Ackles, Edi Gathegi, Tom Atkins, Todd Farmer, Betsy Rue, Kevin Tighe, Megan Boone u.a. Länge: 101 Minuten: FSK: keine Freigabe (Spio/KJ). Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Siehe Story zum Original.





Meinung:
Ganz grässliches Ding. Mit Sicherheit nicht der muffige Bodensatz des befremdlichen Remake-Trends, aber eine weitere Bekräftigung darin, wie entbehrlich dieser prosperierende Modernisierungswahn doch eigentlich ist. War George Mihalkas nicht nur schön garstig in seiner Gewalt, sondern darüber hinaus auch reichlich schroff in Szene gesetzt, turnt Patrick Lussiers, zugegeben, recht freie Neuauflage von „Blutiger Valentinstag“ schon allein durch seine ekelhaft-keimfreie DV-Optik gewaltig ab und erweckt nicht selten den Eindruck, dass man es hier womöglich doch mit einem kümmerlichen TV-Film zu tun bekommt. Aber Patrick Lussier scheint hier ohnehin wenig Verständnis dafür zu haben, einen Horrorfilm angemessen aufzuziehen, raubt seinem Goreanteil wiederholt die unvermittelte Wucht, weil ja das obligatorische Schmunzeln nicht fehlen darf und setzt zu viel Vertrauen in die überbordenden Toneffekte, anstatt den Fokus auf eine gescheite atmosphärische Suggestion zu legen und dadurch vielleicht auch eine erkennbare Spannungskurve herauszufiltern. Aber nein, „My Bloody Valentine“ ist aseptisch und plärrt chronisch vor sich hin. Furchtbar gespielt ist er übrigens auch noch, Jensen Ackles, Jaime King und Kerr Smith fungieren als inkompetentes Knallchargentrio par excellence. Immerhin teilt „My Bloody Valentine“ ebenfalls gut aus, und wenn es eins mit der Spitzhacke auf die Omme gibt, werden die Wände teilweise neu bestrichen.


3 von 10 Spitzhacken im Kinn


von souli

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