Review: PSYCHO - Mutter hat Butterbrote geschmiert

                                                                  
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Fakten:
Psycho
USA, 1960. Regie: Alfred Hitchcock. Buch: Joseph Stefano, Robert Bloch (Vorlage). Mit: Anthony Perkins, Vera Miles, John Gavin, Janet Leigh, Martin Balsam, John McIntire, Simon Oakland, Frank Albertson, Patricia Hitchcock, Vaughn Taylor, Lurene Tuttle, John Anderson u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Die Sekretärin Marion Crane stiehlt 40.000 Dollar aus dem Tresor ihres Chefs und flüchtet aus der Stadt. Das Unwetter zwingt sie, in dem abgelegenen Bates-Motel einen ungeplanten Zwischenstop einzulegen. Der Rest ist Spoiler wie Geschichte...



Meinung:
Glück gehabt, Zimmer frei, Dusche warm...
Eine hübsche Blondine, 40.000 $, ein Platzregen, ein entlegenes Motel, das dunkle Haus auf dem Hügel, eine Silhouette am Fenster, 12 meist leere Zimmer, ausgestopfte Vögel, Butterbrote, ein Loch in der Wand, eine Dusche, ein Wischmopp, ein Sumpf,...
Eine Legende.



...die ist aber KALT...
"Psycho" ist für mich Hitchcocks bester Film, ein Meisterwerk vom Meister, ein Lehrstück für Spannung und Atmosphäre, ein Film für die Ewigkeit. So zeitlos sind ganz wenige Filme. Selbst wenn noch mal 50 Jahre ins Land ziehen, er wird auch dann noch das Publikum in seinen Bann ziehen. Hitchcock bewieß Mut und verfilmte eine Geschichte, an die sich zur damaligen Zeit wohl kaum jemand gewagt hätte. Zu sehr brach sie mit den damaligen Sehgewohnheiten, zu verstörend hätte sie für die Zuschauer sein können, speziell das Ende, dass selbst heute noch für nachhaltige Gänsehaut sorgt. Kaum vorzustellen, wie das 1960 gewirkt haben muss. Wie ich die unwissenden Leute beneide, die damals sicherlich vollkommen aufgelöst und wild diskutierend das Kino verlassen haben müssen. Hitchcocks Risikobereitschaft hat sich voll ausgezahlt, zu recht ist "Psycho" ein Klassiker und Pflichtprogramm für jeden Filmfreund.


...oh, sorry, Mutter kümmert sich darum.
Das liegt nicht ausschließlich an der Geschichte, ganz entscheidend ist die Art der Inszenierung. Die beklemmenden Sets, in erster Linie natürlich das unheimliche Bates-Haus, das geniale Spiel mit der Kamera, die cleveren Einstellungen, das brillante Gespür für Timing, die durch Mark und Bein gehende Musik. "Psycho" würde nie so wirken, wenn das alles nicht so unglaublich perfekt abgestimmt wäre. Die Stimmung saugt einen förmlich auf und lässt einen selbst nach dem Abspann lange nicht mehr los.


Nicht unschuldig daran: Anthony Perkins in der Rolle seines Lebens. Eine grandiose Vorstellung, bei der es ihm tatsächlich gelingt, diese schwierige Figur bis ins kleinste Detail von Mimik, Gestik und Körperhaltung perfekt zu erfassen. Allein seine letzte Einstellung...woha!


Einer der handwerklich besten Filme, die ich jemals gesehen habe, in der Hinsicht eigentlich perfekt. Selbst wenn man das Ende kennt oder es schon erahnt (heutzutage nicht mehr ganz so schwer, dafür hat der Film zu viele Filmemacher inspiriert und das Thema wird gerne immer wieder verwendet) verliert er nichts an seiner Magie.


Zudem ist "Psycho" ein Beispiel dafür, dass man so etwas nicht kopieren kann. Das Remake hat kopiert was zu kopieren ging, ist trotzdem ein kompletter Reinfall. Magie lässt sich nicht kopieren. 

10 von 10 Duschvorhängen

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