Tag 15 - Halbfinale
Da waren es nur noch drei.
Rolfeeee ist raus. Das wandelnde Accent Grave (`), welches im Camp dann doch
eher öde war, in den Dschungelprüfungen allerdings zum freudig aufgeregten
Tierflüsterer wurde, ist der Letzte Kandidat, der vorm großen Finale gehen
muss. Rolfeee war wegen seiner „Coolness“ bei den Prüfungen schon eine der
positiveren und unterhaltsameren Überraschungen dieses „IBES“-Jahrgangs,
dennoch konnte er gegen den Unterhaltungswert einer Tanja und ihrer zwei
Kollegen sowie den ewig netten Publikumslieblingen (?) Jörn und
Maren nicht viel ausrichten. Dennoch ein französisch gehauchtes „Glückwunsch“
an Rolfeeee. Wer hätte nicht gedacht, dass dieser freiwillig seinen Sachen
packt oder direkt am ersten Rauswähltag vom Zuschauerschwarm rausgewählt wird?
Jörn, Maren und Tanja. Der
sportliche Anti-Entertainer, die Brechmigränen-Mutti und die krasse
Schnatterliesel, die auch voll gerne mal so Bücher von Dr. Freud und so liest
und bei der heutige Prüfung sich vom Reden auch nicht durch Truthahnhoden oder
lebende Sandwürmer in ihrem Mund ablenken ließ. Es lag ganz alleine an Tanja,
dass die Prüfung einen gewissen Mehrwert hatte. Während Maren blind durch einen
Parcours trottete, musste Tanja sie, mit vollem Mund, lotsen. Dabei bestätigte
sich nicht nur Tanjas Ankündigung einer Recht-Links-Schwäche, sondern auch die
Hoffnungen der antipathischen Tanja-Fans, dass diese ihre Klappe hält, wenn ihr
der Mund gestopft wird. Zugegeben, bis auf die Truthahnhode waren die
Mundfüller bequem in die Wangentaschen zu stopfen, allerdings war es dennoch
erstaunlich, wie scheinbar egal der dunkelhaarigen Ex-Stewardess, die heute mal
wieder über ihren reichen aber nicht namentlich genannten Boyfriend
schwadronierte, es war, dass lebendes Kriechgetier sich in ihrem Mund breit
machte. Eine Tanja lässt sich das reden halt nicht verbieten! Blöd nur, dass
ihre Kommandos meist dazu führten, dass sich Maren meist unützt im Kreis
drehte. Hätte die Ex-Glücksradfee nicht schon in den ersten Tagen im Dschungel
gekotzt (Stichwort: Brechmigräne), nach dieser Prüfung hätte sich das Speihen
angeboten.
Das Highlight der Folge war aber
ohne Zweifel eine schwarze Spinne von Insektenforscherin Tanja sofort als
hochgiftige Trichternetzspinne identifiziert. Letztlich war es doch nur eine
Huntsman-Spinne, die zwar groß aber ungefährlich war. Da Sicherheit aber vor
geht, wurde sie von Aurelio mit einem Stein zerschmettert. Zweimal. Denn zum
einen schien sie den ersten Angriff überlebt zu haben, zum anderen war das Tier
– da macht man einem Aurelio nichts vor – auf Angriff eingestellt. Schade das
Aurelio so nicht auch seinen Disput mit Walter gelöst hat. Zum Glück wurde das
tote Tier von einem knubbeligen Ranger mit Hang zur Camouflage aus dem Camp
geschafft. Soll man jetzt Mitleid mit dieser armen Spinnen habe? Kann man
schon, aber hey, Aurelio hat sich mal aktiv ins Geschehen eingebracht und nein,
den Stein warf er nicht von seiner Pritsche aus. Ja, er stand bei der Spinne,
am Lagerfeuer, was heißt, dass sich Mr. Sleepbastic wirklich mal bewegt hat.
Wie sang Katja Ebstein einst: „Wunder gibt es immer wieder“. Schade, dass Aurelio
jetzt aber schon raus ist, obwohl er heute im Zentrum der Episode stand. Die vegetarische
Tatto9-Lasagne durfte sich nämlich sauer zeigen, bekam er als
Fleischverweigerer doch nur Früchte, während die anderen eine Wachtel essen
durften. RTL ist halt einfach scheiße. Armer Aurelio.
Ansonsten: Jörn macht mit Tanja Smalltalk am Lagerfeuer und ist
dabei genauso hölzern wie sein Gesichtsausdruck, denn er scheinbar als
Luxusgegenstand mit ins Camp genommen hat und seitdem nicht absetzen will.
Schatzsuche gab es keine, sind ja auch kaum noch Camper übrig.
Fazit: Das Halbfinale fühlte
sich nicht nach einem Halbfinale an, aber wenigstens machte diese Folge
durchaus Laune. Zu den guten „IBES“-Zeiten wäre diese Episode eine mittelmäßige
gewesen, aber für Staffel 9 war es die wohl bisher beste. Nun gut, morgen der
große Kampf um die Krone, dann am Sonntag das Wiedersehen und in drei bis sechs
Wochen dann „IBES“-Specials beim „Perfekten Promi Dinner“ und „Promi Shopping
Queen“. Vielleicht macht das ja Spaß. Ich freu mich schon wenn Guido Kretschmer
fachsimpelt, warum Walter den Schlüpper seiner Frau als modisches Accessoire
einbezieht.
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