Fakten:
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
USA. 2014. Regie: Alejandro González Iñárritu. Buch: Arando Bo, Alejandro González Iñárritu, Nicolàs Giacobone, Alexander Dinelaris Jr. Mit: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Zach Galifianakis, Andres Riseborough, Naomi Watts, Amy Ryan, Lindsay Duncan, Merrit Wever u.a. Länge: 119 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 11. Juni auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
USA. 2014. Regie: Alejandro González Iñárritu. Buch: Arando Bo, Alejandro González Iñárritu, Nicolàs Giacobone, Alexander Dinelaris Jr. Mit: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Zach Galifianakis, Andres Riseborough, Naomi Watts, Amy Ryan, Lindsay Duncan, Merrit Wever u.a. Länge: 119 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 11. Juni auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Riggan Thompson ist Schauspieler und wird immer wieder mit seiner Superheldenrollen Birdman in Verbindung gebracht, die er für über 20 Jahren spielte. Um endlich als „echter“ Darsteller wahrgenommen zu werden, will Riggan am Broadway ein Stück inszenieren, sowie dort selbst mitspielen. Doch als ein Kollege von Rigga absagt, scheint das Scheitern des Projekt unausweichlich. Zum Glück springt Theater-Star Mike Shiner ein, doch damit werden Riggans Probleme nur noch mehr.
Meinung:
Wie schnell läuft man als Schauspieler doch Gefahr, immer und immer wieder auf eine markante Rolle reduziert zu werden. Hören wir beispielsweise den Namen Daniel Radcliffe, dann denken wir automatisch an seine Performance in der achtteiligen „Harry Potter“-Reihe, nicht etwa an seinen Auftritt in Nico Muhlys „Kill Your Darlings – Junge Wilde“, genau wie wir Heath Ledger nicht mit Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ assoziieren, sondern mit dem die Zunge schnalzenden und den Speichel durch die Wagentaschen schiebenden Joker in Christopher Nolans „The Dark Knight“. Die Konsequenzen dieser forcierten Gleichsetzung lassen sich in den eingefallenen Gesichtern, sowie den versiebten Karrieren vieler Künstler ablesen: Der Erwartungsdruck belästigt und bremst etwaig anvisierten Entwicklungsprozess und am Ende heißt es womöglich billige Ostblock-Reißer zu drehen, weil es ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist, sich aus dem Schatten ehemaliger Box-Office-Mirakel zu winden. Auch Michael Keaton kann davon ein Lied singen, deswegen ist „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ in erster Linie auch sein Film.
Wie schnell läuft man als Schauspieler doch Gefahr, immer und immer wieder auf eine markante Rolle reduziert zu werden. Hören wir beispielsweise den Namen Daniel Radcliffe, dann denken wir automatisch an seine Performance in der achtteiligen „Harry Potter“-Reihe, nicht etwa an seinen Auftritt in Nico Muhlys „Kill Your Darlings – Junge Wilde“, genau wie wir Heath Ledger nicht mit Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ assoziieren, sondern mit dem die Zunge schnalzenden und den Speichel durch die Wagentaschen schiebenden Joker in Christopher Nolans „The Dark Knight“. Die Konsequenzen dieser forcierten Gleichsetzung lassen sich in den eingefallenen Gesichtern, sowie den versiebten Karrieren vieler Künstler ablesen: Der Erwartungsdruck belästigt und bremst etwaig anvisierten Entwicklungsprozess und am Ende heißt es womöglich billige Ostblock-Reißer zu drehen, weil es ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist, sich aus dem Schatten ehemaliger Box-Office-Mirakel zu winden. Auch Michael Keaton kann davon ein Lied singen, deswegen ist „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ in erster Linie auch sein Film.
Riggans Tochter hat Probleme |
Riggan und Mike Shiner bei der Aussprache |
Birdman hebt ab |
„Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ ist ein Film über das Showbusiness, über die Mechanismen und das System hinter Starrummel und Werbetrommel, hinter medialen Eintagsfliegen und wahren Ikonen, was ihn vielerorts zum Eitelkeitsprojekt gemacht hat, welches sich an schierer Prätention weidet. Stattdessen aber ist Alejandro Gonzelez Inarritu die wohl virtuoseste Satire über die Unterhaltungsindustrie samt all seinen mannigfachen Abzweigungen seit langer, langer Zeit gelungen. Huldigung und Abgesang, preschende Komik und sensible Tragik, stehen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, Form und Inhalt gehen eine gar überwältigende Synthese ein, während Michael Keaton an forderster Front noch einmal unter Beweis, wieso man ihm so viele Jahre Unrecht getan hat – Er ist eben doch ein hervorragender Darsteller, absolut fähig nuancierte Charakter-Profile anzulegen und auszuspielen. Genau wie es Edward Norton als manierierter Method-Actor Mike Shiner endlich mal wieder vergönnt war, in einem überaus gelungenen Film zu glänzen. Wundervoll.
8 von 10 gelogene Geheimnisse
von souli
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