Fakten:
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
UK, USA. 2014. Regie: Morten Tyldum. Buch: Graham Moore. Mit: Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Charles Dance, Allen Leech, Rory Kinnear, Mathew Beard, Jack Bannon u.a. Länge: 113 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Im Kino.
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
UK, USA. 2014. Regie: Morten Tyldum. Buch: Graham Moore. Mit: Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Charles Dance, Allen Leech, Rory Kinnear, Mathew Beard, Jack Bannon u.a. Länge: 113 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Im Kino.
Story:
Mathematiker Alan Turing arbeitet während des zweiten Weltkriegs im Bletchley Park. Dort soll er mit Kollegen die Codes der Nazis entschlüsseln. Eine schwere Aufgabe, die Turing an seine Grenze bringt. Aber auch seine heimliche Homosexualität lastet schwer auf ihm.
Meinung:
Sieht man sich eine Biographie aus Hollywood an, so erschleicht einen immerfort der Eindruck, dass diese Produktionen bedacht auf den geringsten Widerstand nur den Dienst nach Vorschrift ableisten. Emblematisch dafür ist Ron Howards „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“ heranzuziehen, eine der größten filmischen Katastrophen des neuen Jahrtausends. Hier nämlich wird kein Wert darauf gelegt, den brillanten Metaphysiker John Nash nach realen Gegebenheiten gerecht zu werden, sondern den geistlichen Verfall aufgrund seiner paranoiden Schizophrenie in ganz und gar abenteuerliche Bahnen zu kanalisieren. Natürlich lässt sich auch diametral zu derlei rührseligen Verlogenheitsbrei Material entdecken, welches trotz seiner hollywood'schen Herkunft durchaus brauchbar ist: Da wäre James Mangolds „Walk the Line“ oder auch Taylor Hackfords „Ray“. Formelhaft, mit Sicherheit, aber keinesfalls trivialisierend. Nun schafft es in Deutschland ein nächstes Biopoic in die Lichtspielhäuser: „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“, in Szene gegossen von Morten Tyldum, der nun auch in der Traumfabrik angekommen scheint.
Sieht man sich eine Biographie aus Hollywood an, so erschleicht einen immerfort der Eindruck, dass diese Produktionen bedacht auf den geringsten Widerstand nur den Dienst nach Vorschrift ableisten. Emblematisch dafür ist Ron Howards „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“ heranzuziehen, eine der größten filmischen Katastrophen des neuen Jahrtausends. Hier nämlich wird kein Wert darauf gelegt, den brillanten Metaphysiker John Nash nach realen Gegebenheiten gerecht zu werden, sondern den geistlichen Verfall aufgrund seiner paranoiden Schizophrenie in ganz und gar abenteuerliche Bahnen zu kanalisieren. Natürlich lässt sich auch diametral zu derlei rührseligen Verlogenheitsbrei Material entdecken, welches trotz seiner hollywood'schen Herkunft durchaus brauchbar ist: Da wäre James Mangolds „Walk the Line“ oder auch Taylor Hackfords „Ray“. Formelhaft, mit Sicherheit, aber keinesfalls trivialisierend. Nun schafft es in Deutschland ein nächstes Biopoic in die Lichtspielhäuser: „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“, in Szene gegossen von Morten Tyldum, der nun auch in der Traumfabrik angekommen scheint.
Turing und seine baldige Verlobte |
Turing und sein Arbeitsgerät |
Codeknacker unter sich |
Man kommt nicht umhin zu sagen, dass auch „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ extra für die Oscar-Season produziert wurde, doch im Gegensatz zu vielen, vielen anderen Vertretern des Biopic-Topos hat man es hier wenigstens bewerkstelligt, die Größe seiner Hauptfigur nicht zu banalisieren, sondern immer den Glanz des Rätselhaften beizubehalten. Die Zeit, von der „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ berichtet, ist ohnehin vom Imaginieren und Täuschen dominiert, während Mark Strong als MI-6-Vorgesetzter den herrischen Puritanismus wie den ekelhaften Zynismus einer Institution repräsentiert, die ihre Helden für einen Krieg über die Klingen springen lässt, der doch vor allem Spaß machen sollte. „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ ist schickes Historienkino, nicht frei von Unwahrheiten und Schönheitsfehlern, aber einnehmend gespielt und mit ehrenwerten Absichten behaftet.
6 von 10 Äpfeln zum Mittag
von souli
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