Fakten:
96 Hours - Taken 3 (Taken 3)
USA, Frankreich. 2014. Regie: Olivier Megaton. Buch: Luc Besson, Robert Mark Kamen. Mit: Liam Neeson, Forest Whitaker, Maggie Grace, Famke Janssen, Leland Orser, Dougary Scott, Sam Spruell, Dylan Bruno, Jon Gries, Jonny Weston u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 29. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
96 Hours - Taken 3 (Taken 3)
USA, Frankreich. 2014. Regie: Olivier Megaton. Buch: Luc Besson, Robert Mark Kamen. Mit: Liam Neeson, Forest Whitaker, Maggie Grace, Famke Janssen, Leland Orser, Dougary Scott, Sam Spruell, Dylan Bruno, Jon Gries, Jonny Weston u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 29. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
EX-CIA-Agent Bryan Mills kommt einfach nicht zur Ruhe. Nachdem seine Tochter und dann sogar er entführt wurden, wird er nun verdächtig seine Ex-Frau ermordet zu haben. Während die Polizei hinter ihm her ist, versucht Mills auf eigene Faust den Täter zu finden.
Meinung:
Aus heutiger Sicht lässt sich „96 Hours“ vor allem mit zwiespältigen Gefühlen betrachten: Einerseits hat Regisseur Pierre Morel mit dem Rache-Thriller von 2008 ein Genre-Brett abgeliefert, welches man in dieser gnadenlosen Schroffheit viel zu lange vermissen musste. „96 Hours“ aber hat auch eine neue Welle Vergeltungsgurken in die Welt gerufen, die alle zwanghaft versuchten, den Amoklauf von Liam Neeson nachzuahmen und in ähnlich physische Bahnen zu lenken – Grauenhaft, dieser klaffende Überdruss. Inzwischen aber sind überschwemmen nicht nur „96 Hours“-Epigonen den internationalen Filmmarkt, der famose Reißer selbst hat sich unlängst zum Franchise entwickelt und darf sich nun über die kommerziellen Erfolge den dritten Teils erfreuen. Waren die Hoffnungen auf „96 Hours – Taken 2“ noch durchaus gegeben, so euphorisierend Pierre Morel den reaktionären Gestus der 1980er Jahre mit seinem fauchenden Ausflug in die französische Hauptstadt reanimierte, hat Pfeifenheini Olivier Megaton vier Jahre darauf unter Beweis gestellt, wie man einen solchen Streifen NICHT handhabt.
Aus heutiger Sicht lässt sich „96 Hours“ vor allem mit zwiespältigen Gefühlen betrachten: Einerseits hat Regisseur Pierre Morel mit dem Rache-Thriller von 2008 ein Genre-Brett abgeliefert, welches man in dieser gnadenlosen Schroffheit viel zu lange vermissen musste. „96 Hours“ aber hat auch eine neue Welle Vergeltungsgurken in die Welt gerufen, die alle zwanghaft versuchten, den Amoklauf von Liam Neeson nachzuahmen und in ähnlich physische Bahnen zu lenken – Grauenhaft, dieser klaffende Überdruss. Inzwischen aber sind überschwemmen nicht nur „96 Hours“-Epigonen den internationalen Filmmarkt, der famose Reißer selbst hat sich unlängst zum Franchise entwickelt und darf sich nun über die kommerziellen Erfolge den dritten Teils erfreuen. Waren die Hoffnungen auf „96 Hours – Taken 2“ noch durchaus gegeben, so euphorisierend Pierre Morel den reaktionären Gestus der 1980er Jahre mit seinem fauchenden Ausflug in die französische Hauptstadt reanimierte, hat Pfeifenheini Olivier Megaton vier Jahre darauf unter Beweis gestellt, wie man einen solchen Streifen NICHT handhabt.
Forest Whitaker jagt Liam Neeson |
Wenn „96 Hours – Taken 3“ etwas ist, dann ein sonderbarer Dummbatz. Anstatt in Paris oder Istanbul zu wüten, gerät Bryan Mills, der angeblich seine Frau umgebracht haben soll, selbst in das Fadenkreuz des LAPD. Als treuer Fan der Reihe weiß man natürlich, dass Bryan Mills nur Menschen umbringt, die keine näheren Verwandten in seinem Stammbaum darstellen – Außer sie haben die leere Milchtüte nach den Frühstückscornflakes wieder in den Kühlschrank gestellt. So dürfen wir dann beobachten, wie „96 Hours – Taken 3“ gleich doppelten Etikettenschwindel betreibt und unseren Superagenten durch die überstilisierten Bilder Los Angeles' hetzt. Olivier Megaton bestätigt seinen Ruf als inkompetenter Action-Regisseur dabei auch in vollem inkohärenten Umfang: Theroetisch wuchtige Set Pieces verkommen durch die unübersichtliche Kamera sowie den epileptischen Schnitt zur reinen Luftnummer. Vom fiebrigen Wadenbeißer, den „96 Hours“ noch darstellte, ist in diesem so stereotypisierten wie irritierend braven EuropaCorp-Dilemma nichts mehr vorzufinden, dafür gibt es einen Forest Whitaker, der Schachfiguren streichelt und sich Gummibänder am liebsten um die Hände wickelt. Na schau an.
3,5 von 10 missglückten Flugzeugstarts
von souli
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