Fakten:
Herz aus Stahl (Fury)
USA. 2014. Regie und Buch: David Ayer. Mit: Brad Pitt, Shia LaBeouf, Logan Lerman, Jon Bernthal, Michael Peña, Jason Isaacs, Xavier Samuels, Brad William Henke, Scott Eastwood, Kevin Vance, Jim Parrack, Alicia von Rittberg, Laurence Spellman u.a. Länge: 134 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 7. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich..
Herz aus Stahl (Fury)
USA. 2014. Regie und Buch: David Ayer. Mit: Brad Pitt, Shia LaBeouf, Logan Lerman, Jon Bernthal, Michael Peña, Jason Isaacs, Xavier Samuels, Brad William Henke, Scott Eastwood, Kevin Vance, Jim Parrack, Alicia von Rittberg, Laurence Spellman u.a. Länge: 134 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 7. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich..
Story:
In den letzten Wochen des zweiten Weltkriegs ist das Team von Don „Wardaddy“ Collier, die 2nd Armored Offenfive, im Gebiet des Deutschen Reiches in ihrem Sherman-Panzer unterwegs. Die Enge des Panzers, die allgegenwärtige Bedrohung und die bereits erlebten Gräueltaten haben die Truppe zu einem Team gemacht, welches nun in Europa ein letztes Mal um ihr Überleben kämpfen muss.
Meinung:
Du liebe Güte, was hatte er sich doch ins Aus geschossen, der David Ayer, als er damit breiten Schrittes um die Ecke gebogen kam und seinen urbanen Thriller „Sabotage“ auf die Filmwelt losgelassen hat. Der Trailer versprach ein nihilistisches Manifest und das Comeback des charismatischen Muskelklotz Arnold Schwarzenegger, dem man schon so lang entgegengefiebert hat. Aber Pustekuchen, „Sabotage“ war ein tiefer Griff in die Toilettenschüssel, inkohärent erzählt, dass man Bezugspunkte beinahe mit der Lupe suchen musste, um trotzdem nichts zu finden und mit einem derart abstoßenden Zynismus signiert, dass es kein Pläsier bereitete, der chauvinistischen Rasselbande beim Arschlochsein zuzusehen. Dieses harsche Urteil wurde vielerorts mit Überraschung aufgenommen, war David Ayer, ähnlich wie Antoine Fuqua („The Equalizer“), doch immer als verlässlicher Genre-Handwerker wahrgenommen, der sich nicht für die weltbewegenden, aber doch die unterhaltsamen Stoffe verantwortlich zeigte: „Harsch Times – Leben am Limit“, „Street Kings“ und „End of Watch“ gefielen durchweg.
Du liebe Güte, was hatte er sich doch ins Aus geschossen, der David Ayer, als er damit breiten Schrittes um die Ecke gebogen kam und seinen urbanen Thriller „Sabotage“ auf die Filmwelt losgelassen hat. Der Trailer versprach ein nihilistisches Manifest und das Comeback des charismatischen Muskelklotz Arnold Schwarzenegger, dem man schon so lang entgegengefiebert hat. Aber Pustekuchen, „Sabotage“ war ein tiefer Griff in die Toilettenschüssel, inkohärent erzählt, dass man Bezugspunkte beinahe mit der Lupe suchen musste, um trotzdem nichts zu finden und mit einem derart abstoßenden Zynismus signiert, dass es kein Pläsier bereitete, der chauvinistischen Rasselbande beim Arschlochsein zuzusehen. Dieses harsche Urteil wurde vielerorts mit Überraschung aufgenommen, war David Ayer, ähnlich wie Antoine Fuqua („The Equalizer“), doch immer als verlässlicher Genre-Handwerker wahrgenommen, der sich nicht für die weltbewegenden, aber doch die unterhaltsamen Stoffe verantwortlich zeigte: „Harsch Times – Leben am Limit“, „Street Kings“ und „End of Watch“ gefielen durchweg.
Wardaddy und seine Jungs |
Krieg macht keinen Spaß |
Brad Pitt hat das längste Rohr |
Immerhin gibt es in den letzten Minuten von „Herz aus Stahl“ einen Moment, in dem Ayer all die nationalistische Ideologie auf einen unangenehm-räudigen Höhepunkt hätte schrauben können, stattdessen aber aufzeigt, dass auch ein SS-Bediensteter irgendwo nur Mensch ist. Das ist im Gesamtblick zu wenig, dafür überwiegen die patriotischen Manierismen der Hauptakteure, die sich zuweilen wie im Saustall gebaren, und doch ein kleiner „erfreulicher“ Funke, zu dem sich andere Regisseure (Gruß an Peter Berg) mit Sicherheit nicht aufschwingen hätten können. „Herz aus Stahl“ heftet sich weiterhin an die Schulter von Norman, er portiert uns über die Schlachtfelder, inmitten durch Blut, Schmutz, Gedärme und abgetrennte Extremitäten, um mit Wardaddys greifender Hand im Nacken zu realisieren, dass auch er nur ein Zahnrad im kriegerischen Getriebe ist, das auf Knopfdruck zu funktionieren hat, auch wenn es dafür seine persönliche Werte durchkreuzen muss: Recht und Unrecht tun hier nichts mehr zur Sache und jede Sekunde der Stille ist trügerisch, trägt der Wind einen Wimpernschlag später doch schon das Echo marschierender Soldaten mit sich. „Herz aus Stahl“ ist ein grimmiger Film, kein relevanter, vielmehr einer, der zubeißt, wenn man seine Hand nicht schnell genug wegzieht. Vielleicht ist das auch richtig so.
7 von 10 halben Gesichtshälften
von souli
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