Das
war’s. Die letzte Kakerlake wurde ausgeschüttet, die finale Spinne gematscht,
das letzte bisschen Buschschweinsperma getrunken. Das Dschungelcamp 2015 ist
beendet und jetzt davon zu sprechen, dass es seine eigenen Reize besaß, wäre
zwar durchaus richtig, allerdings nur dann, wenn man Lethargie und Langweile
als reizvoll ansieht. Dieses Jahrgang waren vor allem eines: enttäuschend. Bis
auf einige kurze Unterhaltungsperlen und Walter Freiwald ergötze sich das
Dschungelcamp im gähnenden Nichtstun. Schuld daran waren die Camper, die 90%
ihrer Zeit wohl damitz verbrachten Löcher in die Palmblätter zu glotzen, bzw.
im Falle von Aurelio die nötige Kraft zu tanken für die wichtigen Prüfungen
(die in seinem Falle nie kamen).
Die
letzten drei: Tanja, Jörn und Maren waren eigentlich die perfekten Finalisten,
spiegeln sie doch „IBES“-2015 ziemlich genau wider. Da hätten wir Maren, die
unglaublich nett ist, Jörn, der unglaublich langweilig ist und Tanja, die zwar
viel redet, dabei aber nie groß herumzickt und eigentlich doch alles ganz doll
nett findet und sogar lieb hat. Das Final-Trio, es ist die personifizierte
Essenz des diesjährigen Dschungelcamps. Mit Ausnahme von Walter Freiwald, der
mit Übertreibungen in jeglicher Form und Facette auftrat und am Ende doch nur
Platz 6 belegte. Wer gönnt einem Arschloch schon einen Sieg? Alle Zuschauer
können aber wohl froh darüber sein, dass er im Camp war. Stellen wir uns nur
einmal vor, wie es gewesen wäre, wenn Wombat Walter schon nach einer Woche
ausgeschieden wäre, oder bereits am dritten Tag den erlösenden Satz in die
Wildnis geschrien hätte? Dann wäre das Camp wahrlich dem Unterhaltsamkeitsuntergang
geweiht gewesen.
Die
finale Sendung war noch einmal die Bestätigung wie (teilweise) entnervend
langweilig „IBES“ dieses Jahr doch war. Die Schreiber von RTL versorgten uns
zwar immer noch mit netten Moderationen und Scharfzüngigkeiten, doch der
Versuch aus dem Nichts des Dschungel-Phlegmas noch so etwas wie eine humoreske
Meta-Ebene zu zimmern war löblich, ermüdete aber dann doch recht rasch. „IBES“
ist dann halt doch ein Wechselspiel zwischen den Aktiven (Campern) und den
Spöttern (Moderatoren). Nur wenn beide etwas leisten hat die dritte Partei
(Zuschauer) auch etwas davon. 2015 war „IBES“ also eine sehr einseitige
Angelegenheit. Eine Angelegehenheit die am Ende Maren für sich entschied.
Herzlichen Glückwunsch. Gewiss war ihre mütterliche Art und Weise, sowie ihr
Einsatz bei den Prüfungen ein Ausschlaggeber, warum die Leute für sie anriefen.
Aber auch der Faktor Walter darf nicht vergessen werden. Immerhin waren Maren
zu Beginn Walters Lieblingsopfer, bis diese ihm am Dschungelklo die Leviten
ließ und ihm sogar mit der Entmannung drohte. Eine der wenig wirklich
imposanten Szenen dieses Jahr, weil es hier endlich einmal zu einer Art
Entladung kam.
Vize-König
ist Jörn und es ist eine Wohltat, dass dieser nicht den Sieg einfahren konnte,
denn egal wie lustlos Angelina in ihrer Hängematte verweste, Aurelio Kräfte für
nichts und niemanden sammelte und Rebecca Buddha-gleich ihre Campzeit absaß,
keiner, wirklich keiner war dieses Jahr so unglaublich und penetrant charismalos
wie der GZSZ-Darsteller, der bei „IBES“ nur mitmachte, um seine Grenzen
auszutesten. Schnarch! Wirklich verdient hätte die Krone aber Tanja. Die
Dschungelprinzessin war wenigstens noch eine richtige Type. Große Klappe, eine
infantile Seele, große Brüste und ein knuddeliger Nervfaktor, der aber niemals
megalomansiche Maße annahm wie bei Walter, der vermutlich wirklich glaubt, dass
er in Deutschland jetzt der Promi Nummer Eins ist.
„IBES“
2015, mach’s gut. War nicht gerade schön mit dir. Immerhin, früher war es
schade, wenn man wusste, dass man wieder ein Jahr auf die nächste Staffel
warten muss. Dieses Jahr ist man froh, dass es vorbei ist. Ende des Jahres
dann, wenn diese Staffel nicht vergessen, aber zumindest größtenteils verdrängt
ist, werden wir uns wieder freuen, wenn es heißt „Ich bin ein Star – Holt mich
hier raus!“. Dann aber bitte wieder mit Campern und nicht bloß mit Narkoleptikern.
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