Fakten:
The Drop
USA. 2014. Regie: Michael R. Roskam. Buch: Dennis Lehane (Vorlage). Mit: Tom Hary, James Gandolfini, Noomi Rapace, Matthias Schoenaerts, John Ortiz, Elizabeth Rodriguez, Morgan Spector, Michael Aronov u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Demnähst auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Drop
USA. 2014. Regie: Michael R. Roskam. Buch: Dennis Lehane (Vorlage). Mit: Tom Hary, James Gandolfini, Noomi Rapace, Matthias Schoenaerts, John Ortiz, Elizabeth Rodriguez, Morgan Spector, Michael Aronov u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Demnähst auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Bob arbeitet in der Bar seines Cousins Marv. Wie die meisten Bars in Brooklyn wird diese öfters von der Mafia als Geldversteck, als sogenannter Drop, benutzt. Als die Bar eines Abends überfallen wird, haben die Täter leider kein Glück. Marvs Bar ist nicht der Drop, dennoch setzt der Überfall eine Spirale der Gewalt und des Misstrauens in Gang, die bald ihre Opfer fordert.
Meinung:
Wieso wohl sollte es verwerflich sein, sich an einer gewissen Erwartungsenthaltung zu orientieren, sieht man sich im Begriff dazu, einen x-beliebigen Film zu schauen? Weil eine objektive Voraussetzung, jenes Werk wahrzunehmen, womöglich darunter leidet? Wohl kaum, außer man richtet seine Meinung äußerst ostentativ gegen gewisse Namen und und Formen. Vielmehr ist diese kleine Vorabeinschätzung doch gerade dann schön, wenn sie anschließend nach Strich und Faden torpediert wird und sodann noch einmal nachhaltig unter Beweis stellt, dass Film heutzutage durchaus noch in der Lage, unvorhersehbar zu sein, erfreuliche Überraschungen zu generieren, anstatt sich der Schema-F-Dramaturgie anzubiedern und stocksteif nur so weit zu locken, wie es der weichgespülte Usus nun mal zulässt. Dass man von „The Drop – Bargeld“ von vornherein nichts Schlechtes erwartet hat, liegt schon allein an Autor Dennis Lehane, der auch die fabelhaften Vorlagen zu „Mystic River“, „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“ und „Shutter Island“ abgeliefert hat, aber ein Fast-Meisterwerk? Wohl eher weniger.
Wieso wohl sollte es verwerflich sein, sich an einer gewissen Erwartungsenthaltung zu orientieren, sieht man sich im Begriff dazu, einen x-beliebigen Film zu schauen? Weil eine objektive Voraussetzung, jenes Werk wahrzunehmen, womöglich darunter leidet? Wohl kaum, außer man richtet seine Meinung äußerst ostentativ gegen gewisse Namen und und Formen. Vielmehr ist diese kleine Vorabeinschätzung doch gerade dann schön, wenn sie anschließend nach Strich und Faden torpediert wird und sodann noch einmal nachhaltig unter Beweis stellt, dass Film heutzutage durchaus noch in der Lage, unvorhersehbar zu sein, erfreuliche Überraschungen zu generieren, anstatt sich der Schema-F-Dramaturgie anzubiedern und stocksteif nur so weit zu locken, wie es der weichgespülte Usus nun mal zulässt. Dass man von „The Drop – Bargeld“ von vornherein nichts Schlechtes erwartet hat, liegt schon allein an Autor Dennis Lehane, der auch die fabelhaften Vorlagen zu „Mystic River“, „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“ und „Shutter Island“ abgeliefert hat, aber ein Fast-Meisterwerk? Wohl eher weniger.
Hundefreund und Barmann: Bob |
Bob bekommt (noch mehr) Probleme |
Mit Bob als durchaus humanistischen Fluchtpunkt der Handlung, entspinnt „The Drop – Bargeld“ eine von reeller Traurigkeit begleitete Studie über Einsamkeit sowie die Fragilität sozialer Identitäten und projiziert diese Aspekte auf den unweigerlichen Wandel der Zeit, der vor allem dem bulligen Marv zu schaffen macht: Es ist ein gesichtsloses Amerika, welches Lehane und Roskam perspektivieren und Bob, jemand der in der Lage dazu ist, sich an neue Umstände ohne großes Gezeter zu akklimatisieren, der seiner Arbeit nachgeht und sich nie dazu gezwungen sieht, seine Stimme zu erheben, weil es einfach nicht zu seinem Naturell entspricht, muss die Wunden der Vergangenheit noch einmal aufbrechen, um sie endgültig vernarben lassen zu können. Die Gewalt, die von Minute zu Minute näher rückt, ist in ihrem motivischen Ansatz, den schmalen Grat zwischen Regression und Eskalation betreffend, nahe der in David Cronenbergs „A History of Violence“ gelegen. Ein weiteres Indiz dafür, wie fantastisch „The Drop – Bargeld“ doch gelungen ist.
8 von 10 übel zugerichteten Hundewelpen
von souli
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