Fakten:
Katakomben (As Above, As Below)
USA. 2014. Regie: John Erick Dowdle. Buch: Drew Dowdle, John Erick Dowdle. Mit: Perdita Weeks, Ben Feldman, Edwin Hodge, Francois Civil, Marion Lambert, Ali Marhyar, Emy Lévy, Hamid Djavadan, Cosme Castro u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 15. Januar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Katakomben (As Above, As Below)
USA. 2014. Regie: John Erick Dowdle. Buch: Drew Dowdle, John Erick Dowdle. Mit: Perdita Weeks, Ben Feldman, Edwin Hodge, Francois Civil, Marion Lambert, Ali Marhyar, Emy Lévy, Hamid Djavadan, Cosme Castro u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 15. Januar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Professorin Scarlett Marlowe hofft in Paris ein altes Artefakt zu finden, was bereits ihr Vater suchte. Gemeinsam mit einem Team steigt sie deswegen hinab, in die Katakomben von Paris. Dort finden sie nicht nur ein altes Massengrab, sondern auch ein gefährliches Geheimnis.
Meinung:
In manchen Kreisen sorgt man bereits für kollektive Ermüdungserscheinungen, wenn man die Worte 'Found-Footage' nur ausspricht. Nachvollziehen kann man diese vorherrschende Unterwältigung ja schon irgendwie, verlaufen doch sämtliche Filme, die sich dieser Ästhetik bekräftigen, doch nach dem gleichen Muster und tauschen ihren Anspruch auf Realitätsnähe schnellstmöglich gegen die simpelsten Retorten-Schocks aus. Wirklich plastisch war in letzter Zeit eigentlich nur Ti Wests Jonestown-Reflexion „The Sacrament“, in dem es die Regie-Hoffnung verstand, eine beklemmende Atmosphäre nicht nur zu behaupten, sondern fühlbar auf den Zuschauer zu übertragen und die Extremsituation filmisch immer weiter zu verdichten. Für eine Kinoauswertung hat es natürlich mal wieder nicht ausgereicht, dafür hat sich jedoch ein anderer Found-Footage-Streifen seinen Weg in die Lichtspielhäuser gebahnt: John Erick Dowdles „Katakomben“. Wurden seine Vorgängerwerke „Devil“ und das „[Rec]“-Remake „Quarantäne“ zumeist mit einem lethargischen Schulterzucken rezensiert, verschenkt Dowdle mit „Katakomben“ erstmals so richtig Potenzial.
In manchen Kreisen sorgt man bereits für kollektive Ermüdungserscheinungen, wenn man die Worte 'Found-Footage' nur ausspricht. Nachvollziehen kann man diese vorherrschende Unterwältigung ja schon irgendwie, verlaufen doch sämtliche Filme, die sich dieser Ästhetik bekräftigen, doch nach dem gleichen Muster und tauschen ihren Anspruch auf Realitätsnähe schnellstmöglich gegen die simpelsten Retorten-Schocks aus. Wirklich plastisch war in letzter Zeit eigentlich nur Ti Wests Jonestown-Reflexion „The Sacrament“, in dem es die Regie-Hoffnung verstand, eine beklemmende Atmosphäre nicht nur zu behaupten, sondern fühlbar auf den Zuschauer zu übertragen und die Extremsituation filmisch immer weiter zu verdichten. Für eine Kinoauswertung hat es natürlich mal wieder nicht ausgereicht, dafür hat sich jedoch ein anderer Found-Footage-Streifen seinen Weg in die Lichtspielhäuser gebahnt: John Erick Dowdles „Katakomben“. Wurden seine Vorgängerwerke „Devil“ und das „[Rec]“-Remake „Quarantäne“ zumeist mit einem lethargischen Schulterzucken rezensiert, verschenkt Dowdle mit „Katakomben“ erstmals so richtig Potenzial.
Sauerei im Untergrund |
Immer brav dem Licht folgen |
Das Knochenlabyrinth wird zum Seelenkäfig, dessen Gitter erst dann ein Entkommen gewähren, wenn man sich mit den Sünden seiner Vergangenheit konfrontiert hat: Nur wer sich seiner selbst stellt, kommt in Berührung mit einer höheren Wahrheit. Es wäre zu viel gesagt, würde man „Katakomben“ anhand dieses Aspekts eines religiösen Dampfhammers bezichtigen, deplatziert, weil es der Geschichte keine neue Ebene respektive Perspektive verleiht, ist es dennoch. Aber „Katakomben“ erstickt sein stimmiges Szenario sowieso recht baldig im Schleudergang der Videokamera, bis man wirklich den Eindruck gewinnt, Paris steht – wie auf dem Poster dargestellt – auf dem Kopf. Die Übersicht jedenfalls entgleitet John Erick Dowdle frühzeitig. Und das ist angesichts des Handlungsortes wahrlich tragisch.
4 von 10 Kreuzrittern
von souli