Fakten:
As I Lay Dying
USA. 2013. Regie: James Franco. Buch: Matt Rager, James Franco, William Faulkner (Vorlage). Mit: James Franco, Tim Blake Nelson, Beth Grant, Logan Marshall-Green, Danny McBride, Jim Parrack, Brady Permenter, Ahna O’Reilly u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
As I Lay Dying
USA. 2013. Regie: James Franco. Buch: Matt Rager, James Franco, William Faulkner (Vorlage). Mit: James Franco, Tim Blake Nelson, Beth Grant, Logan Marshall-Green, Danny McBride, Jim Parrack, Brady Permenter, Ahna O’Reilly u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die todkranke Mutter Addie verlangt in ihrer Heimatstadt beerdigt zu werden. Nach ihrem Tod machen sich ihre Söhne und ihr Mann auf, um ihren diesen Wunsch zu erfüllen. Vor ihnen liegt ein gewaltiger 40 Meilen Marsch.
Meinung:
„As I Lay Dying“ macht es deutlich: James Franco spielt nur mit Jason Statham und trinkt Cola am Pool, wenn er seinen nächsten Film finanzieren möchte. Seine von William Faulkner gleichnamigen Roman adaptierte Odyssee durch die Schluchten familiärer Abgründe, ist ein nonkonformistischer, unbarmherziger und nicht zuletzt experimenteller Brocken von Film. Mit zuweilen anstrengenden, aber in ihrer intentionalen Motivik durchaus sinnstiftenden Split Screens als symbolische Position des Wechselspiels der Perspektiven innerhalb der Hillybilly-Formation, fordert Franco den ausdauernden Zuschauer heraus. Blickt man hinter die eigenwillige, ja, widerspenstig Formalität von „As I Lay Dying“ und schafft es, ein Teil der zermürbenden Expedition zu werden, dann wird man schon bald angesichts der ausgemergelten Nüchternheit vollkommen auf sich allein gestellt sein: Hier gibt es nichts geschenkt. Abstoßend und so aufreibend defensiv, dass sich dieser Trauerzug des physischen und psychischen Zerfalls einfach unmöglich kategorisieren lassen möchte. Aber – oder gerade deshalb – ist Franco ein ungemein interessantes und ebenso schwer zu fassendes Werk gelungen. Mal schauen, was man von ihm als Regisseur noch erwarten darf. Spannend.
„As I Lay Dying“ macht es deutlich: James Franco spielt nur mit Jason Statham und trinkt Cola am Pool, wenn er seinen nächsten Film finanzieren möchte. Seine von William Faulkner gleichnamigen Roman adaptierte Odyssee durch die Schluchten familiärer Abgründe, ist ein nonkonformistischer, unbarmherziger und nicht zuletzt experimenteller Brocken von Film. Mit zuweilen anstrengenden, aber in ihrer intentionalen Motivik durchaus sinnstiftenden Split Screens als symbolische Position des Wechselspiels der Perspektiven innerhalb der Hillybilly-Formation, fordert Franco den ausdauernden Zuschauer heraus. Blickt man hinter die eigenwillige, ja, widerspenstig Formalität von „As I Lay Dying“ und schafft es, ein Teil der zermürbenden Expedition zu werden, dann wird man schon bald angesichts der ausgemergelten Nüchternheit vollkommen auf sich allein gestellt sein: Hier gibt es nichts geschenkt. Abstoßend und so aufreibend defensiv, dass sich dieser Trauerzug des physischen und psychischen Zerfalls einfach unmöglich kategorisieren lassen möchte. Aber – oder gerade deshalb – ist Franco ein ungemein interessantes und ebenso schwer zu fassendes Werk gelungen. Mal schauen, was man von ihm als Regisseur noch erwarten darf. Spannend.
6 von 10 Särgen im Schlamm
von souil
Fakten:
Child of God
USA. 2013. Regie: James Franco. Buch: Vince Jolivette, James Franco, Cormac McCarthy (Vorlage). Mit: ScottHaze, James Franco, Tim Blake Nelson, Jim Parrack, Fallon Goodson, Brian Lally, Wade Williams, Vince Jolivette, John Holt u.a. Länge: 104 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Child of God
USA. 2013. Regie: James Franco. Buch: Vince Jolivette, James Franco, Cormac McCarthy (Vorlage). Mit: ScottHaze, James Franco, Tim Blake Nelson, Jim Parrack, Fallon Goodson, Brian Lally, Wade Williams, Vince Jolivette, John Holt u.a. Länge: 104 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Lester hat alles verloren und wohnt wie eine Art Höhlenmensch in den Bergen. Doch auch hier ist er von der Erniedriung der Außenwelt nicht sicher. Irgendwann hält Lester den Druck nicht mehr aus und greift zu seinem Gewehr.
Meinung:
Mit „As I Lay Dying“ hat sich James Franco dem gleichnamigen Roman von William Faulkner angenommen und einen so experimentellen Brocken serviert, wie man ihn eben nur von einem Auteur erwartet. Und diese bleierne Schwere, wie sie „As I Lay Dying“ permanent absonderte, baut James Franco nun mit seiner Cormac McCarthy-Adaption „Child of God“ aus. Franco spricht dem Unterhaltungswert in „Child of God“ erneut wenig Bedeutung zu, stürzt dafür geradezu exzessiv und ohne Kompromisse in die verwirrte Psyche seines Akteurs Lester (Aufopferungsvoll, selbstzerstörerisch: Scott Haze), der als pathologischer Soziopath das Tier in seiner Seele von allen Ketten befreit und durch die dichten Wälder von Tennessee wüten lässt. „Child of God“ ist die zermürbende Charakter-Studie eines Mannes, der jede gesellschaftliche Norm hinter sich lässt und nur noch über seinen triebhaften Wahnsinn funktioniert. Manche Minuten fühlen sich dabei an wie die zehnfache Länge, Franco hält immer drauf, versucht zu vermitteln, erschöpft den Zuschauer aufgrund seiner beharrlichen Rohheit gleichwohl. In jedem Fall ist es ein Film, auf dem man sich einlassen muss, sonst wird man gnadenlos niedergewalzt. Aber James, wohin geht denn die Reise eigentlich? Immer noch eine äußerst spannende Frage.
Mit „As I Lay Dying“ hat sich James Franco dem gleichnamigen Roman von William Faulkner angenommen und einen so experimentellen Brocken serviert, wie man ihn eben nur von einem Auteur erwartet. Und diese bleierne Schwere, wie sie „As I Lay Dying“ permanent absonderte, baut James Franco nun mit seiner Cormac McCarthy-Adaption „Child of God“ aus. Franco spricht dem Unterhaltungswert in „Child of God“ erneut wenig Bedeutung zu, stürzt dafür geradezu exzessiv und ohne Kompromisse in die verwirrte Psyche seines Akteurs Lester (Aufopferungsvoll, selbstzerstörerisch: Scott Haze), der als pathologischer Soziopath das Tier in seiner Seele von allen Ketten befreit und durch die dichten Wälder von Tennessee wüten lässt. „Child of God“ ist die zermürbende Charakter-Studie eines Mannes, der jede gesellschaftliche Norm hinter sich lässt und nur noch über seinen triebhaften Wahnsinn funktioniert. Manche Minuten fühlen sich dabei an wie die zehnfache Länge, Franco hält immer drauf, versucht zu vermitteln, erschöpft den Zuschauer aufgrund seiner beharrlichen Rohheit gleichwohl. In jedem Fall ist es ein Film, auf dem man sich einlassen muss, sonst wird man gnadenlos niedergewalzt. Aber James, wohin geht denn die Reise eigentlich? Immer noch eine äußerst spannende Frage.
6 von 10 toten Geliebten
von souli
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