Review: WOLFCOP - Donuts, Schnaps und Werwolfsex



Fakten:
WolfCop
CDN, 2014. Regie & Buch: Lowell Dean. Mit: Leo Fafard, Amy Matysio, Jonathan Cherry, Sarah Lind, Aidan Devine, Jesse Moss, Corinne Conley, James Whittingham, Ryland Alexander u.a. Länge: 79 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab dem 18.11. auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Ein Bilderbuch-Cop war Lou nie: Alkoholabhängig, respektlos und ohne Motivation ging er seinem Job nach. Mehr oder weniger zumindest. Bis sich sein eintöniges, vom Suff geprägtes Leben auf einen Schlag ändert. Eines Nachts wird er von einer okkulten Sekte in einen reißenden Werwolf verwandelt. Bei Vollmond sorgt Lou fortan als betrunkener Wolfcop für Recht und Ordnung.





Meinung:
Das Rasieren vergessen?

Versoffener Taugenichts-Bulle wird aus (erst) unklaren Gründen durch ein nächtliches Ritual in einen Werwolf verwandelt. Zunächst hat er seine animalischen Vollmondkräfte nicht unter Kontrolle, doch mit Jack Daniels in der Blutbahn ist er bald wieder voll auf der Höhe des Geschehens und zerfetzt das kriminelle Gesindel in tausend Stücke.


Keine Sorge, er ist nicht mehr im Dienst.
Für lumpige 1.000.000 (kanadische) Dollar inszeniert Regisseur und Autor Lowell Dean ein reines Trash-Spektakel, das halbwegs originelle, verspielte Ansätze liefert und für seine Mittel sich eigentlich gar nicht so schlecht präsentiert. Der Streifen kommt bei seinen straffen 79 Minuten recht spät aus der Hüfte und lässt lange schräge Ideen und Witz vermissen, man möchte ihn ehrlich gesagt schon gähnend durchwinken und ganz weit unten im Filmregal zur Ausschussware einsortieren. Der runtergekommenen Protagonisten wird nicht besonders sympathisch verkauft, der hibbelige Sidekick ist nicht wirklich komisch und wenn mal ein Gag kommt, ist das ziemlich daneben („Zwei Tote auf der Toilette? Wenn hier nicht so viel abgetrenntes Fleisch liegen würde, würde ich sagen, zwei Schwule hatten Liebesprobleme.“). Auweia. Eigentlich verspricht der Film ganz stabile, wenn natürlich völlig blödsinnige Unterhaltung, einstellen will sich die zunächst leider nicht. Sobald Officer Flachmann dann endlich als haariges Ungetüm auf Verbrecherjagd geht, macht „WolfCop“ plötzlich doch, auf sehr tiefem Niveau, schon etwas Spaß. In seinen besten Momenten erinnert das stark an die Geschmacksverirrungen aus dem Hause TROMA, wenn auch nie so radikal und konsequent. Allein eine absurde „Erotik-Szene“ ruft ganz kurz den Schrottplatz-Fick von „The Toxic Avenger“ ins Gedächtnis. So ganz lässt sich der Vergleich nicht von der Hand weisen und gegenüber den meisten heutigen Möchtegern-Trash-Heulern, ist das zumindest mal wieder ein Herzblutfilm, der nicht nur mit Blick auf eine möglichst große Gewinnspanne lieblos runtergerotzt wurde.


Der behaarte Arm des Gesetzes.
Schon ersichtlich wird dies an einer sehr erfreulichen und längst nicht mehr selbstverständlichen Tatsache: Während sich sonst mit billigstem CGI beholfen wird, gibt es bei „WolfCop“ noch handgemachte Effekte und echte Masken zu sehen. Gut, der fertige Wolfsmensch sieht auch nur aus wie ein ganz ordentliches Halloween-Kostüm, doch hat man mit mehr gerechnet? Eher sogar mit weniger. Die Verwandlungsszenen sind in Anbetracht der Rahmenbedingungen sogar relativ gut und bei den Goreeffekten zeigt sich der Film auch nicht gerade zimperlich. Warum die FSK da gnädig die 16er-Freigabe zückte, ist bei deren Maßstäben etwas verwunderlich. Der Humor ist und bleibt auf Bodennähe, auf mehr legt es dieser Film ganz sicher nicht an. Dennoch, irgendwie ist „WolfCop“ dann doch noch recht sympathisch geworden. Das geht deutlich schlimmer und wer hier einen Knaller erwartet hat, stellt auch zum 6. Dezember noch voller Vorfreude die geputzten Schuhe vor die Tür. „Der Citizen Kane der Werwolf-Cop Movies“, so wird auf der Rückseite die „USA TODAY“ zitiert. In welchem Kontext dieser Satz gefallen ist, wäre mal interessant zu wissen. Naja, die Konkurrenz ist in dem „Sub-Genre“ auch relativ dünn.


Um es ganz deutlich zu sagen, das ist selbstverständlich absoluter Quatsch und weit entfernt von einem guten Film. Auch mit den „großen“ Beiträgen des schlechten Geschmacks kann sich dieses Werk nie und nimmer messen. Einen grundsätzlichen Unterhaltungswert mag man ihm aber kaum absprechen und da sich hier mit so bescheidenen Mitteln an vielen Stellen bemerkenswert beholfen wurde, bekommt „WolfCop“ gerade noch die Kurve. Bei TELE 5 wäre das hier ein absoluter Mainevent. 

5 von 10 Werwolf-Mobilen

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