Fakten:
Invasion vom Mars (Invaders from
Mars)
USA, 1953. Regie: William Cameron
Menzies. Buch: Richard Blake. Mit: Helen Carter, Arthur Franz, Jimmy Hunt, Leif
Erickson, Hillary Brooke, Morris Ankrum, Max Wagner u.a. Länge: 80 Minuten.
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der kleine David beobachtet von
seinem Fenster aus die Landung eines UFOs. Als sein Vater dies überprüfen will,
verschwindet er kurzzeitig und taucht danach merkwürdig verändert wieder auf.
Nach und nach scheinen immer mehr Menschen unter dem Einfluss einer
außerirdischen Macht zu stehen. David findet in der Psychologin Dr. Blake und
dem Wissenschaftler Dr. Kelston Verbündete. Gemeinsam alarmieren sie das
Militär, um den Ereignissen auf den Grund zu gehen.
Meinung:
Zum Klassiker des Sci-Fi-Kinos
avanciertes Projekt, dessen chaotische Entstehung und Postproduktion sich im
fertigen Werk deutlich wiederspiegeln. Ursprünglich als recht großes Projekt
angelegt, in Farbe und 3D, blieb am Ende immerhin der Farbfilm übrig. Produzent
Edward L. Alperson versuchte vehement, jegliche Art von Kostenexplosion im Keim
zu ersticken, strich das Budget so gut es möglich erschien zusammen und
verärgerte die Autoren, indem er deren Ende durch eine „günstige“ Variante
austauschte. Heute existieren mehrere Schnittfassungen von dem Film, die
europäische mit 80 Minuten ist die originalgetreueste. Als positiv Zählbares
übrig geblieben ist das zeitbezogene Spiel mit der Angst der
(US-amerikanischen) Gesellschaft vor der Infiltration des hinterlistigen
Feindes, geschürt durch die Kommunisten-Paranoia der Ära McCarthy, sowie der
unerschütterliche Optimismus und die Hingabe von Regisseur William Cameron
Menzies, aus den bescheidenen Mitteln einen effektiven Film zu zaubern. Zaubern
konnte er nicht, aber bemüht sich.
Der Calamari aus einer anderen Welt. |
5,5 von 10 Panzern aus der
Filmkonserve
Fakten:
Invasion vom Mars (Invaders from
Mars)
USA, 1986. Regie: Tobe Hooper.
Buch: Dan O’Bannon, Don Jakoby. Mit: Karen Black, Hunter Carson, Timothy
Bottoms, Laraine Newman, Louise Fletcher, James Karen, Bud Cort, Eric
Pierpoint, Christopher Allport u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: Freigegeben ab 12
Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Bis auf Details praktisch identisch
mit der des Originals, siehe oben.
Meinung:
Mit (natürlich) deutlich mehr
Mitteln ausgestattet durfte Tobe Hooper bei seiner zweiten Arbeit für CANNON (nach
„Lifeforce“) sich an diesem Remake versuchen. Trotz des betriebenen Aufwands
und niemand geringerem als Dan O’Bannon für das Skript (immerhin in dieser
Funktion auch an „Alien“ und „Total Recall“ beteiligt), ein finanzieller Super-Flop.
So ganz mag man das dem Publikum nicht verübeln, denn mehr als charmanter
Quatsch ist dabei nicht raus gekommen.
Stark orientiert man sich am Original
(beim Blick aus dem Kinderzimmerfenster sieht man die gleiche, gemalte Kulisse
für den Weg zum Sandberg), ändert und ergänzt die Geschichte nur in Details und
setzt deutlich mehr auf Effekte. Die können sich wirklich sehen lassen, was den
Film trotzdem nicht vor seinem cheesigen Auftreten bewahrt. Kreativ wurde man
zumindest beim Alien-Design. Keine grünen Männchen in beschissenen Kostümen,
dafür klopsige Großmaul-Viecher, die zwar abgefahrener, aber kein Stück weniger
albern aussehen. Den Vogel schießen eindeutig die weiblichen Stars ab. Karen
Black reißt mehrfach ihren Silberblick bis zum Anschlag auf, kreischt
hysterisch rum und chargiert mit (Oscarpreisträgerin!) Louise Fletcher als
Frosch-fressender Lehrerin-Drache um die Wette. Sagenhaft. Offensichtlich hat
das Teil hier niemand ernst genommen oder einiges lief gehörig schief, aber was
soll’s? Das fertige Produkt macht eigentlich deshalb relativ viel Laune. Semi-Big-Budget-Trash
mit typischem 80er-Feeling, flott, doof, kurzweilig, einfach sympathisch.
"Lecker...Menschengeschmack." |
6 von 10 Glückspennys
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