Fakten:
Cold in July
USA. 2014. Regie: Jim Mickle. Buch: Nick Damici, Jim Mickle, Joe R. Landsdale (Vorlage). Mit: Michael C. Hall, Vinessa Shaw, Sam Shepard, Don Johnson, Nick Damici, Wyatt Russell, Brogan Hall, Lanny Flaherty, Kristen Griffith, Happy Anderson u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: noch nicht bekannt. Ab 5. März auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Cold in July
USA. 2014. Regie: Jim Mickle. Buch: Nick Damici, Jim Mickle, Joe R. Landsdale (Vorlage). Mit: Michael C. Hall, Vinessa Shaw, Sam Shepard, Don Johnson, Nick Damici, Wyatt Russell, Brogan Hall, Lanny Flaherty, Kristen Griffith, Happy Anderson u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: noch nicht bekannt. Ab 5. März auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Eines Nachts wird das junge Ehepaar Richard (Michael C. Hall) und Ann Dane (Vinessa Shaw) von Geräuschen in ihrem Haus geweckt. Richard stellt einen Einbrecher und erschießt ihn in Notwehr. Von Schuldgefühlen geplagt besucht er die Trauerfeier und macht Bekanntschaft mit dem Vater des Getöteten. Ben Russel (Sam Shepard) stellt sich als Gewalt liebender Ex-Sträfling heraus, der eine alttestamentarische Auffassung von Gerechtigkeit pflegt.
Meinung:
Schnurstracks begibt sich Jim Mickles Film in die Invasion einer otto-normalen, texanischen Familienzelle anno 1989, als der furchtsame Vater Richard (Michael C. Hall) in seinem Haus des Nächtens einem Einbrecher gegenübersteht und mit zögernder Entschlossenheit Blut fließen lässt. Die Leiche wird von der örtlichen Polizei eingesackt, doch schon schnell wird klar, dass die mühsam weggewischten Hirnfetzen noch ihre Spur hinterlassen werden, da sich Richard damit den jüngst aus dem Knast entlassenen, mächtig angepissten Vater des Eindringlings, Ben Russel (Sam Shepard), auf den Hals gehetzt hat - nur einer der vielen Gründe Richards, eine durchgehende Aura der Angst den gesamten Film über zu verspüren, unterstützt von einem fettfreien Schnitt- & Kamerakonzept, sowie einem authentischen Synthesizer-Puls der Marke Carpenter. 'COLD IN JULY' gibt nämlich beinahe voll konsequent einen angenehmen 80er-Jahre-Ton an, speziell was den schnörkellosen Verlauf der ersten Hälfte mit ihrer tighten Tension angeht, während Charakterzeichnung und Setting einem genüsslichen B-Action-Produkt jener Zeit entsprechen - nur eben, dass der Protagonist als provinzieller Bilderrahmenbauer mit Vokuhila äußerst Schiss in den Knochen hat, der alte verfolgende, aber agil-clevere Knacker ihn hingegen auf den Zehenspitzen hält.
Schnurstracks begibt sich Jim Mickles Film in die Invasion einer otto-normalen, texanischen Familienzelle anno 1989, als der furchtsame Vater Richard (Michael C. Hall) in seinem Haus des Nächtens einem Einbrecher gegenübersteht und mit zögernder Entschlossenheit Blut fließen lässt. Die Leiche wird von der örtlichen Polizei eingesackt, doch schon schnell wird klar, dass die mühsam weggewischten Hirnfetzen noch ihre Spur hinterlassen werden, da sich Richard damit den jüngst aus dem Knast entlassenen, mächtig angepissten Vater des Eindringlings, Ben Russel (Sam Shepard), auf den Hals gehetzt hat - nur einer der vielen Gründe Richards, eine durchgehende Aura der Angst den gesamten Film über zu verspüren, unterstützt von einem fettfreien Schnitt- & Kamerakonzept, sowie einem authentischen Synthesizer-Puls der Marke Carpenter. 'COLD IN JULY' gibt nämlich beinahe voll konsequent einen angenehmen 80er-Jahre-Ton an, speziell was den schnörkellosen Verlauf der ersten Hälfte mit ihrer tighten Tension angeht, während Charakterzeichnung und Setting einem genüsslichen B-Action-Produkt jener Zeit entsprechen - nur eben, dass der Protagonist als provinzieller Bilderrahmenbauer mit Vokuhila äußerst Schiss in den Knochen hat, der alte verfolgende, aber agil-clevere Knacker ihn hingegen auf den Zehenspitzen hält.
Drei vertrauenswürdige Gestalten |
Rache mit T-Shirt? So kalt kann der Juli gar nicht sein |
Wer am Ende richten darf, wird schon sinnig aufgelöst, mag zwar nicht so recht befriedigen, aber immerhin zieht die Furcht endlich erschöpft von dannen und in dem Moment hat der meist ökonomische Film seine konkret-geradlinige Geschichte auch restlos und Epilog-frei fertig erzählt - schöne Sache! Zum Abspann fetzt noch die atemberaubend-knallige Rockhymne über die Tonspur hinweg und da wünscht man sich im Nachhinein noch ein paar mehr Songs (und ein bisschen weniger Handkamera) in die Mitte des Films hinein, um die ethische Zwiespältigkeit Richards pointierter und dem referenzierten Genre gemäß malerischer zum Ausdruck zu bringen - so aber bleibt dennoch ein wunderbar abgeklärtes, sympathisches und teils erfrischend-naives Stück Männerkino, welches zwar durchweg zielgerichtet mit provinzieller Furcht und Macho-Härte jongliert, aber auch ein wahrhaftiges Herz für die Verteidigung der Unterdrückten beweist und dieses ganz nach klassischem Goodguy-Prinzip zelebrierend-handfest einlöst. Ein gewinnender Reißer mit ungewöhnlicher Umkehrung in seinen Halbzeiten, insgesamt aber eine wahrhaftig elegante Kugel, die da geschoben wird.
7 von 10 ausgerissenen Zähnen
vom Witte
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