Review: FÜR IMMER SINGLE? - Jung und schön



Fakten:
Für immer Single? (That Awkward Moment)
USA. 2014. Regie und Buch: Tom Gormican. Mit: Zac Efron, Michael B. Jordan, Miles Teller, Imogen Poots, Jessica Lucas, Addison Timlin, Mackenzie Davis, Emily Meade, Josh Pais, Tina Benko, Victor Slezak, Alysia Reiner, Kate Simens u.a. Länge: 94 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 19. September 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Sie sind jung, erfolgreich und sehen gut aus. Beste Voraussetzungen um das Dasein in New York zu genießen. Doch als von den drei Freunden einer einen Schicksalsschlag heimgesucht wird, machen die drei Freunde  einen Schwur: so lange wie es geht Single bleiben. Ein Schwur der scheinbar leicht einzuhalten ist? Denkste!





Meinung:
Zac Efron versucht ein zuckriges Teen-Angel-Bild abzuschütteln, in dem er, wie zuletzt in „Bad Neighbors“, den Teen-, bzw. Twen-Devil mimt. Eine wirklich radikale Umstrukturierung seines früheren Rollenbildes ist das nicht, allerdings ist es ein Rollenbild welches er ausfüllen kann, welches ihm steht. Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass er in den letzten Jahren auch andere Figurenmechanismen bedient hat, wenn auch mit wechselhaftem Erfolg. In „Für immer Single?“, dem Regiedebüt von Tom Gormican, gesellt sich Efron nun zu Michael B. Jordan und Miles Teller (die beide 2015 im Reboot der „Fantastic Four“ zu sehen sein werden) und versucht uns allen zu zeigen, wie schwer man es doch hat, als attraktiver, erfolgreicher und gutverdienender Frühzwanziger die Liebe zu finden – die ganz große Liebe natürlich.


Die Sex and the City-Boys
Eigentlich ist die Liebe zu Beginn von „Für immer Single?“ aber nicht mehr als dämonisches Paradigma. Wer Spaß in seinem jungen Leben haben will braucht unverbindlichen Sex. Die Figur des Mikey (Michael B. Jordan), hat früh geheiratet und steht nun vor den Trümmern seiner Ehe. Das wäre ihm als bonvivanter Single nicht passiert und deswegen wird auch gleich geschworen, dass man als Team zusammen versucht Single zu bleiben. Dass dieser Plan von hübschen, ebenfalls erfolgreichen und nicht gerade armen Damen des gleichen Alters schnell torpediert wird, ist so klar, wie die obligatorische Oberkörperfrei-Szene von Zac Efron. Dass „Für immer Single?“ stur auf einer eingleisigen Narrationsspur verweilt, ist eigentlich weder überraschend, noch wirklich verachtenswert, allerdings scheitert Regisseur Gormican an zwei Ansprüchen, die er seinen Film selbst auflegt. Zum einen will er das Gefühl dieser Generation vermitteln, zum anderen ist es sein Ziel die Irrungen, Wirrungen und vor allem Mechanismen der Liebe zu erfassen und wiederzugeben. Beides ist gescheitert. Das Generationsgefühl erweist sich als pure Propaganda für einen Lebensstil, der für die meisten nicht mehr ist, als ein Traum. Ähnlich wie bei „Sex and the City“ ist es der Konsum, der gleichgesetzt wird mit Zufriedenheit und Glück. Dadurch sind die Charaktere, die „Für immer Single?“ auftischt nicht nur größtenteils unsympathisch, sondern auch absolut redundant. Es bleiben hübsch dekorierte Schaufensterpuppen ohne Seele, die Teil einer Kommerz- und Lügen-Show sind, die sich durch den gesamten Film ätzt.


„Für immer Single?“: zu schön um wahr zu sein und vor allem zu perfekt modelliert, um wirklich zu bewegen. Der dazu herbeigerufene Humor ist dann auch nur noch Billig-Staffage ohne echte Kraft. Nur weil irgendwann ein Riesendildo in einem Cocktail steckt, heißt es nicht, dass dieser Humor wirklich ergiebig oder sogar ausfüllend ist.


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