Fakten:
Open Grave
USA. 2013. Regie: Gonzalo López-Gallago. Buch: Eddie Borey, Chris Borey. Mit: Sharlto Copley, Erin Richards, Thomas Kretschmann, Joseph Morgan, Josie Ho, Éva Botos, Tofi Seffer, Zsuzsanna Szabados, Max Wrottesley u.a. Länge: 102 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 26. September auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Open Grave
USA. 2013. Regie: Gonzalo López-Gallago. Buch: Eddie Borey, Chris Borey. Mit: Sharlto Copley, Erin Richards, Thomas Kretschmann, Joseph Morgan, Josie Ho, Éva Botos, Tofi Seffer, Zsuzsanna Szabados, Max Wrottesley u.a. Länge: 102 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 26. September auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Ohne Erinnerung erwacht John in einer Gruber voller Leichen. Frisch aus der Grube befreit, nimmt er Kurs auf das nächste Haus und hofft dort Antworten zu finden. Dort stößt er auf eine Gruppe von Menschen, die wie er auch das Gedächtnis verloren haben. Gemeinsam versuchen sie ihre Erinnerung zurück zugewinnen.
Meinung:
Es sind keine Wirbelstürme an Kreativität, die Gonzalo Lopez-Gallego auf das mehr oder weniger cinephile Publikum eindreschen lässt. Der Spanien beherrscht es hingegen, in seinen Filmen mit einer schroffen, partiell gar naturalistischen Atmosphäre aufzuwarten, die den handelsüblichen Genre-Kolportagen, wie sie den internationalen Markt allmonatlich heimsuchen, dahingehend einen groß Schritt voraus sind. Da wäre beispielsweise der brüske Thriller „King of the Hill“ von 2007, in dem sich ein Mann irgendwo in einem verworrenen Waldgebiet plötzlich im Fadenkreuz eines augenscheinlich Wahnsinnigen wiederfindet. Eigentlich ein Film, der maximal für den hohlen Zahn taugt, seine atmosphärische Suggestion, die ganz auf ein realitätsnahes Klima setzt, aber veredelt das B-Movie nachhaltig. Sein vier Jahre später erschienener Sci-Fi-Horror „Apollo 18“ untermauerte dann noch einmal, dass Lopez-Gallego wirklich immenses Talent darin aufweist, eine ergreifende Stimmung heraufzubeschwören, fiel im Kanon der Kritiken dann aber allerdings durch seine erzählerischen Mängel durch. Nun dürfen wir auch in Deutschland in den Genuss von „Open Grave“ kommen.
Es sind keine Wirbelstürme an Kreativität, die Gonzalo Lopez-Gallego auf das mehr oder weniger cinephile Publikum eindreschen lässt. Der Spanien beherrscht es hingegen, in seinen Filmen mit einer schroffen, partiell gar naturalistischen Atmosphäre aufzuwarten, die den handelsüblichen Genre-Kolportagen, wie sie den internationalen Markt allmonatlich heimsuchen, dahingehend einen groß Schritt voraus sind. Da wäre beispielsweise der brüske Thriller „King of the Hill“ von 2007, in dem sich ein Mann irgendwo in einem verworrenen Waldgebiet plötzlich im Fadenkreuz eines augenscheinlich Wahnsinnigen wiederfindet. Eigentlich ein Film, der maximal für den hohlen Zahn taugt, seine atmosphärische Suggestion, die ganz auf ein realitätsnahes Klima setzt, aber veredelt das B-Movie nachhaltig. Sein vier Jahre später erschienener Sci-Fi-Horror „Apollo 18“ untermauerte dann noch einmal, dass Lopez-Gallego wirklich immenses Talent darin aufweist, eine ergreifende Stimmung heraufzubeschwören, fiel im Kanon der Kritiken dann aber allerdings durch seine erzählerischen Mängel durch. Nun dürfen wir auch in Deutschland in den Genuss von „Open Grave“ kommen.
Ist es vielleicht doch besser alleine zu sein? |
Swinger Party: So geht's nicht! |
Mit von der Partie ist auch zum Beispiel auch Thomas Kretschmann („Dario Argentos Dracula“), der sich, wie es sich für einen Deutschen wohl nun mal auch geziemt, vor allem knurrend und mit der durchgeladenen Schrotflinte im Anschlag durch die Szenerie schlurft. Das Positive an „Open Grave“ ist, dass es das Drehbuch von Eddie und Chris Borey tunlichst vermeidet, das fokussierte Vexierspiel über das Ziel hinausschießen zu lassen. Die Figuren sind – auch für sich selbst – erst mal bloße Chiffren und es werden dramaturgische Haken geschlagen, während unsere Protagonisten auf der Suche nach ihrer Identität sind und das Vakuum in ihren Köpfen mit Hinweisen zu füllen versuchen. Das Gelände, welches von aufgebahrten und von den Bäumen baumelnden Leichen gezeichnet ist, lässt jedenfalls nichts wirklich Gutes erahnen. „Open Grave“ versteht es, den Zuschauer in das Geschehen zu involvieren und ihm die gleichen Fragen zu offerieren , wie er sie auch den Akteuren unterbreitet. Seine wahre Essenz wird jedoch erst in den letzten Minuten in einem interessanten Zwiespalt an die Oberfläche gekehrt: Ein winziger Hoffnungsschimmer flackert wie ein Kerzenlicht und könnte im nächsten Moment für immer erlöschen. Unwohlsein regiert. Haben wir noch eine Chance?
6 von 10 Leichenberge
von souli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen