Fakten:
Project X
Project X
USA. 2012. Regie: Nima
Nourizadeh. Buch: Matt Drake, Michael Bacall. Mit: Thomas Mann, Oliver Cooper, Jonathan
Daniel Brown, Nichole Bloom, Miles Teller, Dax Flame, Brendan Miller, Peter
Mackenzie, Caitlin Dulany, Alexis Knapp, Rick Shapiro, Peter Gardener, Colleen
Flynn, Kevin Ryder, Simon Rex, Nick Nervies, Brady Hender u.a. Länge: 94
Minuten (Extended Cut, Blu-ray exklusiv), 87 Minuten (Kinofassung). FSK: Ab 16
Jahren freigegeben.‘
Story:
Thomas hat Geburtstag und seine Eltern fahren dazu noch übers Wochenende weg. Der ideale Zeitpunkt also um eine Party zu veranstalten. Zusammen mit seinen besten Freunden J.B. und Costa werden alle Vorbereitungen getroffen um die perfekte Party zu starten. Tatsächlich wird die Feierlichkeit ein enormer Erfolg, so erfolgreich, dass zerbrochenes Geschirr noch die kleinste Sorge ist.
Story:
Thomas hat Geburtstag und seine Eltern fahren dazu noch übers Wochenende weg. Der ideale Zeitpunkt also um eine Party zu veranstalten. Zusammen mit seinen besten Freunden J.B. und Costa werden alle Vorbereitungen getroffen um die perfekte Party zu starten. Tatsächlich wird die Feierlichkeit ein enormer Erfolg, so erfolgreich, dass zerbrochenes Geschirr noch die kleinste Sorge ist.
Meinung:
Man nehme drei Filme, gebe sie in einen Cocktailshaker und verquirlt das Ganze zu einer Art Masse. So in etwa muss wohl der Entstehungsprozess von „Project X“ ausgesehen haben. Die Macher nahmen den aktuellen Trend des Found Footages, welches vor allem im Horro-Genre anzutreffen ist, warfen das alkoholisch-komödiantische Chaos eines „Hangover“ in den Becher und schütteten noch eine gehörige Portion Teen-Comedy der Marke „American Pie“ dazu. Es wurden also drei Zutaten miteinander verbunden die schon alleine für sich ihre Haltbarkeit klar überschritten haben. Dabei kam ein Film heraus, der zwar von einer großen Party erzählt, der jedoch selbst wenig zum feiern einlädt.
Eine Party gerät außer Kontrolle |
Die
Prämisse des Films ist einfach: Spaß haben! Die Kamera, ganz im
Found-Footage-Stil immer dicht am Geschehen dran und mit einem eigenen Charakter
ausgestattet (hier heißt der Kameramann Dax und scheint trotz einiger Mysteriösitäten
noch der anständigste Kerl im gesamten Film zu sein), zeigt den Weg zur perfekten
Party, präsentiert dem Zuschauer die üblichen Schikanen eines eher unbeliebten
Highschool-Schülers und wackelt herum, wenn es einmal brenzlig oder heikel
wird. Optisch ist „Project X“ also Standardware, denn die Zeiten in denen dieses
erzählerische Format noch neu war und auch wirkte sind schon lange vorbei. Der
Grundgedanke durch diese Kameraführung dem Zuschauer eine unmittelbare
Beteiligung zu suggerieren ist zwar durchaus gelungen, aber mal ehrlich, wer
will schon auf eine Party, wenn nur Holzköpfe und Dummbirnen anwesend sind?
Frauen mit Oberteil im Pool: ein seltener Anblick im Film |
Die
größte Krux mit „Proejct X“ sind seine drei Hauptprotagonisten. Geburtstagskind
Thomas ist der typische Unsichtbare. Ein schlaksiger Kerl, der
selbstverständlich – denn so will es ja schließlich das verstaubte
Genre-Protokoll – von den beliebten Schüler missachtet oder im schlimmsten Fall
gemobbt wird. Ihm zur Seite steht der freundliche Pummel J.B. und der schlitzohrige
Posenreißer Costa, der dem langweilig konzipierten Freundestrio vorsteht. Diese
drei Buddies veranstalten also eine
Party, die komplett aus den Fugen gerät. Schön, schön. Nur leider besitzt das Trio, vor allem Costa
ein gehöriges Nervpotenzial, welches sich noch verschlimmert, wenn „Project X“
vollkommen die Hemmschwellen deaktiviert
und ein Loblied auf engstirniges Beliebtheitsdenken singt. Die Aussage
des Films ist schlichtweg so schmerzhaft doof wie sinnlos: Egoismus ist super,
Respekt vollkommen überbewertet und nur wer cool
ist, hat im Leben etwas erreicht. Diese Botschaft wird bis zum äußersten Exzess
getrieben und kollidiert dazu noch mit einem Frauenbild, welches wirklich zum
übergeben einlädt. In „Project X“ sind Frauen nämlich zu 98% nur dafür da um
halbnackt und in Zeitlupe durch den Pool zu schwimmen und ihre Brüste dem
sabbernden wie pubertären Publikum zu präsentieren. Der Film will die Prüderie
herausfordern, verwechselt echten Zündstoff aber mit bloßer Fleischbeschau. Klar,
durch diese massiven Übertreibungen könnte das Geschehen ironisch gebrochen
werden, die zwiespältigen Aussagen gepackt und hinterfragt werden, nur kann
dies nicht passieren, denn dank der nicht existenten Empathie, geht einem die
ganze Party sowie ihre Veranstalter, Gäste und dazugehörigen Katastrophen am
Allerwertesten vorbei.
„Project
X“ versucht alles um als Anarcho-Ulk durchzugehen. Doch eigentlich arbeitet der
Film bloß die typische To-Do-Liste ab, nur dass diese hier aus verschiedenen
komödiantischen Bereichen besteht. Ein Drogentrip a la „Hangover“ wird genau so
dargeboten wie verklemmte Petting-Jokes, wie sie in diversen Teen-Comedys zu
sehen waren und noch zu sehen werden. Drehbuchautor
Michael Bacall war auch zuständig für das Script zu „21 Jump Street“, der
wesentlich besser verstand wirklich überraschenden, abseitigen Witz zu genieren
und abzufeuern. „Project X“ macht nicht mehr als Stagnation immer weiter
aufzublähen und sich so einzubilden, etwas wirklich Besonders zu sein. Es gibt Phasen in „Project X“ da scheint die Blödheit des Films den Bildschirm
zu sprengen und als zähflüssige, stinkende Masse über die Mattscheibe zu
fließen. Party, Party, Party? Gerne. Immer doch. Aber dann bitte mit Leuten die
zumindest einen mikroskopischen Hauch Sympathie besitzen. Hier gibt es nur
zerfaserte Abziehbilder. Das ist so unterhaltsam wie Dehydration in der Wüste.
Übrigens: Der gesamte Extended Cut, der nur auf der Blu-ray zu finden ist, erweitert die Mega-Party lediglich mit ein paar Extra-Brüste und einem wenig witzigen Rap-Battle.
0,5 von 10
Übrigens: Der gesamte Extended Cut, der nur auf der Blu-ray zu finden ist, erweitert die Mega-Party lediglich mit ein paar Extra-Brüste und einem wenig witzigen Rap-Battle.
0,5 von 10
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