Review: THE THING - So brauchbar wie ein Kühlschrank am Südpol.



Fakten:
The Thing
USA, Kanada. 2011. Regie: Matthijs van Heijningen Jr. Buch: Eric Heisserer, John W. Campbell Jr. Mit: Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomsen, Eric Christian Olsen,Adewale Akinnuoye-Agbaje, Jonathan Walker, Michael Brown, Jan Gunnar Røise, Jørgen Langhelle, Stig Henrik Hoff, Trond Espen Seim, Kristofer Hivju, Ole Martin Aune Nilsen, Jo Adrian Haavind, Carsten Bjørnlund, Kim Bubbs, Paul Braunstein u.a. Länge: 103 Minuten. FSK: Ab 16 Jahren freigegeben.


Story:
Paläontologin Kate wird zu einer norwegischen Forschungsstation am Südpol gerufen. Dort hat das Team ein Alien-Raumschiff im ewigen Eis gefunden. Im  Wrack findet das Team eine Kreatur, die vermeintlich den Absturz nicht überlebt hat. Doch die Kreatur erwacht wieder. Es kommt zu einem eiskalten Überlebenskampf.


Meinung:
Eine ausweglose, nihilistische Atmosphäre, eine toll funktionierende Spannungskombination aus subtiler und frontaler Paranoia und dazu noch grandiose Ekel- und Schockeffekten machen "Das Ding aus einer anderen Welt" zu einem Klassiker des Horrorfilms und es ist den Machern des neuen „The Thing“ hoch anzurechnen  dass sie statt eines Remakes ein Prequel inszenierten, denn Carpenters Film aus den frühen 1980er Jahren bietet durchaus Stoff für eine Vorgeschichte, auch wenn damit ein großer Teil des Mythos entzaubert wird. Dass "The Thing" (2011) dann aber so ein liebloser und ineffizientes Filmchen geworden ist, ist mehr als ärgerlich.


Kate (M.E. Winstead) versucht dem Ding einzuheizen
Die Atmosphäre wird so gut es geht kopiert, doch irgendwie wirkt der Kampf der Überlebenden gegen die außerirdische Kreatur mehr wie eine Variation des Slasher-Genres. Für echte Paranoia bleibt da wenig Platz und dass die Figuren ungefähr so interessant sind wie eine Handvoll Schnee macht die Sache auch nicht besser. Im Original (ja, okay, eigentlich auch nur ein Remake) von Carpenter sind die Figuren zwar auch simpel gestrickt, wirken aber durch ihre klare Zeichnung weit aus präsenter und greifbarer als im Prequel und wenn sie sich als Teil des Ding herausstellten, geschah dies weit aus überraschender und vor allem schockierender als hier. Alleine die Wiederbelebungsszene des 80er-„The Thing“ war fesselnder und überraschender als das gesamte Prequel.

Die größte Schwächen des Films ist das, was bei Carpenter so grandios und eigensinnig war: die Effekte. „Das Ding aus einer anderen Welt) ist (so sagt ein Effektkünstler im Making-of) für Creature Designer „der Citizen Kane“. Damals, als die Rechner der Traumfabrik noch fast ausschließlich für die Buchhaltung zuständig waren, waren die Größenteils von Rob  Bottin erschaffenen Kreatureffekte einfach eine Meisterleistung und das sind sie noch heute. Selten wurde Angst und Ekel so verbunden wie bei diesen Effekten und Designs. Das will auch das Prequel erreichen, doch statt auf handgemachten Budenzauber zu setzen gibt es CGI en masse. Natürlich ist CGI an sich nicht schlechtes, doch damit erreicht der Film nie den Horror-Level von Bottins Arbeit. Dazu sind die meisten am Rechner entstandenen Szenen und Monstrositäten alles andere als homogen und wirken wie ein Fremdkörper. Dass die Studios angeblich für den massiven CGI-Einsatz waren zeigt wie wenig Vertrauen die Traumfabrik wohl mittlerweile an ihre Kreativen ohne Flatrate und IPad hat. Ebenfalls ärgerlich: Diverse Anspielungen auf Carpenters Film sind nur als Entfernte Szenen im Bonusmaterial zu finden. Schwach,  denn so fehlt ein weiterer Anreiz sich dieses nur semi-spannende Prequel anzusehen. Obwohl "The Thing" (2011) weitaus schlimmer hätte werden können, bleibt nicht mehr als eine schaler Beigeschmack von Geldmacherei und einer gescheiterten Hommage. Dies macht den Film so brauchbar wie ein Kühlschrank am Südpol.

4 von 10

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