Specials: souli & stu... und die besten Cops der Filmgeschichte

Wir von den drei Muscheln wollten mal mit einem Gast-Autor was machen. Wir haben viele gefragt, die großen Blogger, vor denen wir ehrfürchtig niederknien und die wir in unsere Gebete einschließen. Wir haben gebettelt und gehofft. Am Ende haben wir dann doch nur souli von unserem Blog Buddy CinemaForever bekommen. Na ja, für’s erste Mal sollte das wohl reichen. Zusammen mit stu präsentiert souli seine Lieblings-Cops aus Kino und TV. Dafür bekam stu ein lobendes Wort von seiner Kollegin mondsafari und souli eine Tüte Gummibärchen, die wir ihm innerhalb der nächsten Monate zuschicken werden - ehrlich.



Stu's Nr. 5: COP LAND (Freddy Heflin)


In seiner Filmographie sticht „Cop Land“ schon ziemlich heraus. Sylvester Stallone darf unter der Regie von James Mangold nicht nur eine beachtliche Wampe vor sich her tragen und mit Größen wie Harvey Keitel und Robert DeNiro spielen, sondern konnte sich auch als ernstzunehmende Schauspieler abseits von Muskelpräsentationen und maskulinem Waffen-Pornos beweisen. Stallone spielt den lethargischen Sheriff Freddy, der ausgerechnet in einer Stadt für Ruhe und Ordnung sorgen soll, in denen korrupte New Yorker Cops leben. „Cop Land“ ist kein wirklich sensationeller Film, aber wie Mangold Stallone in Szene setzt ist überaus gelungen und ansprechend. Dem Italian Stallion gelingt es, dass man während der Film läuft, nicht Rocky oder Rambo zu sehen glaubt, sondern wirklich den tumben aber herzensguten Sheriff Freddy, der im Finale a la "High Noon" seinen Mann stehen muss. Eine beachtliche Leistung, die Stallones Kollege Schwarzenegger bisher noch nie erreicht hat.


Souli's Nr. 5: MISSISSIPPI BURNING (Rupert Anderson)


Den Beginn macht Gene Hackman, jedoch nicht als Jimmy Doyle in William Friedkins "French Connection", sondern als Agent Anderson in Alan Parkers "Mississippi Burning", der Doyle offensichtlich ziemlich ähnlich ist. Genau wie im grauen Klassiker von 1971 kennt Anderson keine Gnade im Umgang mit dem Verbrechen und die Trennlinien seiner Methoden verschwimmen nicht nur einmal. Andrson ist ein zynischer und brutaler Zeitgenosse, er lässt die Fäuste sprechen, explodiert im Anbetracht der Lügen und dennoch setzt er sich für das Richtige ein. Gene Hackman ist erneut die Idealbesetzung und wenn er sich im Rasiersalon Brad Dourif vorknöpft, zählt das zu den ganz großen Momenten im Film, wie auch in Hackmans Schaffen.


Stu's Nr. 4: SLEDGE HAMMER (Hammer - und seine Susie)

Im Fernsehen sind Polizisten ähnlich präsent wie auf der Leinwand. Auch hier gibt es die Denker, die Pragmatiker und die Bulldozer. Sledge Hammer aus der gleichnamige Serie gehört zu letzteren Sorte. Wenn er mit seinem Waffe, die er liebevoll Susie nennt, auf Ganovenjagd geht, werden schon mal ganze Häuserzüge dem Erdboden gleich gemacht. Das ist aber alles andere als ernst gemeint. Hammer ist pure Parodie auf alle breitkreuzigen Bullen, die erst schießen und dann fragen. Die Serie ist Kult, u.a. auch weil sie immer wieder Thematiken von anderen Filmen aufs Korn nimmt, so z.B. den Klassiker „Assault on Precient 13“ von   John Carpenter. Vor allem in Deutschland erfreut sich der waffenvernarrte Cop (gespielt von David Rasche) immer noch großer Beliebtheit, gehörte er doch zu den ersten komödiantischen Serien die damals auf den noch jungen Privatsendern zu sehen waren. Übrigens, Hammer setzte sich gegen Clancy Wiggum aus "The Simpsons" durch. Wahrscheinlich wegen des gigantischen Nostalgie-Faktors.


Souli's Nr. 4: TRAINING DAY (Jake Hoyt)

Ethan Hawke gibt in Antoine Fuquas "Training Day" den Streifenfrischling Jake Hoyt, der mit dem korruptesten und durchtriebensten Cop Alonzo Harris zusammenarbeiten muss und die Abgründe der Polizeiarbeit erblickt. Hoyt ist eine Art Frank Serpico. Will er die Gesellschaft doch vor dem „Bösen“ retten, wird er selber gezwungener Teil dieser dunklen Seite, die ihn machtlos aufsaugt, bis ihm nur noch die Gewalt selbst bleibt. Washington bekam für seinen dreckigen Cop den Oscar für den besten Hauptdarsteller und Hawke, eindeutig besser als Washington, ging mit leeren Taschen nach Hause. Was solls, wenigstens hat er eine Großleistung abgeliefert und einen wirklich tollen Charakter dargestellt.


Stu's Nr. 3: L.A. CONFIDENTIAL (Bud White)

Regisseur Curtis Hanson adaptierte zusammen mit Brian Helgeland denRoman „L.A. Confidential“ von Autoren-Legende Elmore Leonard für die große Leinwand. Das Ergebnis ist ein stilsicherer und fesselnder Hard-Boiled-Noir-Krimi mit Starbesetzung. Der damals noch recht unbekannte Russel Crowe mimt hier den rauen Cop Bud White, der hart zuschlägt und trotz seines rauen Auftretens immer noch ein Gentleman alter Schule ist. Bud White ist von der Charakterisierung keine wirklich kreative oder neuartige Figur, aber er befolgt alle Erwartungen so stilsicher und bleibt trotz allem interessant und spannend, dass er für mich im Pool der in „L.A. Confidential“ anwesenden Typen mein klarer Liebling ist. Bud White ist einfach eine wunderbare Mixtur aus Bad-Ass-Cop und Beschützer-Onkel. Das Flair vom alten Hollywood, tut das übrige dazu, dass White sowie „L.A. Confidential“ zur Königklasse des Krimi- und Cop-Genres gehört.



Souli's Nr. 3: DER CHEF (Edouard Coleman)

Jetzt was von Melville, aber nicht zum letzten Mal, versprochen. Sein viel zu frühes Abschiedswerk, dafür aber dennoch ein erstklassiges und in jeder Szene eiskaltes. Der Chef ist die atmosphärische Kälte, gerade in Verbindung mit dem unübersehbaren Blaustich, setzt sich diese unterkühlte Welt auch im Zuschauer fest. Ebenfalls Teil dieser Welt ist Polizeikommissar Edouard Coleman. Ein cooler, attraktiver und doch zielstrebiger Mann, der ausgerechnet seinen langjährigen Freund plötzlich als Feind sehen muss. Wie Melville diese Geschichte inszeniert ist großartig, wenngleich es doch ein Stück von seiner wirklichen Meisterklasse entfernt ist. Coleman, die Schurken und ganz Frankreich erfrieren im Taumel der Zeit. Außerdem liefert Delon hier noch die beste Klavierszene der Filmgeschichte.


Stu's Nr 2: KOPS (Die gesamte Truppe)

In Skandinavien entstehen schon seltsame Filme, aber auch verdammt gute und lustige. Genau wie „Kops“ von Josef Fares. Inhalt: In einem Kaff soll die Polizeiwache wegen mangelnden Verbrechen geschlossen werden. Was tun? Na, warum nicht selbst etwas Illegales tun und somit die Wache am Laufen halten? „Kops“ ist voller skurriler aber liebenswerter Polizisten. Der eine versucht sich beim Blind Date, der andere träumt gegen böse Gangster im Actionfilm-Stil zu kämpfen und die Kollegin strickt lustige Kopfbänder mit den Initialen der Kameraden. Dass diese Figuren beim Versuch etwas Gesetzwidriges zu machen, entweder total versagen oder gleich ein ganzes Imbissbude in die Luft jagen, macht sie so liebenswert wie chaotisch. Ein wirklich komischer Film, der gut und gerne auch als Karikatur des Hollywood-Cops funktioniert. Mal sehen ob das langgeplante US-Remake den Charme des Originals ebenso gut trifft.


Souli's Nr. 2: VIER IM ROTEN KREIS (Commissaire Mattei)


Meville war ein Meister seines Fachs und seine Filme verfügten über Charakterzeichnungen, die nicht selten an der tiefen Perfektion geklopft haben. So auch Bourvil, eher ein Spaßvogel in seinen vorherigen Filmen, gerne auch mit Louis de Funens, als humorloser und harter Commissaire Mattei. Wenn Bourvil den Satz sagt: „Sie kommen unschuldig auf die Welt, aber bleiben es nicht.“ Dann spricht da nicht nur der suchende Polizist, sondern auch der von Trauer erfüllte Mensch, der die Menschen sucht, die die seine Gegenwart ausmachen und zunehmend mit grauen Schleiern bedecken. Mit Alain Delon, Yves Montand und Gian Maria Volonte hat Bourvil auch drei Gegenspieler, die mit seiner Klasse mithalten können und "Vier im roten Kreis" zu dem machen, was er ist: Ein Meisterwerk.


Stu's Nr. 1: DIE NACKTE KANONE (Frank Drebin)

Machen wir uns nichts vor, es kann nur einen geben: Frank Drebin. Der dusselige Cop, der uns innerhalb einer TV-Serie und drei Kinofilmen mehr witzige Zitate schenkte, als unsere Mütter, die versuchen mit diesem „Internetz“ klar zu kommen. Drebin ist „Die nackte Kanone“ und die ist seit einer Ewigkeit Kult und einfach nicht mehr wegzudenken. Unzählige Videoabende und Ausstrahlungen im Free- und Pay-TV konnten dieser kongenialen wie saulustigen Reihe nichts anhaben. Und selbst wenn der finale dritte Teil vielleicht nicht mehr ganz so gut war, wie seine Vorgänger, so kann man Leslie Nielsen als Lt. Frank Drebin einfach nicht oft genug sehen. Seine Komik, die meist daraus resultiert, dass Drebin selbst bei aberwitzigsten Situation ernst bleibt, wurde oft und gerne kopiert, aber niemals besaß sie solch eine Durchschlagskraft wie bei meiner klaren Nummer eins der Film-Cops. Und wenn ich schon mal dabei bin, hier noch schnell ein Dankeschön, an den leider verstorbenen Leslie Nielsen: Mr. Nielsen, vielen Dank!!!


Souli's Nr 1: HEAT (Vincent Hanna)

Al Pacino in einer seiner unzähligen Paraderolle. Als LAPD Lieutenant Vincent Hanna gibt Pacino nicht nur einen typischen Cop, einen von vielen, der gegen die bösen Buben kämpft, sondern Pacino verleiht seiner Figur wieder in jeder Szene Persönlichkeit und macht Hanna lebendig und fühlbar. Auf der Jagd nach dem Obergangster Neil McCauley (Robert DeNiro), mit dem Hanna charaktertechnisch gar nicht mal so verschieden ist, wird Pacino nicht nur zum cholerischen, konsequenten, coolen und einfach sympathischen Gesetzeshüter, sondern auch zu einem der besten der Filmgeschichte, genau wie "Heat" selber einer der besten Filme aller Zeiten ist und ein Paradebeispiel für den perfekten Cop vs. Gangster-Thriller.


Wir  danken souli für seine Mithilfe. Wenn ihr mehr von souli lesen wollt dann könnt ihr seine Kritiken und Meinungen zu diversen Filmen bei CinemaForever begutachten oder ihr besucht ihn mal bei Moviepilot.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen