Fakten:
Spring Breakers
USA. 2012. Regie und Buch: Harmony Korine. Mit: James Franco, Selena Gomez, Ashley Benson, Vanessa Hudgens, Rachel Korine, Heather Morris, Emma Holzer, Ash Lendzion, Gucci Mane u.a. Lauflänge: 94 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab 2. August im Verleih (DVD/BD). Ab 30. August im Verkauf (DVD/BD).
Spring Breakers
USA. 2012. Regie und Buch: Harmony Korine. Mit: James Franco, Selena Gomez, Ashley Benson, Vanessa Hudgens, Rachel Korine, Heather Morris, Emma Holzer, Ash Lendzion, Gucci Mane u.a. Lauflänge: 94 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab 2. August im Verleih (DVD/BD). Ab 30. August im Verkauf (DVD/BD).
Story:
Faith, Candy, Brit und Cotty sind College-Studentinnen und blicken sehnlichst dem Spring Break entgegen. Doch das gesparte Geld reicht bei weitem nicht für den Trip nach Florida. Daraufhin rauben sie die Gäste des örtlichen Diners aus und flüchten aus der Stadt. Beim Spring Break treffen sie auf den Gangster-Rapper Alien, der sie in sein Reich aus Drogen, Gewalt und Überfluss einlädt.
Meinung:
Wenn die Frühlingsferien ihren befreienden Startschuss erhalten haben, reisen unzählige Heranwachsende nach Florida, um ihrem feierwütigen Mekka die gebührende Ehrung zu verleihen: Spring Break ist angesagt. Eine Veranstaltung, dessen Reputation unhaltbare Wellen ziehen. Was bedeutet das im Klartext? Wir haben einen Haufen jugendlicher Menschen, die sich exzessiv in den alkoholisierten Vollrausch stürzen, die sich die Kleider gegenseitig vom Leibe reißen, den Körper zur Selbstbedienung freistellen und ihn nicht selten als Ablagefläche für sämtliche Drogen benutzen. Wer hier überstehen möchte, der darf keine Hemmungen haben, denn die wackelnden Brüste hypnotisieren und der Partyritus wird zum Paradies von anonymer Promiskuität und pervertierter Laszivität. Hier wird den Teenagern genau der Spaß geboten, den sie ihrem eintönigen Alltag vermissen müssen, im konventionellen Korsett, mit nervigem Schulbesuch, Hausaufgaben und der Akklimatisierung an die pflichtbewussten Normen. Die Flucht in den Garten Eden, oder in diesem Fall, dem Garten Delirium, muss schnellstmöglich unternommen werden.
Wenn die Frühlingsferien ihren befreienden Startschuss erhalten haben, reisen unzählige Heranwachsende nach Florida, um ihrem feierwütigen Mekka die gebührende Ehrung zu verleihen: Spring Break ist angesagt. Eine Veranstaltung, dessen Reputation unhaltbare Wellen ziehen. Was bedeutet das im Klartext? Wir haben einen Haufen jugendlicher Menschen, die sich exzessiv in den alkoholisierten Vollrausch stürzen, die sich die Kleider gegenseitig vom Leibe reißen, den Körper zur Selbstbedienung freistellen und ihn nicht selten als Ablagefläche für sämtliche Drogen benutzen. Wer hier überstehen möchte, der darf keine Hemmungen haben, denn die wackelnden Brüste hypnotisieren und der Partyritus wird zum Paradies von anonymer Promiskuität und pervertierter Laszivität. Hier wird den Teenagern genau der Spaß geboten, den sie ihrem eintönigen Alltag vermissen müssen, im konventionellen Korsett, mit nervigem Schulbesuch, Hausaufgaben und der Akklimatisierung an die pflichtbewussten Normen. Die Flucht in den Garten Eden, oder in diesem Fall, dem Garten Delirium, muss schnellstmöglich unternommen werden.
Die sorgenvolle Intuition, es hier mit einer Verherrlichung zu tun zu bekommen, wird dem Zuschauer also geradewegs und ohne Rücksicht genüsslich in die Visage geschmiert. Es wäre jedoch kein Harmony Korine Film, wenn sich hinter dem ganzen impulsiven Wahnsinn nicht noch etwas verbergen würde. Etwas, das den Zuschauer nicht nur mit grellen Farben, lauter Musik und nackter Haut berieseln möchte, sondern tatsächlich eine Botschaft besitzt. Man muss sich die erste Zeit im Verlauf von „Spring Breakers“ wie einen radikalen Sprint in Richtung Abgrund vorstellen. Das Fremdgehparadies soll den amerikanischen Traum beinhalten, nach dem sich unsere Protagonistinnen so sehr sehnen, irgendwo zwischen prallen Ärschen, die sich an Badehosen räkeln und niveaulosen Bitches, die ihre Gehirnzellen im Sekundentakt vernichten, wahlweise Finger oder Zungen zwischen ihren Schenkeln herauftauchen sehen und braungebrannten Typen, die sich nur gehörig die Kante geben wollen und mit dem anonymen Charakter im Rücken möglichst viele Mädchen durchknattern.
Die Mädels hoffen auf jede Menge Spaß |
„Spring Breakers“ wird zum repetitiven Abgesang auf die Konsumgesellschaft und zerschlägt die popkulturellen Anleihen in einem von Neonfarben, Rauschgiften, menschlicher Dummheit und materieller Geilheit bewichsten Rahmen. Die Mädels tauchen ab in einer Scheinwelt, die ihrer eigenen Ästhetik hilflos ausgeliefert ist. Jeder lechzt nach mehr, jede Freundschaft ist bedeutungslos und nur die Sehnsucht eine Stufe höher in der Nahrungskette zu erklimmen, macht hier den Reiz ihres Handels aus. Und um dieses Ziel zu erreichen, wird alles gemacht, egal ob dafür reichlich Sperma geschluckt werden muss, oder die Schnellfeuerwaffe ihrem Zweck nachkommt. Aus einem wollüstigen Spektakel wird eine ohnmächtige Menage aus nachhallender Vergangenheit, elliptischer Gegenwart und perspektivloser Zukunft. Monologe wiederholen sich in ihrem meditativ-spirituellen Anklang immer wieder, nur erscheinen sie bei jedem Wiederhall gewichtiger und das Herz der Partymeile ist nicht mehr sonnengeflutet, sondern versinkt langsam in der Schwärze der Nacht.
Die Lage spitzt sich zu - Spring Break Pussy Riot |
7,5 von 10 Reisen ins Herz der Finsternis
von souli
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