Fakten:
Blut für Dracula (Dracula - Prince of Darkness)
GB, 1966. Regie: Terence Fisher. Buch: Jimmy Sangster, Anthony Hinds. Mit: Christopher Lee, Barbara Shelley, Andrew Keir, Franics Matthews, Suzan Farmer, Charles Tingwell, Thorley Walters, Philip Latham, Walter Brown, George Woodbridge u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
Zehn Jahre ist es her, dass Graf Dracula durch Dr. Van Helsing entgültig vernichtet wurde. Trotzdem lebt die Landbevölkerung noch in Furcht, der dunkle Fürst und sein Gefolge könnten zurückkehren. Zwei britische Pärchen sind auf Urlaubsreise in der Gegend und werden eindringlich gewarnt, bei ihrem geplanten Trip nach Carlsbad das Schloss zu meiden. Als sie in unmittelbarer Nähe des Anwesens von ihrem ängstlichen Kutscher im Stich gelassen werden, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl. Auf dem Schloss werden sie gastfreundlich von Diener Klove empfangen. Bis auf Helen, die die Anwesenheit des Bösen spürt, sind alle guter Dinge. Doch Klove weiß genau, was seinen Herren wieder zum Leben erwecken kann: Blut.
Blut für Dracula (Dracula - Prince of Darkness)
GB, 1966. Regie: Terence Fisher. Buch: Jimmy Sangster, Anthony Hinds. Mit: Christopher Lee, Barbara Shelley, Andrew Keir, Franics Matthews, Suzan Farmer, Charles Tingwell, Thorley Walters, Philip Latham, Walter Brown, George Woodbridge u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
Zehn Jahre ist es her, dass Graf Dracula durch Dr. Van Helsing entgültig vernichtet wurde. Trotzdem lebt die Landbevölkerung noch in Furcht, der dunkle Fürst und sein Gefolge könnten zurückkehren. Zwei britische Pärchen sind auf Urlaubsreise in der Gegend und werden eindringlich gewarnt, bei ihrem geplanten Trip nach Carlsbad das Schloss zu meiden. Als sie in unmittelbarer Nähe des Anwesens von ihrem ängstlichen Kutscher im Stich gelassen werden, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl. Auf dem Schloss werden sie gastfreundlich von Diener Klove empfangen. Bis auf Helen, die die Anwesenheit des Bösen spürt, sind alle guter Dinge. Doch Klove weiß genau, was seinen Herren wieder zum Leben erwecken kann: Blut.
Meinung:
- "You'll forget about all of this in the morning. You'll see."
- "There'll be no morning for us."
In Draculas Schloss lässt sich prima abhängen |
8
Jahre nach dem enorm erfolgreichen und großartigen Original drehten die
Hammer-Studios eine direkte Fortsetzung zu "Dracula". Zwischenzeitlich
gab es zwar ähnliche Filme ("Dracula und seine Bräute", bei dem der Name
Dracula aber eher als Etikettenschwindel bezeichnet werden kann), doch
"Blut für Dracula" war das erste, echte Sequel zu ihrem Aushängeschild.
Auf einen Großteil der Erfolgscrew konnte wieder zurückgegriffen werden.
Mit an Bord waren wieder Hammers Ausnahmeregisseur Terence Fisher,
Autor Jimmy Sangster (hier allerdings als John Sansom), und natürlich
Christopher Lee als Prince of Darkness (so der Originaltitel). Lediglich
auf Peter Cushing als Dr. Van Helsing musste verzichtet werden, seine
Figur kommt auch gar nicht vor. Sicherlich schade, Cushing war immer
eine Bereicherung, letztendlich funktioniert der Film aber auch ohne ihn
prächtig, so wird eine abwechslungsreiche Story erzählt, die nicht der
Sequelkrankheit verfällt, die gleiche Suppe nur nochmal aufzuwärmen.
Grauenhafter Modeschmuck |
Tatsächlich
muss selbst auf Hauptdarsteller Lee lange verzichtet werden, genau
genommen ist es sogar etwas merkwürdig, ihn als Hauptdarsteller zu
bezeichnen. Bevor er seinen ersten Auftritt hat, ist schon über die
Hälfte der Laufzeit verstrichen und selbst dann ist er nicht
dauerpräsent...physisch. Das klingt langweilig? Nicht eine Sekunde! Denn
davon lebt der Film eigentlich über eine 3/4 Stunde. Dracula ist zwar
tot (gut, war er immer, im Sinne von nicht anwesend) und als Kenner des
Originals stellt sich auch die berechtigte Frage, wie er denn wieder
auftauchen könnte, nur, wie Barbara Shelley in der Rolle der Helen,
spürt der Zuschauer, dass er auf seine Wiedergeburt lauert. Terence
Fisher und Jimmy Sangster liefern mal wieder eine astreine Arbeit ab und
schaffen es, eine einnehmende Atmosphäre zu kreiren, gekonnt Spannung
aufzubauen, die sich gerade daraus bezieht, wann und wie denn
Christopher Lee endlich auf der Bildfläche erscheint. Es gibt eine
Szene, die ganz wunderbar und bewusst mit der Erwartungshaltung des
Zuschauers spielt, in der sich förmlich vorstellen lässt, wie das
Publikum damals im Kino wohl kurz aufgeraunt hat. Als die beiden
Ehepaare im Schloss angekommen sind, die Männer gerade verwundert
darüber sind, dass ihr Gepäck bereits auf den Zimmern liegt und die
Damen in der Eingangshalle warten, taucht plötzlich ein Schatten auf.
Ein Mann tritt aus dem Halbdunkel, die Ladys stoßen einen
Schreckensschrei aus, jeder glaubt, nun kommt Dracula...dabei ist es nur
Butler Klove. Super, das nenne ich mal enorm effektvoll.
Gut ausgeruht und mit vollem Biss: Dracula ist wieder da |
Ohnehin
ist effektvoll das Stichwort: "Blut für Dracula" zählt sicher zu den
geschicktest konstruierten Hammer-Filmen, sei es durch die reine
Handwerkskunst (teilweise großartige Bilder, Einstelllungen,
Kamerafahrten, Musik, Kulissen, hier stimmt einfach alles) oder, und
ganz besonders, das punktgenaue Gespür für Timing und subtile
Bedrohung, die einen so lange kitzelt, bis es endlich so richtig zur
Sache geht. Endlich ist eigentlich das falsche Wort, es ist wahrlich
beeindruckend, wie ein Dracula-Film so lange auf seinen Star verzichtet,
ohne das es stört und dadurch sogar reizvoll ist. Das hätte böse nach
hinten losgehen können, defacto unterstreicht es nur die Qualität des
Duos Fisher/Sangster, die diese Situation maximal ausreizen und zu ihren
Gunsten nutzen. Ein Star wirkt dann besonders, wenn er lange auf sich
warten lässt, hier bestens zu sehen. Lee erscheint mit voller Wucht und
seiner gottgegebenen Leinwandpräsenz, seine blutroten Augen, seine
umwerfende Ausstrahlung, ein Genuss. Seine Screentime ist erstaunlich
begrenzt, selbst nach seiner Auferstehung, spielt überhaupt keine Rolle.
Lee ist der Star, ohne Kompromisse. Es ist sein Film.
"Blut
für Dracula" ist kaum schwächer als das hervorragende, unsterbliche
Original. Perfekt inszeniert (dabei zu bedenken: Hammer drehte immer
schnell, günstig und vieles parallel, da dann so eine Qualität auf die
Beine zu stellen, beachtlich), extrem stimmungsvoll und ihn zeichnet alles
aus, was bis heute diese Filme so toll macht. Natürlich ist das kein
riesengroßes Kino, selbst zu seiner Zeit, natürlich sieht man das Budget
und wie fast immer bei Hammer: Das Finale wirkt etwas abrupt, dafür ist
dieses besonders klasse. Ganz wunderbar und würdevoll gealtert,
glasklare Empfehlung für Liebhaber klassischer Gruselkost. Niemals war
Fließbandware so liebevoll und liebenswert wie bei Hammer.
7,5 von 10 Blutgeburten
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