USA,
1994. Regie & Buch: John Waters. Mit: Kathleen Turner, Sam
Waterston, Ricki Lake, Matthew Lillard, Scott Morgan, Walt MacPherson,
Justin Whalin, Patricia Dunnock, Lonnie Horsey, Mink Stole, Mary Jo
Catlett, Suzanne Summers u.a. Länge: 94 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD
und Blu-ray erhältlich.
Story:
Beverly
Sutphin ist die Vorzeigemum schlechthin. Eine fürsorgliche Mutter,
liebevolle Ehefrau, immer um die heile Welt bemüht...aber wehe, nur ein
klitzekleines Detail stimmt nicht. Dann wird alles mit gnadenloser Hand
zurecht gerückt. Die Nachbarn können sich schon mal warm anziehen...
Meinung:
- "Er hat Menschen umgebracht, Mum."
- "Wir haben alle mal einen schlechten Tag".
Mutti knows best
John
Waters at his best. Absurd, extrem überdrehte, tiefschwarze
Spießer-Horror-Groteske, bei der die Übermutti von nebenan ihre
Nachbarschaft mit perversen Telefonterror tyrannisiert, unbelehrbare
Nicht-Müll-Trenner mit der gerechten Strafe belegt und die
Nicht-Stecher der pummeligen Tochter auf Herz und Nieren prüft. Kathleen Turner, damals schon out of buiseness, dreht noch
mal richtig auf, liefert eine der besten Leistungen ihrer Karriere. Wie
John Waters, der Mann für die grobe Sarkasmus-Kelle, der so brachial
aus allen Rohren feuert, ein einziges Fest. Waters hält der spießigen
US-Kleinstadt-Welt nicht nur den Spiegel vor....er fickt sie! Sorry, ich
bediene mich nur der Vorlage. Wild, zynisch, pech-schwarz ,sarkastisch
bis ins Letzte, keine Kompromisse. "Serial Mom" ist High-End-Trash,
dabei aber so überlegt und inszenatorisch gekonnt, wer da nicht mehrfach
grinst, sollte einen Arzt aufsuchen.
Burn Baby Burn...
Die heile Welt wird heimgesucht von dem eigen produzierten
Fluch, die perfekte Ehefrau der 50er dreht durch, wenn da keiner
mitspielt, wird es übel. Nur Mutti bekommt keine
"Staubsauger-Befriedigungs-Medizin", sie darf gegen alles die
Schere schwingen, das ihr gehörig gegen die Eierstöcke geht. Leichen
pflastern ihren weg. Waters präsentiert das so wunderbar clever,
überzogen und vernichtend, morbider Spaß mit hohem Unterhaltungswert.
Bemerkenswert, wie Waters hier die Brücke zu überspitzen Trash und
cleverer Realsatire schlägt, dabei so konsequent und vergnüglich
durchdreht, dass ein großartiger Spaß nicht nur für das Genrepublikum
garantiert ist.
Blut, Vögelgezwitscher und böse Seitentritte gegen die
heile Welt der langweilig-eingefahrenen Vorstadtidylle, leg dich nicht
mit Mutti an. Übertrieben, aber unglaublich gut beobachtet und deshalb
sehr zünftige Parabel über den amerikanischen Traum vom sauberen
Vorstadtleben, das in einem selbstauferlegten Blutbad endet. Du erntest,
was du säst. Moral wird zum Selbstläufer, die natürlich nie jemand so
haben wollte...wenn sie so konsequent ausgelebt wird.
- "Sie sind jetzt jetzt berühmter als Freddy und Jason...nur das sie ein echter Mensch sind".
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