Review: DIE RUSSEN KOMMEN! DIE RUSSEN KOMMEN! - Schiffbruch beim Feind

                                                                             
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkQjFDp9M5jp68_aW3kOaUgb1pp2zxiFHDzNC4tIjn8MFUbOJ6Smh59Z0GyBRZcMeOeLan_ZUwK8fbGBi_0MWQLQHLcR1y16MpE1I9HY3tqi8p4a4L9mtNhyphenhyphenpeQIrsBWEVEkpP9fb2Aw/s1600/The-Russians-Are-Coming-The-Russians-Are-Coming-%255BDVD%255D-%255B1966%255D.jpg


 
Fakten:
Die Russen kommen! Die Russen kommen! (The Russians Are Coming, The Russians Are Coming)
USA, 1966. Regie: Norman Jewison. Buch: William Rose. Mit: Carl Reiner, Eva Marie Saint, Alan Arkin, Brian Keith, Jonathan Winters, Paul Ford, John Phillip Law, Theodore Bikel, Tessie O'Shea, Ben Blue u.a. Länge: 121 Minuten. FSK: ab 6 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.


Story:
Ein russisches U-Boot fährt, mitten im Kalten Krieg, versehentlich auf eine Sandbank vor einer kleinen US-Insel auf. Keine geplannte Spionagemission, der Kapitän war einfach neugierig und nun haben sie den Salat. Neun Mann der Besatzung begeben sich auf feindlichen Boden, um ein Motorboot aufzutreiben. Lange bleiben sie nicht unentdeckt. Die Inselbewohner glauben an eine russische Invasion und verfallen in Panik.





Meinung:
Der Zahn der Zeit hat ordentlich an dem Film von Star-Regisseur Norman Jewison ("Rollerball", "The Statement") genagt und lässt ihn heute reichlich angestaubt wirken. Natürlich muss das Ganze im zeitgeschichtlichen Kontext gesehen werden, schliesslich entstand und spielt es 1966, während sich die feindlichen Grossnationen in stetiger Lauerstellung befanden und die Situation jederzeit eskalieren konnte, selbst durch eigentliche Nichtigkeiten. An der Ausgangssitaution hapert es hier auch nicht, im Gegenteil. Die Idee zum Film ist klasse, birgt wahnsinnig viel Potenzial, spielt es leider zu selten und nie so richtig konsequent aus.


Die Russen sehen finster aus...
Trotz seines ironisch-satirischen Unterton und dem durchaus überlegten Seitenhieben auf das damals aktuelle Weltgeschehen fehlt es dem Film schlicht an dem richtigen Biss. Einfach gesagt: Er ist viel zu brav. Der Humor ist teilweise altbacken, manchmal fast sogar spiessig, es fehlt der Mut und die richtig zündenden Ideen, die hochinteressante Ausgangslage so richtig auf Touren zu bringen. Speziell bei der, für eine Komödie, üppigen Laufzeit von 2 Stunden wird es ab und an schon etwas eintönig und umso deutlicher, wie viel letztendlich liegen gelassen wurde. Schlecht ist der Film deshalb noch lange nicht, nur eben leicht verschenkt. Verschenkt, da neben der Grundstory auch die Darsteller überzeugen. Besonders Alan Arkin als russischer Lt. Rozanov und Brian Keith als raubeiniger Polizeichef machen einen richtig guten Job, denen lässt sich vergnügt zusehen. Wie gut der gesamte Film hätte sein können, lässt sich übrigens kurz vor Schluss sehen, wenn sich Amis und Sowjets im Hafen gegenüberstehen. In den wenigen Minuten bringt Jewison die gesamte Situation des kalten Krieges im Kleinformat auf den Punkt, ein großartiger Moment. Tja, wenn mal alles so wäre...


Etwas enttäuschend, am Ende bleibt trotzdem noch ein ganz ordentlicher Film, den heute sicher niemand mehr sehen muss, der für einen Sonntagnachmittag oder vergleichbar entspannte Situationen aber dennoch eine Alternative ist.

6 von 10 unfreiwilligen Invasoren

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen