Review: RAMBO - Die Ein-Mann-Armee

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Fakten:
Rambo (First Blood)
USA, 1982. Regie: Ted Kotcheff. Buch: Michael Kozoll, William Sackheim, Sylvester Stallone. Mit: Sylvester Stallone, Richard Crenna, Brian Dennehy, Bill McKinney, Jack Starrett, David Caruso, Michael Talbott, Chris Mulkey, John McLiam, Alf Humphreys, David L. Crowley u.a. Länge: 94 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Vietnam-Kriegs-Veteran John Rambo wird auf seinem Weg durch eine US-Provinz-Stadt vom zuständigen Sheriff aufgegriffen, als unnützer Landstreicher bewertet und über jedes gesetzliche Mass gefoltert. Er entkommt dieser Hölle, nur um sich ab dann in der Hölle seiner Vergangenheit wiederzufinden. Vietnam in den Wäldern der Idylle, John Ramo wird zu  allem gezwungen, aber ist perfekt ausgebildet.
                                                        
                                                                                                                                                                                                                                       
                                                                  
                                                                                        
                                                                                   

Meinung:
 

"Ich werde ihm seine Tapferkeitsmedaille auf den Arsch nageln. Das werde ich tun. Mit dir zusammen, oder ganz allein."

Das hatten sie sich leichter vorgestellt...
Der erste Auftriff von John Rambo ist weit weg von dem prolligen Ronald-Reagan-Propaganda-Kinos der wilden 80er, zu dem auch weit entfernt von den Fortsetzungen des Films wie den Sternstunden von Chuck Norris oder auch Anti-Perlen wie "Die rote Flut . "First Blood" ist hinter seiner plakativen, extremen schwarz-weißen Skizzierung dieses verdreckten Vietnam-Traumas ein einnehmender, sogar hintersinniger Survival-Thriller. Wir haben die Krieg verloren, wer jetzt sich dafür noch einen Orden erschleichen will, gehört vertrieben, eingeschüchtert oder erschossen. Was nach typischer No-Brainer-Action klingt, ist eigentlich sehr überlegt, dabei trotzdem knallhart und zielorientiert, das viele Filmfreunde daran ihre helle Freude haben dürften, nur nicht immer aus den gleichen Gründen.



Rasur gefällig?
Es war einmal...ein Krieg, der schon als so gut wie gewonnen gestartet wurde, dessen Verlauf zum reinen Bauchschuss mutierte. Eine Übernation verblutete, langsam, aber konstant, bevor das erkannt wurde, war es schon geschichtlich. Ein Trauma auf zwei Beinen, John Rambo, verkannter Held eines verlorennen Krieges, wird zu Zielscheibe einer Gesellschaft aus Kleinstadtvögeln, die den Horor nur aus dem Fernseher kennen, die das Versagen aber bitte nicht vor ihrer Haustür haben wollen. Weggejagt, und wenn es nicht kleinbeigeben will, wird es schon sehen.. und wenn es bis zum Tode gehetzt werden muss. Das gedrillte Tier wurde zum Mensch, nur die Menschen wollen das Tier nicht haben, jagen es, weil es leicht besiegt werden kann. Ein Raubtier wird dann besonders gefährlich, wenn es nicht mal mehr seinen Bau hat...und seinen Jägern gnadenlos überlegen ist.

"Rambo" ist simpeles, aber dennoch zeitbezogenes und technisch grandios inszeniertes Tempo-Kino mit historischem Zeitgeist, stellenweisse leicht naiv, aber viel mehr wichtig und gewagt, brachial wie unterhaltsam-kritisch: Irgendwo zwischen Satire, Statement und Action-Survival-Wucht, unsterblich wie einfach, aber wegweisend dürfte unbestreitbar sein. Ein Meilenstein, aus heutiger Sicht sicher ausbaufähig, aber von seiner Idee und seinem Konzept großartig. Einer, wenn nicht der, beste(n) Action-Film(e) von Sly, den man bis "Copland" niemals ernster nehmen konnte.
"Hör hauf oder du hast einen Krieg, den du nie begreifen wirst".

8 von 10 toten Kötern

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