Fakten:
Taxi Teheran (Taxi)
Iran. 2014. Regie und Buch: Jafar Panahi. Mit: Jafar Panahi u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Ab 21. Januar 2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Taxi Teheran (Taxi)
Iran. 2014. Regie und Buch: Jafar Panahi. Mit: Jafar Panahi u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Ab 21. Januar 2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Ein Taxi fährt durch die lebhaften Straßen Teherans. Die wechselnden Fahrgäste erzählen freimütig, was sie umtreibt: Ein Raubkopierer vertickt die neueste Staffel von „The Walking Dead“ und Filme von Woody Allen, zwei alte Frauen wollen Goldfische in einer offenen Glaskugel transportieren und ein vorlautes kleines Mädchen erklärt seinen Anspruch auf Frappuccino.
Meinung:
Der Zensur im Taxi entgehen, ist mal eine gewitzte wie traurige Maßnahme; vor allem, wenn das, was aus der Projektion der Leinwand verbannt werden soll, schlicht der Lage des Alltags entspricht. Dass selbst derartiger Stoff als gefährlich eingestuft wird, ist im Gesellschaftsbild zum Iran vielleicht (leider) nicht ganz so überraschend; umso überraschender allerdings, dass Regisseur Jafar Panahi dennoch in eher leichtlebiger Tour unterwegs ist und seinen Mitmenschen zuhört, sie respektvoll beobachtet und sich mit ihnen unterhält, hilft und als vermeintlicher Taxifahrer keinen Cent verlangt. Ehrlichkeit ist schon Lohn genug, obwohl hier natürlich eine inszenierte Dokumentation abläuft und diese ihre politische Dimension recht eindeutig preisgibt.
Der Zensur im Taxi entgehen, ist mal eine gewitzte wie traurige Maßnahme; vor allem, wenn das, was aus der Projektion der Leinwand verbannt werden soll, schlicht der Lage des Alltags entspricht. Dass selbst derartiger Stoff als gefährlich eingestuft wird, ist im Gesellschaftsbild zum Iran vielleicht (leider) nicht ganz so überraschend; umso überraschender allerdings, dass Regisseur Jafar Panahi dennoch in eher leichtlebiger Tour unterwegs ist und seinen Mitmenschen zuhört, sie respektvoll beobachtet und sich mit ihnen unterhält, hilft und als vermeintlicher Taxifahrer keinen Cent verlangt. Ehrlichkeit ist schon Lohn genug, obwohl hier natürlich eine inszenierte Dokumentation abläuft und diese ihre politische Dimension recht eindeutig preisgibt.
Ein freundlicher Regisseur, aber ein mieser Taxifahrer: Jafar Panahi |
Deshalb tritt Panahi auch selbst entgegen seiner momentanen Funktion ganz offen als Filmemacher auf, wenn man ihn erkennt; gibt sodann dem fragenden wie in der Zensur verlorenen Nachwuchs Tipps. Als fehlerfreier Guru stilisiert er sich aber noch lange nicht, wie er auch als Taxifahrer von Anfang an nicht immer weiß, wohin es geht - nicht nur ein Goldfisch muss da auch mal im unbeholfenen Bremsen seinerseits zwangsläufig umdisponiert werden. Panahi versucht es immerhin, wenn er denn schon Berufsverbot im eigenen Land hat. Freiheit ist eben jeden Preis wert in diesem einfachen wie essenziellen Kino der schlichten Güte voll zwanghaft gezügelter Sehnsucht.
7 von 10 raubkopierten Walking-Dead-Staffeln
vom Witte
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