Fakten:
Wie ein wilder Stier (Raging Bull)
USA. 1980. Regie: Martin Scorsese. Buch: Paul Schrader. Mit: Robert DeNiro, Joe Pesci, Cathy Moriarty, Frank Vincent, Nicholas Colasanto, Mario Gallo, Theresa Saldana, Frank Adonis u.a Länge: 124 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Wie ein wilder Stier (Raging Bull)
USA. 1980. Regie: Martin Scorsese. Buch: Paul Schrader. Mit: Robert DeNiro, Joe Pesci, Cathy Moriarty, Frank Vincent, Nicholas Colasanto, Mario Gallo, Theresa Saldana, Frank Adonis u.a Länge: 124 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der Mittelgewichtsboxer Jake LaMotta stammt aus bescheidenen Verhältnissen und kämpft sich vom Mief Little Italys hoch, bis zum Weltmeisterschaftstitel. Doch der Ruhm steigt ihm zu Kopf und Jake richtet seine Wut und Aggression nicht nur gegen seine Feinde im Ring, sondern auch gegen die Menschen die er liebt. Es kommt zum Zerwürfnis u.a. mit seinem Bruder und Manager.
Meinung:
Jack La Motta (Robert De Niro) ist einer dieser Menschen, die nicht mit Kritik an ihrer Person umgehen können. Er kann es einfach nicht akzeptieren, wenn er in irgendeiner Art und Weise von seiner Umwelt infrage gestellt wird, wenn er nicht von den Menschen gefürchtet und geachtet wird, weil er einfach nicht in der Lage ist, sein eigenes Verhalten zu kontrollieren, weil er unfähig zur Selbstreflexion ist. La Motta ist ein Tier, ein in seinem Vorgehen auf den animalischen Urinstinkt reduziert und davon komplett dirigiertes Monstrum, welches nur den direkten, den explosiven Weg kennt. Er lässt sich von Misstrauen, Tyrannei, Eifersucht und blankem Zorn leiten, doch all das ist es auch, was ihn verlernen lässt, was leben wirklich bedeutet. Die Folgen sind absehbar, denn ein Mensch, der keinerlei zwischenmenschliche Werte schätzen kann, für den Dankbarkeit, Zärtlichkeit und Nächstenliebe Fremdworte sind, endet nun mal wie ein Versager in der Einsamkeit. La Motta gewinnt den Titel, doch er verliert all das, was seinem Leben einen wirklichen Sinn geben hätte können.
Jack La Motta (Robert De Niro) ist einer dieser Menschen, die nicht mit Kritik an ihrer Person umgehen können. Er kann es einfach nicht akzeptieren, wenn er in irgendeiner Art und Weise von seiner Umwelt infrage gestellt wird, wenn er nicht von den Menschen gefürchtet und geachtet wird, weil er einfach nicht in der Lage ist, sein eigenes Verhalten zu kontrollieren, weil er unfähig zur Selbstreflexion ist. La Motta ist ein Tier, ein in seinem Vorgehen auf den animalischen Urinstinkt reduziert und davon komplett dirigiertes Monstrum, welches nur den direkten, den explosiven Weg kennt. Er lässt sich von Misstrauen, Tyrannei, Eifersucht und blankem Zorn leiten, doch all das ist es auch, was ihn verlernen lässt, was leben wirklich bedeutet. Die Folgen sind absehbar, denn ein Mensch, der keinerlei zwischenmenschliche Werte schätzen kann, für den Dankbarkeit, Zärtlichkeit und Nächstenliebe Fremdworte sind, endet nun mal wie ein Versager in der Einsamkeit. La Motta gewinnt den Titel, doch er verliert all das, was seinem Leben einen wirklichen Sinn geben hätte können.
Jake versucht sich im Alter als Komiker |
Steckt ein, teilt aus: Jake LaMotta |
Was soll man von einem Menschen halten, der doch eine Vorbildsfunktion vertritt und die Rolle des familiären Alphatiers tragen sollte, diesen Dinge aber vehement abschwört und sich von der Verantwortung immerzu abkapselt? Wie soll man zu einem Menschen stehen, der Prügel wegsteckt wie kein zweiter, egal wie krachend die Fäuste in sein Gesicht donnern, La Motta bleibt stehen und schickt seinen Gegenspieler auf die Bretter, doch bei kleinsten Zwischentöne schon platzt? Soll man ihm als Sportler Anerkennung schenken? Soll man Anteilnahme an seinem Schicksal zeigen, weil er es eigentlich nicht besser gewusst hatte? Soll man La Motta verachten und verfluchen, weil er so ein widerwärtiges Ungetüm war? In jedem Fall sollte man Scorsese dankbar sein, dass er es dem Zuschauer ermöglicht, sich selbst eine Meinung zu bilden und der barbarischen Seele La Mottas letztendlich nicht einem Urteil unterziehen muss. „Wie ein wilder Stier“ ist schonungslos, aber das macht ihn ehrlich, und weil er Glorifizierungen und eine falsche Moralhaltung nicht nötig hat, ist er auch ein ebenso eindringliches Meisterwerk in jeder Hinsicht.
9 von 10 geschwollenen Augen
von souli
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