Fakten:
Dressed to Kill
USA, 1980. Regie & Buch: Brian De Palma. Mit: Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen, Keith Gordon, Dennis Franz, David Margulies, Ken Baker, Susanna Clemm, Brandon Maggart u.a. Länge: 105 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray (beides Import) erhältlich.
Story:
Das Luxus-Callgirl Liz wird Zeugin eine brutalen Mordes. In einem Fahrstuhl wird eine Frau von einer anderen mit einem Rasiermesser aufgeschlitzt. Identifizieren kann Liz sie nicht. Nun hat es die Täterin auch auf sie abgesehen. Hilfe bekommt sie von Peter, dem Sohn des Opfers. Gemeinsam wollen sie das Verbrechen aufklären. Die Spur führt zu Dr. Elliott, dem Psychiater von Peters Mutter. Die Täterin scheint dort auch in Behandlung zu sein.
Dressed to Kill
USA, 1980. Regie & Buch: Brian De Palma. Mit: Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen, Keith Gordon, Dennis Franz, David Margulies, Ken Baker, Susanna Clemm, Brandon Maggart u.a. Länge: 105 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray (beides Import) erhältlich.
Story:
Das Luxus-Callgirl Liz wird Zeugin eine brutalen Mordes. In einem Fahrstuhl wird eine Frau von einer anderen mit einem Rasiermesser aufgeschlitzt. Identifizieren kann Liz sie nicht. Nun hat es die Täterin auch auf sie abgesehen. Hilfe bekommt sie von Peter, dem Sohn des Opfers. Gemeinsam wollen sie das Verbrechen aufklären. Die Spur führt zu Dr. Elliott, dem Psychiater von Peters Mutter. Die Täterin scheint dort auch in Behandlung zu sein.
Meinung:
Das Brian De Palma ein großer Fan von Altmeister Alfred Hitchcock war und ist, hat er mehrfach bewiesen. Viele seiner Filme beinhalten deutliche Verneigungen vor dem Schaffen des pummeligen Ausnahmekönners. Sein leicht verruchter, sleazig-seifiger "Dressed to Kill" darf als pure Hommage an Hitch gesehen werden, allerdings auch an das italienische Giallo-Kino. Tolle Kombination und von einem De Palma in Höchstform (lange ist es her) technisch astrein serviert.
Das Brian De Palma ein großer Fan von Altmeister Alfred Hitchcock war und ist, hat er mehrfach bewiesen. Viele seiner Filme beinhalten deutliche Verneigungen vor dem Schaffen des pummeligen Ausnahmekönners. Sein leicht verruchter, sleazig-seifiger "Dressed to Kill" darf als pure Hommage an Hitch gesehen werden, allerdings auch an das italienische Giallo-Kino. Tolle Kombination und von einem De Palma in Höchstform (lange ist es her) technisch astrein serviert.
| Immer gesünder: Die Treppe nehmen. | 
In erster Linie ist "Dressed to Kill" eine überdeutliche 
Huldigung vom Meilenstein "Psycho", von dem De Palma gleich mehrere 
Dinge übernimmt. Um genau zu sein, es ist die gleiche Blaupause, mit 
anderem Setting und Ablauf, das Ding ist an sich identisch. Darf man so 
was? So was könnte man in der Form bald Diebstahl nennen, aber 
selbstredend ist es das nicht. Nein, De Palma erweißt einem Klassiker 
die Ehre und dreht quasi seiner Version. Das ist nicht nur vollkommen in
 Ordnung (nicht zuletzt in Anbetracht der Frechheit a.k.a. "Psycho" von
 Gus Van Sant) sondern viel eher mutig. Dafür kannst du böse auf die 
Fresse bekommen oder ganz viel Schulterklopfen. Hier muss Letzteres der 
Fall sein, ohne Kompromisse. Natürlich darf im Detail an dieser Stelle 
nicht auf die unzähligen Parallelen eingegangen werden, mehr Spoiler 
geht ja gar nicht. Wer "Psycho" nicht kennt dürfte mindestens genauso 
viel Freude haben wie Eingeweihte, die wohl sogar mehr. Sonst könnte man
 eventuell sich an Details stören, sei es eine etwas klischeehafte 
Figurenzeichnung oder diverse Logikhänger. Das ist hier allerdings nicht
 der geringste Maßstab. Da wären wir auch schon bei dem Bezug zum 
Giallo, der hinter den ganzen Hitch-Referenzen fast schon zur Nebensache
 verkommen könnte, letztendlich aber unübersehbar sind und "Dressed to 
Kill" eigentlich zu einem waschechten US-Beitrag des Genre macht, was 
ziemlich selten ist. 
| Harry Potter im falschen Film. | 
Noch bevor dies deutlich wird, scheint De Palma einen 
Hinweis darauf zu geben. Nach der unglaublich inszenierten Museums-Szene
 (Kamera, Musik und narrative Wirkung in Perfektion) winkt ein Handschuh
 aus einem gelben Taxi. Zufall? Bei De Palma (zu der Zeit) mit 
Sicherheit nicht. Kurz darauf wird in schwarzen Handschuhen eine scharfe
 Klinge geschwungen, wie zu besten Genre-Zeiten. "Dressed to Kill" ist 
ein einziges Fest, zitiert am laufenden Band, ganz unverblümt und gerade
 dadurch so bemerkenswert. Was De Palma hier technisch veranstaltet ist 
schlicht sagenhaft. Mit so viel Liebe, Hingabe und Können gemacht, eine 
Freude. Natürlich und konsequent übernimmt er auch die klassischen 
Schwächen des Genres, sprich eine eher bräsige Auflösung, die grob 
gesehen als alberner Quatsch eingestuft werden könnte. Nur auch das ist 
bewusst und halt die Materie. Gerade weil sich der Film so direkt an den
 Vorlagen orientiert, wäre es anders gar nicht möglich oder 
wünschenswert. Nein, so und nicht anders muss das sein. Wer sich darauf 
einlässt, bekommt ein virtuos inszeniertes, enorm stimmungsvolles und 
spannendes Potpourrie aufgetischt, vor dem man angesichts heutiger, 
uninspirierter Nullnummern nur den Hut ziehen kann. Starkes Stück, 
gerade weil er "nur" kopiert. Dafür mit Respekt und Talent. Klasse.
8 von 10 Liebeserklärungen
 
 
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