Fakten:
Poltergeist
USA, 1982. Regie: Tobe Hooper. Buch: Steven Spielberg, Michael Grais, Mark Victor. Mit: Craig T. Nelson, JoBeth Williams, Beatrice Straight, Dominique Dunne, Heather O'Rourke, Oliver Robins, Zelda Rubinstein, Martin Casella, Richard Lawson, James Karen u.a. Länge: 113 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die fünfköpfige Familie Freeling lebt ein unbeschwertes Leben in einer Vorortsiedlung, die wenige Jahre zuvor von Daddy Firma errichtet wurde. Dann häufen sich merkwürdige Phänomene. Die jüngste Tochter Carol Anne schlafwandelt, Möbelstücke bewegen sich wie von Geisterhand. Schliesslich eskaliert die Lage und Carol Ann verschwindet. Eindeutig spukt es in dem Haus. Die Familie holt sich Spezialisten zur Hilfe, doch selbst die haben so etwas noch nicht erlebt. Ihre letzte Hoffnung ist das Medium Tangina.
Poltergeist
USA, 1982. Regie: Tobe Hooper. Buch: Steven Spielberg, Michael Grais, Mark Victor. Mit: Craig T. Nelson, JoBeth Williams, Beatrice Straight, Dominique Dunne, Heather O'Rourke, Oliver Robins, Zelda Rubinstein, Martin Casella, Richard Lawson, James Karen u.a. Länge: 113 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die fünfköpfige Familie Freeling lebt ein unbeschwertes Leben in einer Vorortsiedlung, die wenige Jahre zuvor von Daddy Firma errichtet wurde. Dann häufen sich merkwürdige Phänomene. Die jüngste Tochter Carol Anne schlafwandelt, Möbelstücke bewegen sich wie von Geisterhand. Schliesslich eskaliert die Lage und Carol Ann verschwindet. Eindeutig spukt es in dem Haus. Die Familie holt sich Spezialisten zur Hilfe, doch selbst die haben so etwas noch nicht erlebt. Ihre letzte Hoffnung ist das Medium Tangina.
Meinung:
Wo Steven Spielberg draufsteht, ist auch Steven Spielberg drin. Und wenn Tobe Hooper draufsteht, spielt das auch keine Rolle. So wie der eigentlich sehr bemitleidenswerte Hooper, der wohl nur auf dem Papier sich als Regisseur des Welterfolgs "Poltergeist" bezeichnen darf. Spielberg, Produzent und Co-Autor, drehte zu der Zeit offiziell nur "E.T.", Hooper war der Strohmann für diesen parallel gedrehten Film. Die Handschrift von Spielberg ist so unverkennbar, die vom Regisseur des "Texas Chainsaw Massacre" nicht mal im Ansatz. Nach Drehschluss war Hooper eh komplett raus, der Finalcut war selbstredend Chefsache. Na ja, dabei sein ist alles.
Wo Steven Spielberg draufsteht, ist auch Steven Spielberg drin. Und wenn Tobe Hooper draufsteht, spielt das auch keine Rolle. So wie der eigentlich sehr bemitleidenswerte Hooper, der wohl nur auf dem Papier sich als Regisseur des Welterfolgs "Poltergeist" bezeichnen darf. Spielberg, Produzent und Co-Autor, drehte zu der Zeit offiziell nur "E.T.", Hooper war der Strohmann für diesen parallel gedrehten Film. Die Handschrift von Spielberg ist so unverkennbar, die vom Regisseur des "Texas Chainsaw Massacre" nicht mal im Ansatz. Nach Drehschluss war Hooper eh komplett raus, der Finalcut war selbstredend Chefsache. Na ja, dabei sein ist alles.
Moderne Kunst auf dem Küchentisch. |
Mit einem Hooper als echten Steuermann und nicht nur
ferngesteuerter Marionette wäre das zweifellos ein ganz anderer Film
geworden. Von Beginn an stellt sich das typische Spielberg-Feeling ein.
Eine Familie, bei der die Kinder nicht nur beiläufige Figuren sondern
wichtige Eckpfeiler der Handlung bilden, ein unverkennbarer Score
(diesmal nicht von John Williams, aber Jerry Goldsmith macht da wenig
anders) und eigentlich lässt sich der Film schon jetzt kaum als
klassischer Horrorfilm wahrnehmen. Auch wenn er letztendlich dem Genre
zuzuordnen ist und dieses eindeutig für die Zukunft beeinflusst hat, das
bleibt auch so. Obwohl vom Inhalt ein reiner Haunted-House-Film ist
"Poltergeist" in vielen Punkten.
Es wird nie düster, nie ernsthaft schockierend und der Tod ist kein
allgegenwärtiger Begleiter. Jedem Zuschauer dürfte früh klar sein, er
muss eigentlich nicht um das Leben der so sympathischen und zur
Identifikation geschaffenen Figuren fürchten. Trotzdem kann und soll er
mit ihnen mitfiebern und der Illusion erliegen, dass es ihnen doch
irgendwie an den Kragen gehen könnte. Da ist "Poltergeist" vergleichbar
mit einer Geisterbahn. Du gehst rein und weißt ganz genau, am Ende
unbeschadet wieder das Tageslicht zu erblicken. Dennoch, wenn das gut
gemacht ist, funktioniert der Spaß. So in etwa ist "Poltergeist". Eine
echte Bedrohung scheint nahezu ausgeschlossen und vom Gruselfaktor ist
es eher der noch verdauliche Kinderschreck. Als wenn Spielberg - pardon,
Hooper natürlich - hier einen Horrorfilm für die machen wollte, die ihn
nicht sehen dürfen. Und mal ehrlich, jedes Kind der 80er hat es
trotzdem getan und sich wahrscheinlich die Buchse voll gemacht.
Spielberg wollte oft eher die jungen Herzen erobern und bezaubern, die
erwachsenen "nur" unterhalten. Genau das gelingt ihm hier auch.
Kinder und Fernsehen benötigt klare Regeln. |
"Poltergeist"
scheint somit eher Fantasy- statt Horrorfilm. Das Spiel mit kindlichen
Schrecksymbolen (böse Puppen, unheimliche Bäume, Blitz und Donner)
konzentriert sich eindeutig auf eben die Zielgruppe, die von dem Film
eigentlich ausgeschlossen werden sollte (zumindest laut deutscher FSK).
Erst zum (immer noch) spektakulären Finale wird es etwas morbider, ohne
den Flair einer (sehr guten) Jahrmarktsattraktion zu verlieren. Kein
Blut, kein Überlebenskampf, kein Furcht durch echte Bedrohung, eher die
Freude am sauber gemachten Budenzauber. Und ja, das ist es, ohne Wenn
und Aber. Die Effekte sind für den Entstehungszeitraum große Klasse und -
wenn heute natürlich antiquiert - immer noch schön anzusehen. Mit etwas
Humor und leichter (wenn auch nicht übermäßiger) Kritik am suburbanen
Heileweltbild und der Rücksichtslosigkeit profitorientierter Unternehmen
gewürzt ist "Poltergeist" eine selten, aber diesmal tatsächlich
effektive Mischung aus Horrorfilm und dennoch nicht zu verstörender
Unterhaltung für die breite Masse, dessen Stellenwert als Klassiker er
durchaus verdient hat.
7,5 von 10 letzten Ruhestätten
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