Fakten:
Ich beichte a.k.a. Zum Schweigen verurteilt ( I
confess)
USA. 1953. Regie: Alfred Hitchcock. Buch: George Tabori, Paul Anthelme, William Archibald. Mit: Montgomery Clift, Anna Baxter, Karl Malden, Dolly Haas, O.E. Hasse, Brian Aheme u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD erhältlich.
USA. 1953. Regie: Alfred Hitchcock. Buch: George Tabori, Paul Anthelme, William Archibald. Mit: Montgomery Clift, Anna Baxter, Karl Malden, Dolly Haas, O.E. Hasse, Brian Aheme u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Story:
Der Hausmeister einer Kirche, Otto Keller, bricht bei einem Anwalt ein und bringt diesen um. Daraufhin flieht er, verkleidet als Priester zurück in die Kirche und beichtet seine Tat dem jungen Pater Michael. Als die Polizei die Tat untersucht, erfährt diese von Zeugen, dass ein Pastor zur Tatzeit beim Anwalt war. Michael gerät unter Mordverdacht.
Meinung:
Was in seiner Formulieren noch an eines der ungeschriebenen, aber allseits bekannten Gesetze von Las Vegas erinnert, wird dem jungen Pater Michael Logan (Montgomery Clift) beinahe zum Verhängnis: Egal zu welchen Sünden sich ein Mensch im Beichtstuhl bekennt, sie verlassen diesen Ort höchstens durch das eigene, öffentliche Geständnis, nicht aber durch die Offenlegung des Geistlichen. Der Hausmeister der katholischen Kirche nämlich offenbart ihm, dass er in der Nacht zuvor einen Mord begangen hat – Im Gewand eines Pastors gekleidet. „Ich beichte“ porträtiert daraufhin den moralischen Gewissenskonflikt des Pater Logan, oszillierend zwischen theologischer Ideologie und gesetzlicher Gerechtigkeit. Alfred Hitchcock rollt das Feld von hinten auf, indem er den Mord und seinen Täter direkt zu Anfang entlüftet, anstatt auf die Auflösung dieser mittels akribischer Ermittlungsarbeit hinzuarbeiten und zur eigentlichen Klimax der Geschichte zu machen.
Was in seiner Formulieren noch an eines der ungeschriebenen, aber allseits bekannten Gesetze von Las Vegas erinnert, wird dem jungen Pater Michael Logan (Montgomery Clift) beinahe zum Verhängnis: Egal zu welchen Sünden sich ein Mensch im Beichtstuhl bekennt, sie verlassen diesen Ort höchstens durch das eigene, öffentliche Geständnis, nicht aber durch die Offenlegung des Geistlichen. Der Hausmeister der katholischen Kirche nämlich offenbart ihm, dass er in der Nacht zuvor einen Mord begangen hat – Im Gewand eines Pastors gekleidet. „Ich beichte“ porträtiert daraufhin den moralischen Gewissenskonflikt des Pater Logan, oszillierend zwischen theologischer Ideologie und gesetzlicher Gerechtigkeit. Alfred Hitchcock rollt das Feld von hinten auf, indem er den Mord und seinen Täter direkt zu Anfang entlüftet, anstatt auf die Auflösung dieser mittels akribischer Ermittlungsarbeit hinzuarbeiten und zur eigentlichen Klimax der Geschichte zu machen.
Auf der Flucht vor drohenden Schatten |
Nicht alle Geheimnisse will man wissen |
In seiner verzweigten Konstruktion ist „Ich beichte“ natürlich – ebenfalls ein typisches Merkmal für einen Film von Alfred Hitchcock – nicht gerade versessen auf eine durch und durch realistische Tonalität. Selbst die unzähligen Kirchtürme, die das kanadische Québec aus dem Boden stampft, werden durch expressionistische Mittel und sakraler Düsternis begleitet und gezielt in eine klare Richtung stilisiert: Die überdeutliche Botschaft ist in ihrer Vermittlung alles andere als subtil, doch sie findet den Empfänger, wenn auch vorerst mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Wenn sich dann noch im letzten Abschnitt ein Verfolgungsjagd in „Ich beichte“ entfaltet, dann mag das auch reichlich deplatziert wirken, gibt Pater Logan in der letzten Einstellung aber die Chance, zu seinen geistlichen Wurzeln vollends zurückzukehren und sein Fleisch endlich wieder reinzuwaschen – Obwohl es doch nie beschmutzt wurde. Ein leider schrecklich unbeachteter Hitchcock „Ich beichte“, dabei wird man hier doch mit einer psychologischer Dynamik belohnt, die nichts mit der Waschküche zu tun hat, in der sich Hitchcock gerne mal aufgehalten hat.
7,5 von 10 Absolutionen
von souli
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