Fakten:
Die Zeit nach Mitternacht (After Hours)
USA. 1985. Regie: Martin Scorsese. Buch: Joseph Minion. Mit: Griffin Dunne, Rosanna Arquette, Linda Fiorentino, Verna Bloom, Teri Garr, Cathrine O’Hara, John Heard, Cheech Marin, Tommy Chong, Will Patton, Dick Miller, Bronson Pinchot, Victor Argo, Larry Block, Clarence Felder u.a. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Die Zeit nach Mitternacht (After Hours)
USA. 1985. Regie: Martin Scorsese. Buch: Joseph Minion. Mit: Griffin Dunne, Rosanna Arquette, Linda Fiorentino, Verna Bloom, Teri Garr, Cathrine O’Hara, John Heard, Cheech Marin, Tommy Chong, Will Patton, Dick Miller, Bronson Pinchot, Victor Argo, Larry Block, Clarence Felder u.a. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Paul trifft Marcy. Marcy lädt Paul zu einer befreundeten Künstlerin ein. Soweit so gut und so alltäglich. Doch der Weg zur Künstlerin wird für Paul zu einer Nacht voller Missgeschicke, Tragödien, Absonderheiten und Chaos.
Meinung:
Den echten Anhängern von Martin Scorsese ist „Die Zeit nach Mitternacht“ natürlich ein Begriff, wenngleich seine schwarzhumorige Odyssee durch die suburbanen Straßen des nächtlichen Manhattans im Schaffen des Meisters fortwährend ein einsames Nebendasein zu fristen hat. Nach einem Drehbuch des nach wie vor unbekannt gebliebenen Columbia-Absolventen Joseph Minion, stapelt Scorsese mit „Die Zeit nach Mitternacht“ vorerst in jederlei Hinsicht recht tief. Das Budget gleicht einem Low-Budget-Streifen, die Schauspieler kommen nicht dem Kaliber eines Robert De Niros, Harvey Keitels oder auch eines Jerry Lewis‘ gleich; und allgemein lässt sich „Die Zeit nach Mitternacht“ als untypische Arbeit für Scorsese identifizieren. Seine Handschrift ist allerdings unverkennbar, genau wie man von dem Italoamerikaner nie behaupten dürfte, er wisse nicht, wie man einen Film ordentlich aufzieht. Immerhin ist „Die Zeit nach Mitternacht“ auch der Ursprung der Kollaboration zwischen Martin Scorsese und dem Berliner Kameramann Michael Ballhaus.
Den echten Anhängern von Martin Scorsese ist „Die Zeit nach Mitternacht“ natürlich ein Begriff, wenngleich seine schwarzhumorige Odyssee durch die suburbanen Straßen des nächtlichen Manhattans im Schaffen des Meisters fortwährend ein einsames Nebendasein zu fristen hat. Nach einem Drehbuch des nach wie vor unbekannt gebliebenen Columbia-Absolventen Joseph Minion, stapelt Scorsese mit „Die Zeit nach Mitternacht“ vorerst in jederlei Hinsicht recht tief. Das Budget gleicht einem Low-Budget-Streifen, die Schauspieler kommen nicht dem Kaliber eines Robert De Niros, Harvey Keitels oder auch eines Jerry Lewis‘ gleich; und allgemein lässt sich „Die Zeit nach Mitternacht“ als untypische Arbeit für Scorsese identifizieren. Seine Handschrift ist allerdings unverkennbar, genau wie man von dem Italoamerikaner nie behaupten dürfte, er wisse nicht, wie man einen Film ordentlich aufzieht. Immerhin ist „Die Zeit nach Mitternacht“ auch der Ursprung der Kollaboration zwischen Martin Scorsese und dem Berliner Kameramann Michael Ballhaus.
Nur Gekritzel oder doch eine gezeichnete Ahnung? |
Marcy und Paul vereint |
Wichtig ist es auch, wie sich der Film als Komödie definiert, seinem eigentlich ernsten Subtext über den Eskapismus von Paul – der nie zur stumpfen Karikatur der skurrilen Mächte verkommt -, der turbulente Ausmaße annimmt und doch wieder in der Normalität strandet, aber jede klamaukige Überzeichnung förderlich vermeidet. „Die Zeit nach Mitternacht“ verfällt in seinen besten Momenten in einen surrealen Zustand, der den Traummotiven eines David Lynchs („Lost Highway“) gefährliche nahe auf die Schliche kommt, nur, dass die komödiantische Note als klares Bindeglied zwischen Zuschauer und Film fungiert und diesen so nicht komplett aus den Angeln hebt. Es sind jedoch nicht die Dimensionen des Unterbewusstseins, die ausgelotet werden respektive Paul in sich verschlingen. Es ist die Frage, Referenzen an Kafka weisen den Pfad ins Ungewisse, wie sich Traum und Wirklichkeit sich in Pauls Erlebnissen proportionieren. Ist überhaupt irgendwas wahrhaftig oder doch nur die Projektion des Verlangens nach Abwechslung? Verübeln kann man es ihm nicht.
7,5 von 10 menschlichen Skulpturen
von souli
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