Fakten:
Not Fade Away
USA, 2012. Regie & Buch: David Chase. Mit: John Magaro, Jack Huston, Will Brill, Dominique McElligott, James Gandolfini, Brahm Vaccarella, Gregory Perri, Bella Heathcote, Christopher McDonald, Brad Garrett u.a. Länge: 112 Minuten. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. Ab dem 26.9.2013 im Kino.
USA, 2012. Regie & Buch: David Chase. Mit: John Magaro, Jack Huston, Will Brill, Dominique McElligott, James Gandolfini, Brahm Vaccarella, Gregory Perri, Bella Heathcote, Christopher McDonald, Brad Garrett u.a. Länge: 112 Minuten. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. Ab dem 26.9.2013 im Kino.
Story:
Inspiriert von der Musik der Beatles und besonders der Rolling Stones gründen Douglas und seine Freunde Anfang der 60er eine eigene Band. Douglas verschreibt sich im Lauf der nächsten Jahre vollkommen der Musik, was seine konservativen Eltern schwer verärgert. Die Band hat Potenzial, doch der grosse Erfolg will sich nicht einstellen.
Meinung:
Mit "Die Sopranos" schrieb David Chase junge Fernsehgeschichte. Mit "Not Fade Away" erzählt er eine teils autobiographische Story, was jederzeit zu spüren ist. Das, sowie der in diesem Jahr viel zu früh verstorbene James Gandolfini, sind die Prunkstücke seines Films, der sonst leider nicht das hergibt, was der Titel verspricht. Eher im Gegenteil.
Chase lag das Projekt wohl am Herzen, seine Bemühungen um Authentizität löblich. Zeitkolorit besitzt "Not Fade Away" ohne jeden Kompromiss. Immer wieder werden reale Ausschnitte aus Film und Fernsehen eingestreut, die aktuelle Geschichte von Politik und Gesellschaft erwähnt, die Musik dieser Zeit untermalt den gesamten Film. Chase ist ein Kind dieser Zeit und hat sie am eigenen Leib erlebt, definitiv spürbar. Nur vergisst er hinter diesen romantisch-melancholischen Anekdoten einen ernsthaft interessanten Film zu erzählen. Melancholisch wird der Zuschauer nur durch die Tatsache, James Gandolfini Monate nach seinem Tod noch mal auf der grossen Leinwand zu sehen. Der bullige Charakterkopf knallt den restlichen Cast mühelos an die Wand. Nur seine Nebenrolle kann das müde Script nicht retten. Dramaturgisch wirkt das stellenweise sehr unbeholfen, was in Anbetracht der Sopranos verwunderlich ist.
Vieles wird grob angerissen, doch letztendlich vermag der Film nie ernsthaft mitzunehmen und die zwischenmenschlich wie gesellschaftlichen Baustellen verlaufen im Nichts. Der Umbruch im Denken der Jugend, das Streben nach Veränderung, der Konflikt zwischen den spiessbürgerlichen Eltern und dem auf Revolution gestimmten Nachwuchs, alles ist da und nichts zündet länger als mal ganz kurz für den Moment. Die Handlung wirkt sprunghaft, teilweise zähflüssig und kommt ohne jegliche Höhepunkte aus. Das Ganze erscheint ziellos und kann kaum bei der Stange halten. Interessant, dass ausgerechnet der Klassiker "Blow Up" in einer Szene im Kino gesehen wird und die Protagonisten darauf hin kritisieren, dass der Film keinen Sinn machen würde. Das erscheint fast schon lustig, betrachtet man diesen Film.
Ja, Sinn macht er schon, nur wird hier offensichtlich nach Höherem gestrebt, was nicht erreicht wird. Etwas verstreuter Witz, viel Jugend-Romantik, aber keine vernünftige Erzählstruktur. Es zieht und schleppt sich, kein Ansatz wird tauglich bis zum Schluss gebracht. Am Ende erscheint alles banal, jedes angestrebte Dramatik wirkungslos. Dazu kommen die blassen Jungdarsteller. Sie wirken bemüht, wie der Film insgesamt, strahlen aber kaum Präsenz aus. Das passt zum Gesamtbild. Ansatzweise interessant, effektiv wirkungslos. Schade, denn Chase wollte wohl seiner Jugend ein Denkmal setzen, welches kaum den nächsten Windstoss überleben wird. Viel gewollt und wenig gekonnt.
3,5 von 10 beinahe Chartstürmern
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