Fakten:
Bait - Haie im Supermarkt (Bait)
AUS, 2012. Regie: Kimble Rendall. Buch: John Kim, Russell Mulcahy. Mit: Xavier Samuel, Phoebe Tonkin, Alex Russell, Julian McMahon, Sharni Vinson, Cariba Heine, Lincoln Lewis, Adrian Pang, Yuwu Qi, Dan Wyllie u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Josh hat seinen Job als Rettungsschwimmer an den Nagel gehängt, nachdem durch eine Unachtsamkeit sein Kollege durch einen Hai getötet wurde. Ein Jahr später arbeitet er in einem Supermarkt und wird trotzdem mit seiner Nemesis konfrontiert. Eine gigantische Flutwelle überschwemmt den Markt. Josh und die wenigen Überlebenden sitzen in dem überschwemmten Markt fest, umzingelt von riesigen Haien. Mit ordentlich Hunger...
Meinung:
"8 Stunden, 7 Tage die Woche. So oder so, der Laden hätte sie eh umgebracht."
3D-Trash der gewollten Art, der trotz dieser billig-cleveren Prämisse kaum zubeisst und das schön alberne Potenzial durch Unfähigkeit zum Absaufen bringt. "Highlander"-Regisseur Russell Malcuhy steht das Wasser schon lange bis zum Hals, nun probiert er sich als (Co) Autor und Produzent von so einer Grütze, schade um den Mann. Kommerziell sicher nicht ganz daneben, das Teil wird schon seine Abnehmer finden, nur leider enthält der von vorneherein auf Party-Trash gebürstete Quatsch kaum brauchbare Ansätze. Nur weil es doof ist, ist es noch lange nicht doof im sympathischen Sinn.
Der traumatisierte Ex-Lifeguard trifft bei seinem nächsten Karriereschritt als Dosenstapler zufällig (!) sein schwer unterernährtes Ex-Herzblatt wieder, mit dem neuen Stecher (Vorsicht, spitze Knochen und leicht zerbrechlich) im Schlepptau. Blöde Situation, aber Gott sei dank muss sich nicht lange peinlich-berührt angestammelt werden. Erst überfallen zwei Ganoven den Markt, dann kommt die Flut...und wie. Zack, nun haben die gleich ganz andere Probleme. Das hilft enorm beim längst überfälligen Wiederannähren. Schön.
Na ja, was soll bei so einem Film erwartet werden? Blut, Unsinn und bitte viel davon. Leider nervt "Bait" schon von der ersten Szene an. So grell beleuchtet, da lieber Sonnen- als 3D-Brille, ätzende Figuren und so lausige CGI-Versuche, schwer erträglich. Die Ausgangssituation wurde da bei dem naheliegenden Vergleich "Deep Blue Sea" deutlich schwungvoller - dennoch nicht weniger blöd - verkauft, aber da waren noch Leute mit Talent am Werk, vor und hinter der Kamera. Das ist spürbar. Alle Schauspieler, selbst (die einzig bekannte Person) Julian McMahon, sind nahe am Berufsverbot, aber was sollen die auch machen? Das vorhersehbare, lächerliche "Script" bietet so unfassbar dämliche Dialoge, akribisch zusammengesammelt aus den Glückskeksen der China-Restaurant-Besuche der letzten 10 Jahre. Regisseur Kimble Rendall hat sich schon mit seinem Erstling "Cut" nicht gerade mit Ruhm bekleckert, Jahre später ist zu erkennen, das da wohl nicht mehr viel kommt. Hoffentlich.
Die Grenzen zwischen (sicherlich) gewolltem Trash und unfreiwilliger Komik sind unmöglich zu trennen, gerade das ist das Problem. Vieles ist so lächerlich, das selbst erprobte Veteranen den schmalen Grat nicht mehr erkennen können. Schlimmer noch, einiges scheint tatsächlich der volle Ernst von Rendall und Mulcahy gewesen zu sein. Um Himmels willen, das tut weh. So ein Film darf gerne strunzdumm sein, nur dann muss er auch rocken. Hier rockt gar nichts. Die gewollten Lacher sind kaum der Rede wert, der Gore-Anteil ist vorhanden, aber treibt locker im FSK:16-Nichtschwimmerbecken, die Effekte sind zum absaufen, die Spannung nicht existent. Klar, hier und da lässt sich ein Lachen kaum vermeiden, aber letztendlich gibt es so viele "gute" Trash-Filme, warum sich das hier angucken? Tja, eine Erklärung kann ich leider nicht bieten.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ja, "Bait" bringt einen zum Schmunzeln, ja, er ist so schlecht, dass er sogar kurz Freude macht, aber nein, den muss niemand sehen. Den sollte niemand sehen. Er nervt mehr als das er Spass macht. Ziel verfehlt. Erstmal zu Penny.
- "Und was machen wir jetzt?"
- "Aufräumen."
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