Review: DAWN OF THE DEAD - Zackiges Remake

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Fakten:
Dawn of the Dead
USA, 2004. Regie: Zack Snyder. Buch: James Gunn. Mit: Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber, Mekhi Phifer, Ty Burrell, Michael Kelly, Kevin Zegers, Michael Barry, Lindy Booth, Jayne Eastwood, Boyd Banks, Inna Korobkina, R. D. Reid, Tom Savini, Ken Foree u.a. Länge: 105 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.



Story:
Urplötzlich stehen die Toten aus ihren Gräbern auf und haben richtig Hunger. Die Apokalypse kommt blitzschnell, eine kleine Gruppe von Überlebensexperten rettet sich in eine Mall. Draussen lauert der Tod, drinnen die Bestie Mensch auf Survival-Modus.




                     


Meinung:

"When there's no more room in hell..."
 
Moment mal, das gab es schon. Pfui, braucht niemand. Eigentlich richtig, aber so passt das schon.


Es hätte so ein schöner Morgen werden können...
George A. Romeros "Dawn of the Dead" ist - da kann, aber sollte man kaum drüber streiten - der beste Zombie-Film bisher und jeder Versuch einer Neuauflage grenzt an Blasphemie, nur wildert das Remake von Zack Snyder sehr respektvoll in den Jagdgründen eines Klassikers. Romero prägte das gesamte Genre erst durch "Night of the Living Dead" und perfektionierte es durch "Dawn of the Dead". Der Zombie-Film starb, mangels Futter, schnell aus, erst Danny Boyle belebte es durch "28 Days Later" neu, obwohl er nur Infizierte, aber keine "klassischen" Zombies zeigte. Die echte Wiedergeburt fand ausgerechnet durch eine eigentliche Totgeburt statt. Totgesagte leben länger...


Snyder, zu Letzt oft gescholten und nicht immer zu unrecht, erweisst sich als würdiger Totengräber, gibt dem Höllen-Szenario einen zeitgemässen und kommerziell effektiven Anstrich, der niemals respektlos mit der Vorlage umgeht. Die diversen Änderungen geben dem Film einen komplett neuen Anstrich, aber nur so ist ein Remake überhaupt zu rechtfertigen. Wer will denn eine 1:1 Fassung von "Dawn of the Dead" sehen? Das sind die gleichen Leute, die auch das Remake von "Psycho" mögen.
Um es kritisch zu sehen: Snyder (und James Gunn, Autor und absoluter Genre-Nerd) hebeln bewusst die ruhige, apokalyptische Stimmung des Originals aus, indem sie enorm auf die Tube drücken. Ihre Zombies haben nicht nur ordentlich Marmelade in den Muskeln, sie sind zudem viel aggressiver und weniger tollpatschig. Ganz anders, nicht so subtil, aber ein Remake darf ruhig mehr Gas geben...wenn es denn funktioniert.


Jeder fängt mal klein an.
Das tut es. Die bedrohlich-vernichtende Stimmung von Romeros Film erreicht das tapfere Snyderlein niemals, aber kratzt kurz am Beinchen und kann mit einem effizienten Druck punkten. Teilweise fühlt man sich schon in das Kaufhaus `78 zurückversetzt....nicht immer, aber manchmal. Den Geist der Vorlage haben Snyder & Gunn durchaus verstanden und versuchen ihn umzusetzen. Gelingt mehrfach, nur gewissen Zugeständnissen an das moderne Publikum ist es wohl geschuldet, dass der neue "Dawn of the Dead" manchmal etwas glatt wirkt. Es muss nicht jeder Patrone in Zeitlupe zu Boden fallen, damit die Szene wirkt. Tendenziell ist das ein Remake nach Mass. Beruft sich auf die Vorlage, kann sie unmöglich kopieren, aber gibt sein Bestes, um nicht als fader Aufguss zu enden.


Schneller, brachialer, trotzdem weniger erschreckend und mit dem sozialen Kritikpunkt nur am Rande, rockt der "Dawn of the Dead" des neuen Jahrtausends erstaunlich gut. Was da alles schief gehen kann, siehe "The Fog", "The Hitcher" oder "The Stepfather". Da wurde Remake-Potenzial mit Anlauf gegen die Wand gefahren, "Dawn of the Dead" reisst Wände ein, die bis heute keine Sollbruchstelle liefern.



"...the dead will walk the earth."

Allein wegen den liebevollen Cameos von Tom Savini und Ken Foree, inklusive dieses denkwürdigen Zitats, ist "Dawn of the Dead" kein Rotz aus der Mikrowelle, sondern eine zeitgemässe Neuinterpretation. Soll es auch geben...


7 von 10 verkaufsoffenen Sonntagen

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