Fakten:
Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (Zombi 2)
IT,
1979. Regie: Lucio Fulci. Buch: Elisa Briganti. Mit: Tisa Farrow, Ian
McCulloch, Richard Johnson, Al Cliver, Auretta Gay, Stefania D'Amario,
Olga Karlatos u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: keine Freigabe. Auf DVD
und Blu-ray erhältlich.
Story:
Vor der Küste von New York
treibt ein führerloses Schiff. Als zwei Polizisten es untersuchen, wir
einer von ihnen von einer Kreatur angegriffen und getötet. Der
Journalist Peter West wittert eine Story. Zusammen mit Anne, der Tochter
des Besitzers, begibt er sich an dessen Herkunfstort, die Karibikinsel
Matul. Annes Vater, Dr. Bowles, war dort mit geheimen Forschungen
beschäftigt. Auf Matul angekommen erleben sie die pure Hölle: Aus
unerklärlichen Gründen erwachen die Toten dort zu neuem Leben und sind
gierig auf Menschenfleisch.
Meinung:
Fan-Liebling Lucio Fulci gelang mit "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" eines der Referenzwerke im Untotengenre, welches sich lediglich hinter Romeros ersten Meisterstücken hinten anstellen muss. Im Original hiess der Film tatsächlich "Zombi 2" und erschien ein Jahr nach dem Überfilm "Dawn of the Dead" (international auch als "Zombie" vertrieben). Die Filme haben inhaltlich nichts miteinander zu tun, ausser natürlich ihre fauligen Fleischliebhaber. Während Romero die Zombie-Epidemie abseits der eigentliche Ursprünge aufkommen liess, sie mehr als selbsterfüllende Prophezeiung, als Metapher auf die selbstzerstörrerische Natur des Menschen (du erntest, was du sähst) zelebrierte und damit seinem grossen Fressen einen enorm sozial-, kulturell-, und gesellschaftskritischen Subtext gab, geht Fulci zurück zu den Wurzeln des Mythos. In die Karibik, wo Voodoo bis heute als anerkannte Religion zählt und der (angeblich) "lebende" Tote die Basis für die Figur des Zombies bildete.
Somewhere, beyond the sea... |
Die Stimmung,
wie so oft bei Fulci, ist schlicht grossartig, die Erzählweise
erfreulich stringent und ohne störenden Firelfanz treibend, die
Schlüsselmomente packend umgesetzt. Ab der zweiten Hälfte wird natürlich
die Blutpampe ordentlich durch den Fleischwolf gedreht, zimperlich war
der Segniore ja nie. Gut so. Zeitbedingt selbstredend alles schön
handgemacht, extrem detailverliebt (was nicht pervers, sondern ehrlich
bewundernd klingen soll) und mit voller Hingabe. Wenn es blutet, kann
man es nicht immer töten. Arnie wäre wohl aufgefressen worden. Die
heimische FSK wird den in 5000 Jahren niemals durchwinken, aber wer
braucht die schon? Erwachsene Menschen jedensfalls nicht.
"Jungs, die ist noch warm..." |
Die Stimmungs-Schraube wird durch das steigende Tempo gegen Ende nochmal entscheidend angedreht. Da verschanzen sich die bemitleidenswerten Zwischenmahlzeiten und liefern sich einen Kampf auf Leben und (auch gegen den) Tod, dass Romero seine Freude gehabt hätte. Hatte er wohl auch so, das ist doch mal ein "Nachfolger", den man sich in solchen Fällen wünschen kann. Speziell am Schluss sind sich Fulci und Romero so nah, Brüder im Geiste. Das Ende ist nicht aufzuhalten, maximal hinauszuzögern. Der Kampf um's Überleben, Perlen vor die Säue, der Tod hat schon lange gewonnen. Die intelligente, aufgerüstete Zivilisation hat keine Chance gegen die primitiven Horden. Sie sind langsam, aber unaufhaltsam.
7,5 von 10 Hai-Sushis
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