Review: THOR - Kenneth Branagh besteht seine Blockbuster-Taufe



Fakten:
Thor
USA. 2011. Regie: Kenneth Branagh. Buch: Don Payne, Ashley Miller, Zack Stentz, J. Michael Straczynski. Mit: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins, Stellan Skarsgard, Rene Russo, Kat Dennings, Clark Gregg, Ray Stevenson, Idris Elba, Colm Feore, Jeremy Renner, Jaime Alexander, Samuel L. Jackson, Dakota Goyo u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: freigeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
König Odin herrscht über Asgard, einem mystischen Reich und glaubt in seinem Sohn Thor seinen Nachfolger gefunden zu haben. Doch Thors ungestümes Gemüt bringt ihn in Schwierigkeiten und er wird von seinem Vater auf die Erde verbannt. Dort muss sich Thor seiner Verantwortung bewusst werden, sondern auch verhindern, dass eine dunkle Macht aus Asgard seine Heimat sowie die Erde befällt. Unterstützt wird er dabei von der Wissenschaftlerin Jane Foster und ihrem Team.




Meinung:
So müllig auch die Geschichte von "Thor" ist, so überraschend schamfrei ist es Regisseur Kenneth Branagh gelungen den Donnergott aus dem Hause Marvel für die Leinwand zu adaptieren. Klar, von den Kämpfen, über Dimensionsportal bis hin zum Helden selbst wirkt hier alles etwas zu dick aufgetragen, aber es ist eben dieser Exzess der  Laune macht, vor allem weil Branagh sein Wissen als Theater-Regisseur und -Darsteller gekonnt eingesetzt hat, um die Szenen in der Götterwelt Asgard stimmungsvoll in Theatralik und Bombast zu hüllen. Genau diese Over-the-Top-Mentalität macht einen Großteil von "Thor" aus, auch wenn die CGI-Effekte oftmals die Grenze des Überheblichen überschreiten und den Rest des Films unnötig plattieren.


Loki und Thor
Neben dem großspurigen und prahlerischen Auftreten des Films kann „Thor“ aber auch in Sachen Humor punkten. Ähnlich wie bei „Iron Man“ baut der Donnergott auf vergnügliche Momente die hier  aus den Momenten resultieren, wenn der göttlichen Hammerschwinger auf die Welt der Menschen trifft. So pointiert wie bei „Iron Man“ ist das Ganze zwar nicht, aber immer noch spaßig genug um zumindest ansatzweise zu kaschieren, dass die Abschnitte auf der Erde ziemlich schwach geraten sind. Zu diesen Kritikpunkt gesellen sich dann auch noch die öden Nebenfiguren.  Thors Bruder Loki hätte alleine schon von der Vorlage her viel Potenzial bleibt im Film aber ganzzeitig blass und uninspiriert, genau wie Thors menschliche Helfer: Natalie Portman, Kat Dennings und Stellan Skarsgard. Diese bemerkt man eigentlich nur beim Abspann, wenn ihre Namen durch bunt-wirre Dimensionslichter rasen.


„Thor“ sowie sein Regisseur Kenneth Branagh haben ihre Blockbuster-Prüfung bestanden und sichern sich einen guten Platz in der Historie der Marvel-Verfilmungen. Der geneigte Comicfan darf sich dazu noch freuen, denn „Thor“ bleibt seinen Kollegen wie „Der unglaubliche Hulk“ oder “Captain America treu und bietet Gastauftritte, Anspielungen, Querverweise und Hinweise auf andere Marvel-Helden für das großen Marvel-Meeting-Movie „The Avengers“, der im Frühling 2012 dieses fragmentarische Puzzle und das Spiel mit den Erwartungen, zu einem unterhaltsamen, gigantischen Showdown gebündelt hatte. So gelungen wie das große Zusammentreffen der Marvel-Helden ist „Thor“ gewiss nicht, aber auch mit dem ersten Real-Abenteuer des Donnergotts kann man ein paar unterhaltsame Minuten verbringen. Oder anders ausgedrückt: „Thor“ ist nicht der Hammer, aber recht nah dran.

6,5 von 10 zerschmetterten Kaffeetassen

1 Kommentar:

  1. Ich mochte Thor auch ganz gerne. Nicht der beste Marvel-Film, aber nettes Popcornkino für zu Hause.

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