Fakten:
Excision
USA, 2012. Regie & Buch: Richard Bates Jr.. Mit: AnnaLynne McCord, Traci Lords, Ariel Winter, Roger Bart, Jeremy Sumpter, John Waters, Malcolm McDowell, Marlee Matlin, Ray Wise, Matthew Gray Gubler, Molly McCook, Natalie Dreyfuss u.a. Länge: 82 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Pauline ist kein typischer Teenager. Auf ihr Erscheinungsbild legt sie keinen großen Wert. Unreine Haut, ungepflegte Haare, gammelige Kleidung. Sie ist eher verschroben, hat keine Freunde, schafft sich durch ihre schroffe, pampige Art auch keine, zuhause gerät sie immer wieder mit ihrer dominanten Mutter aneinander und ihre Träume sind beherrscht von blutigen, morbiden Phantasien. Ihre kleine Schwester Grace ist an Mukoviszidose erkrankt, eine Lungentransplantation bald erforderlich. Pauline, die Chirurgin werden will, schmiedet einen Plan, wie sie dem einzigen Menschen, der ihr tatsächlich etwas bedeutet, helfen kann.
Meinung:
Regisseur und Autor Richard Bates Jr. drehte mit "Excision" die Langfassung seines gleichnamigen Kurzfilms von 2008. Irgendwie macht sich das bemerkbar, denn die Geschichte, wenn auch hier nur in kompakten 75 Minuten (ohne Abspann) erzählt, wirkt oft etwas gestreckt.
Regisseur und Autor Richard Bates Jr. drehte mit "Excision" die Langfassung seines gleichnamigen Kurzfilms von 2008. Irgendwie macht sich das bemerkbar, denn die Geschichte, wenn auch hier nur in kompakten 75 Minuten (ohne Abspann) erzählt, wirkt oft etwas gestreckt.
Hier ist die gute Laune zuhause |
Das
"Excision" eher in die Horror-Genre-Schublade gesteckt wird, bezieht
sich wohl in erster Linie auf Paulines blutige-abstrackten Traumbilder,
die Geschichte an sich lässt sich viel mehr der Coming-of-Age Sparte
zuordnen, tangiert lange den Bereich der schwarzen Komödie und endet
relativ tragisch. Diese Mischung ist gar nicht schlecht, zeichnet es
Filme doch oft aus, wenn sie sich nicht eindeutig festlegen lassen. Das
lässt sich über "Excision" auch sagen, das Pendeln zwischen den Genres
funktioniert recht gut und sorgt für Interesse, da die Grundstimmung nie
einzementiert und für den Zuschauer somit unvorhersehbar bleibt.
Schöner wäre es gewesen, wenn sich das auch über die finale Pointe sagen
ließe, denn die deutet sich schon viel zu früh an. Als
Überraschungseffekt wäre es sicherlich etwas effektiver gewesen (mal
abgesehen von dem Unding des deutschen Verleihs, dieses durch die
Inhaltsangabe auf der Hülle schon zu verraten).
Nicht den Kopf hängen lassen |
Wirklich
lobenswert ist Bates handwerkliche Umsetzung, seine Bildsprache ist
stark. Nicht nur, aber speziell, in den bizarren Traumsequenzen, in
denen sich der Film seine 18er Freigabe durch die FSK verdient. Da
schöpft Bates aus den Vollen, weiß aber auch den restlichen Film durch
gute Einstellungen und Bilder sehr ansprechend zu verkaufen. Die
Darsteller geben sich ebenfalls große Mühe, besonders Hauptdarstellerin
AnnaLynne McCord, mit Mut zur Hässlichkeit, und Traci Lords in der Rolle
ihrer biestigen Mutter können voll überzeugen. In den Nebenrollen gibt
es zahlreiche bekannte Gesichter wie John Waters, Malcolm McDowell, Marlee Matlin
oder Ray Wise, die aus ihren eher nebensächlichen Parts aber nicht viel
machen können. Letztendlich ein durchaus interessanter und
optisch toll umgesetzter Teenie-Film der anderen Art, der sein Potenzial
aber nicht voll ausschöpft und daran krankt, seine kurze Laufzeit nicht
immer sinnvoll zu nutzen. Manchmal sollten Kurzfilme auch welche
bleiben, das hat schon seinen Grund.
6,5 von 10 Teenies ohne Clearasil
6,5 von 10 Teenies ohne Clearasil
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