Fakten:
Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville)
FR, IT, 1973. Regie & Buch: José Giovanni. Mit: Jean Gabin, Alain Delon, Mimsy Farmer, Victor Lanoux, Cécile Vassort, Ilaria Occhini, Guido Alberti, Malka Ribowska, Christine Fabréga, Gérard Depardieu u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
Der erfahrene Sozialarbeiter Germain gelingt es, trotz Bedenken der Behörden, den Ex-Bankräuber Gino nach zehnjähriger Haftstrafe auf Bewährung aus dem Gefägnis zu holen. Germain ist überzeugt von Ginos Läuterung und dessen Willen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Zurecht, Gino, will mit seiner kriminellen Vergangenheit endgültig abschließen. Er widersteht den Avancen seiner ehemaligen Kollegen und sogar ein tragischer Schicksalsschlag kann ihn nicht aus der Bahn werfen. Gino arbeitet hart, findet eine neue Liebe, Germain und dessen Familie werden zu engen Freunden. Doch einer traut dem Frieden nicht: Oberkommissar Giotreau, der vor 10 Jahren an Ginos Verhaftung beteiligt war, ist fest davon überzeugt, dass der Ex-Gauner etwas im Schilde führt. Er beschattet Gino rund um die Uhr, lässt ihn und sein Umfeld nicht in Ruhe, was zu einer Katastrophe führt.
Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville)
FR, IT, 1973. Regie & Buch: José Giovanni. Mit: Jean Gabin, Alain Delon, Mimsy Farmer, Victor Lanoux, Cécile Vassort, Ilaria Occhini, Guido Alberti, Malka Ribowska, Christine Fabréga, Gérard Depardieu u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
Der erfahrene Sozialarbeiter Germain gelingt es, trotz Bedenken der Behörden, den Ex-Bankräuber Gino nach zehnjähriger Haftstrafe auf Bewährung aus dem Gefägnis zu holen. Germain ist überzeugt von Ginos Läuterung und dessen Willen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Zurecht, Gino, will mit seiner kriminellen Vergangenheit endgültig abschließen. Er widersteht den Avancen seiner ehemaligen Kollegen und sogar ein tragischer Schicksalsschlag kann ihn nicht aus der Bahn werfen. Gino arbeitet hart, findet eine neue Liebe, Germain und dessen Familie werden zu engen Freunden. Doch einer traut dem Frieden nicht: Oberkommissar Giotreau, der vor 10 Jahren an Ginos Verhaftung beteiligt war, ist fest davon überzeugt, dass der Ex-Gauner etwas im Schilde führt. Er beschattet Gino rund um die Uhr, lässt ihn und sein Umfeld nicht in Ruhe, was zu einer Katastrophe führt.
Meinung:
"Ich werde unsere Rechtsprechung nie mehr so sehen können, wie bisher. Ich habe entdeckt, dass das Recht zwei Gesichter hat..."
"Ich werde unsere Rechtsprechung nie mehr so sehen können, wie bisher. Ich habe entdeckt, dass das Recht zwei Gesichter hat..."
Regisseur
und Autor José Giovannis "Endstation Schafott" ist nicht nur ein
flammendes Plädoyer gegen die Todesstrafe, gegen die Unmenschlichkeit in
der französischen Justiz, gegen die Zustände in den Gefägnissen, es ist
ein unglaublich bewegendes, sehr menschliches Drama um Schuld, Sühne
und das Abstrampeln eines geläuterten Mannes, seinen Platz in der
Gesellschaft zu finden. Gino (Alain Delon) tut alles dafür, seine
Vergangenheit für immer zu begraben, erlebt Rückschläge, die ihn nicht
von seinem Weg abbringen können und läuft letztendlich doch nur in einem
Hamsterrad aus Vorurteilen, sozialer Ausgrenzung und Ungerechtigkeit,
die ihm, trotz seiner guten Vorsätze, nie auch nur den Hauch einer
Chance gewähren.
Gino (r.) arbeitet hart für ein ehrliches Leben |
In kompakten, intensiven 90 Minuten
lässt Giovanni keine Gelegenheit ungenutzt, seine
politisch-sozial-kritischen Statements zu unterstreichen, was bei vielen
ähnlich angelegten Produktionen oft wie ein erhobener Zeigefinger
wirkt, der den Zuschauer unermüdlichen in der Nase bohrt. Sicherlich ist
der Zeigefinger erhoben, doch er nervt und bohrt nicht, er steht für
die grausame Realität seiner Zeit. Es ist bedrückend mitanzusehen, wie
Resozialisierung nur ein Begriff auf dem Papier ist, wie sie aber
tatsächlich nicht praktiziert wird. Im Gegenteil, sie wird demontiert.
Es gibt keine Hilfestellung für Menschen, die durch ihre Vergangenheit
gebrandmarkt sind und dafür bezahlt haben, ihnen werden so lange Knüppel
zwischen die Beine geworfen, bis sie erneut zu Fall kommen. Das
erscheint extrem dargestellt, wirkt jedoch jederzeit authentisch, auf
traurige Art nachvollziehbar und gibt wichtige Denkanstöße, wie wir
vielleicht selbst zu Schubladendenken neigen und Menschen abstempeln.
Das Schicksal von Gino berührt, schmerzt und wirkt trotz seiner hohen
Emotionalität, gerade in den unglaublich erschütternden Schlussminuten,
nie zu dick aufgetragen, nie wie eine Pathosbombe, deren Explosion den
Zuschauer vollgeklebt zurücklässt. Das sind Emotionen, die sich von
selbst entwickeln, auf der grausamen Ungerechtigkeit der Geschichte
basieren und nicht durch inszenatorische Manipulationen entstehen.
Die Hauptdarsteller spielen schlicht umwerfend. Delon als wehrloses Bauernopfern der Justiz und vor allem Jean Gabin als herzensguter Sozialarbeiter, der durch die drastischen Entwicklungen endgültig den Glauben an diese verliert. Ein heftiges, sehr wichtiges Stück Kino der Extraklasse.
"...und dahinter verbirgt sich das Grausamste, was ich jemals gesehen habe. Eine Maschine, die tötet."
9 von 10 Guillotinen
Die Hauptdarsteller spielen schlicht umwerfend. Delon als wehrloses Bauernopfern der Justiz und vor allem Jean Gabin als herzensguter Sozialarbeiter, der durch die drastischen Entwicklungen endgültig den Glauben an diese verliert. Ein heftiges, sehr wichtiges Stück Kino der Extraklasse.
"...und dahinter verbirgt sich das Grausamste, was ich jemals gesehen habe. Eine Maschine, die tötet."
9 von 10 Guillotinen
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